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Impfen mit Homöopathie

Ja, so seh ich das.

Ist doch widersinnig, auf der einen Seite gegen das Impfen zu wettern und anzuzweifeln, dass das einen Sinn macht - und auf der anderen Seite dann selbst "Impfen" anzubieten. Warum nicht auch "homöopathische Antibiotika"?
 
und es wird immerwieder jemanden geben, der es nicht wiedersinnig findet.
So ist das Leben
 
No problem. Es gibt für jedes Angebot die geeignete Kundschaft...
 
Wünsch Dir noch ne gute Nacht.
Petra
 
und es wird immerwieder jemanden geben, der es nicht wiedersinnig findet.
So ist das Leben
Ich finde es auch widersinnig.

Wenn man das "Organon der Heilkunst" verstanden hat, kann man gar nicht anders. ;)

Auch gute Nacht.
 
Ja, so seh ich das.

Ist doch widersinnig, auf der einen Seite gegen das Impfen zu wettern und anzuzweifeln, dass das einen Sinn macht - und auf der anderen Seite dann selbst "Impfen" anzubieten. Warum nicht auch "homöopathische Antibiotika"?

Ich bekam schon potenziertes Penicilin bei einer Candidabehandlung. :confused:
 
Man sollte vielleicht unterscheiden zwischen klassischen homöopathischen Behandlungen und der Isopathie.

Ich gebe zu, dass ich Nosoden nach beiden Prinzipien einsetze. Einerseits nach Arzneimittelbild und andererseits auch, wenn z.B. eine Kinderkrankheit im Umlauf ist oder nach einem frischen Zeckenbiß (wenn keine Antibiotikatherapie erfolgt oder bis der betreffende zum Arzt kann) und beides klappt gut.
Trotzdem würde ich es nicht Impfung nennen.
 
@ Katze Quentakehl D5 flüssige Verdünnung (Wirkstoff: Penicillinum glabum D5


Das könnts gewesen sein.
LG
Petra
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Trotzdem würde ich es nicht Impfung nennen.

Ich verwende auch Nosoden - aber eben nicht "prophylaktisch". Eine Impfung wird ja vorbeugend angewendet.

Und ich würde es nicht wagen, jemand vorzuschlagen, sich mit einer Nosode als vorbeugender Schutz z.B. gegen Typhus "impfen" zu lassen.

Nur darum gehts...

Gruss Rudolf
 
Der Begriff "Prophylaxe" (Impfung) ist gänzlich unhomöopathisch.

Keine Symptome = keine Behandlung

Ergo: eine homöopathische Impfung KANN es gar nicht geben.
Wer sie dennoch empfielt, hat die Homöopathie schlichtweg nicht verstanden.

Und da gebe ich Til Recht: wer das Organon kennt und die Homöopathie "lege artis" anwendet, wird sicher nicht auf die Idee kommen, "homöopathisch zu impfen"

:)
Melle
 
Ich gebe zu, dass ich Nosoden nach beiden Prinzipien einsetze. Einerseits nach Arzneimittelbild und andererseits auch, wenn z.B. eine Kinderkrankheit im Umlauf ist oder nach einem frischen Zeckenbiß (wenn keine Antibiotikatherapie erfolgt oder bis der betreffende zum Arzt kann) und beides klappt gut.
Was heißt das, es klappt gut?

Du gibst das Mittel - und nichts passiert?

Also, mir wäre das als Nachweis für die Wirksamkeit zu dünn. Es sei denn, ich habe vor, meine Therapie auf den Placebo-Effekt zu reduzieren.
 
Lieber Til,

ich habe auch nicht behauptet, dass damit die Wirkung bewiesen ist. Es wäre nämlich auch möglich gewesen, dass sowieso nichts passiert.
Das ist mir durchaus klar.
Und eine Studie zum Wirkungsnachweis konnte ich noch nicht machen. Ginge wohl auch schlecht.



Liebe Grüße
Susanne
 
Ja, und. Das bedeutet aber doch nicht zwangsläufig, dass sie durch Impfungen ausgerottet wurden.

Ok, warum gibt's dann deiner Meinung nach keine Pocken mehr?

Das ist sicher richtig, aber das gilt umgekehrt auch. Als Arzt in der Klinik bekommst Du z.B. viele Patienten mit "Impfnebenwirkungen" nicht zu Gesicht. Die bleiben oft beim Hausarzt hängen bzw. beim impfenden Arzt - und der lehnt meist einen Zusammenhang mit der Impfung ab. (Weshalb er dann eben auch keinen Zwischenfall meldet - und wir daher keine belastbaren Daten haben. Es gibt sie einfach nicht.)
Ich hatte mal einen (leichteren) Fall von GBS hier bei einem 13-jährigen Mädchen, das etwa 2 Tage nach der HPV-Impfung über entsprechende Beschwerden klagte. Es war fast unmöglich Ärzte zu finden, die bereit waren weitergehende Untersuchungen durchzuführen, um meine Verdachtsdiagnose zu bestätigen oder zu verwerfen. Sobald die Mutter ihre Vermutung mit dem Zusammenhang mit der Impfung ansprach gingen die Rolläden runter.

Als Arzt in der Klinik bekommt man ganz sicher Patienten mit schweren Impfnebenwirkungen zu sehen, wenn es z.B. ein GBS ist. Wer mit der Klinik eines Guillain-Barré-Syndroms in ein Krankenhaus geht, in der auch Neurologen zu finden sind, wird ganz sicher dort diagnostiziert und behandelt, egal welche Ätiologie der Patient angibt. Wenn das nicht klappt, ist das Problem eher, dass Kliniken ohne Neurologie auf diesem Auge oftmals blind sind, weil Nichtneurologen von neurologischen Erkrankungen häufig leider keine Ahnung haben und weil bestimmte Abläufe und das Arbeitsaufkommen in Notaufnahmen leider zu sehr vielen Fehlern prädisponieren.
Aber zu behaupten, dass ein Arzt einen Patienten mit einer handfesten und vielleicht sogar typischen Symptomatik aus Prinzip oder Verleugnung abweist, weil ihm dessen ätiologische Vorstellungen nicht passt, ist wirklich hanebüchen.

Es ist schon irgendwo phänomenal: Wenn ein Arzt sich überwindet zuzugeben, dass Erkrankungen wie z. B. GBS auch durch Impfungen verursacht werden können, dann muss er immer gleich relativieren, dass dies extrem selten vorkomme.

Ok, GBS nach Impfung wird mit einem Risiko von 1:1 Mio. angegeben. Wenn das nicht extrem selten ist, wie würdest du es bezeichnen?
Z.B. hier nachzulesen:
Guillain-Barré Syndrome and Immunizations
David P. Randall DO
Dagegen beträgt übrigens das Risiko in einem beliebigen Jahr an der Influenza zu versterben ca. 1:10000. Für einen Verkehrstod ist es etwa 1:20000. Naja...

Die Pharmafirmen schreiben es in ihren Fachinfos genau so, klar - wenn sie schon eine Nebenwirkung zugeben müssen, dann soll es bitte so harmlos wie möglich klingen. Allerdings sollte man dabei beachten, dass die klinischen Tests an freiwilligen Personen durchgeführt werden, weshalb die Übertragbarkeit auf die Gesamtbevölkerung schwierig ist. Beispielsweise werden sie nicht an Kindern geprüft - welche Nebenwirkungen sie dann auslösen zeigt erst der praktische Einsatz nach der Zulassung.

Ja, die bösen Pharmafirmen. Nimm mal eine Packung Metoprolol und lies dir mal die Nebenwirkungen durch. Dann sag mir nochmal, dass dort beschönigt wird.
Ferner, weil auch die Ärzte den Pharmafirmen nicht über den Weg trauen, ist die wissenschaftliche Gemeinschaft sehr aktiv, wenn es darum geht Wirksamkeiten von Medikamenten in Studien etc. immer wieder auf die Probe zu stellen und unabhängige Zeitschriften wie das Arzneitelegramm verreißen regelmäßig neue Präparate als unnütz oder nicht sicher (übrigens auch Impfungen!). Es ist also nicht so, dass unkritisch mit dem umgegangen wird, was von der Pharmaindustrie in den Markt geschmissen wird. Oder glaubst du, dass Ärzte, die täglich mit diesem Kram umgeht, so undifferenziert sind und nicht wissen, was da mitunter gespielt wird? Ich empfinde es übrigens als etwas vermessen, anzunehmen, dass du als Heilpraktiker ohne umfangreiche Erfahrung im Umgang mit rezeptpflichtigen Medikamenten annimmst, die Praxis der Medikamentenversorgung und der Arzneimittelzulassung besser zu verstehen, als jemand, dessen täglich Brot das ist. Auch die anderen denken nach!

Ein weiterer Punkt: Die ersten Impfungen beginnen im zarten Alter von 2 Monaten. Direkt danach auftretende Komplikationen - z. B. akute Erkrankungen, Fieber, nächtliches Schreien usw. - werden entweder als "normal" abgetan oder der Zusammenhang wird negiert.
Zeigen sich dann nach längerer Zeit deutliche Schäden - beispielsweise wenn das Kind mit 2 Jahren immer noch nicht spricht - dann kommt niemand mehr darauf, hier einen Zusammenhang zu sehen, eben weil zwischen Ursache und Wirkung ein viel zu langer Zeitraum vergangen ist. Im Gegensatz zu den freiwilligen Testpersonen kann der Wurm mit seinen 8 Wochen nun mal nicht mitteilen, dass er Gelenkbeschwerden, anhaltende Kopfschmerzen, Schwindel oder ähnliches empfindet.

Das ist der Grund, warum Impfkomplikationen so extrem selten vorkommen. Weil sie im Regelfall niemand als solche erkennt.

Ok, also Fieber nach Impfung ist als Impfreaktion anerkannt, aber nicht meldepflichtig. Zu häufigen Infekten nach Impfungen bleibt zu sagen, dass das sogar untersucht wurde und es keinen Unterschied zu Placebo gab, Studie suche ich bei Bedarf raus. So und nächtliches Schreien und nicht-sprechen-können mit 2 Jahren ist interessant: Woher nimmst du die Gewissheit, dass dies eine Folge der Impfung ist? Die Gründe, warum ein Säugling, der sich jeden Tag noch so massiv weiterentwickelt, phasenweise in der Nacht schreit oder warum ein Kleinkind verzögert sprechen lernt sind so mannigfaltig, dass ein Pädiater mit der Auflistung Seiten füllen kann. Und die meisten Gründe sind harmlos und erklären es besser als die Impfung. Wieso also die Impfung? Der Zusammenhang ist doch völlig subjektiv: "Kind wurde geimpft, das muss es erklären, weil ich das bei Kindern, die nicht geimpft sind nicht so oft sehe." Mit der gleichen Logik kann ich so ziemlich alles nachweisen, das nennt sich subjektive Wahrnehmung.

Lieber Mahatma,
die Mütter, die mit ihren Kindern mit unklaren Beschwerden kommen, kommen in Regel nicht, weil sie selbst in Behandlung sind, sondern weil sie mit ihren Kindern eine Ärztemarathon hinter sich haben, wo sie weder ernst genommen worden sind, noch Erfolge haben. Sie sehen nur, dass ihre Kinder leiden. Viele Mütter kommen mit ihren Kindern, ohne dass sie selbst bei uns in Behandlung sind. Und oft werden sie auf einen Zusammenhang mit der Impfung erst aufmerksam, wenn man fragt, was vor der Erkrankung im Leben ihrer Kinder war. Und das müssen nun nicht immer Impfungen sein. Oftmals findet man auch andere Ursachen. Ich bin auch sehr vorsichtig, meine Vermutungen zu äußern. Und unsere diagnostischen Mittel, die es dann bestätigen, sind von euch auch nicht anerkannt, also würde das auch wieder eine Diskussion ohne Ende.
[...]
Meine Patienten wissen, dass ich jede Entscheidung von ihnen akzeptiere. Ich möchte aber, dass sie sich aufgrund von Informationen des Für und Wider selbst entscheiden können und somit als mündige Bürger behandelt werden. Diese Mündigkeit wird ihnen aber abgesprochen. Die Impfung gehört zur U 1-8 und wird wie selbstverständlich nebenher gemacht. Aufklärung findet in den allerwenigsten Fällen statt und man hat den Eindruck, dass es eher lästig für Ärzte ist, wenn die Mütter mal nach Nebenwirkungen fragen.

Über Untersuchungen, die dann "von uns" nicht anerkannt werden brauchen wir vielleicht wirklich nicht diskutieren.
Mit dem Ärztemarathon triffst du den Nagel auf den Kopf. Der ist das Problem. Guck dir mal an wie viel Zeit ein Arzt in der Primärversorgung für einen Patienten aufwenden kann. Das ist ein Witz, darüber ärgert sich jeder Beteiligte. Je komplexer dann die Symptome werden und je mehr eine eventuelle psychische Überlagerung dabei reinspielt, desto frustierender ist die ganze Sache für den Patient und für den Arzt. Wenn er sich dann beim Heilpraktiker gut aufgehoben und verstanden fühlt, dieser wie auch immer eine Erklärung findet, die dem Patienten am besten auch noch passt, ist das meist schon der halbe Weg zur Besserung. Das habe ich oben gemeint und das ist völlig legitim, wenn es denn hilft. Nur hat das eben ursächlich in den wenigsten Fällen mit Impfungen zu tun sondern mehr mit der lausigen Gesprächsführung vieler ärztlicher Kollegen und den (zumindest von diesen Kollegen empfundenen) arg begrenzten zeitlichen und finanziellen Mitteln.

Zu deinen Bedenken, weil unsere ganze Branche zu den Impfkritikern gehören soll, muss ich dir sagen, dass ich niemals einem Patienten eine schulmedizinische Behandlung ausreden würde, egal ob Impfung oder Chemo oder sonst irgendwas. Man tut den Menschen damit keinen Gefallen, wenn man ihnen Bedenken einredet und sie in einen Zwiespalt bringt.

Nichtsdestotrotz vertrittst du deine Meinung und die kommt auf irgendeiner Ebene sicher an, auch wenn du niemanden bedrängst...

Kürzlich hatte ich einen Patienten, der war gestürzt und sollte eine Tetanus-Impfung bekommen. Er war auch einverstanden. Später sah er im Impfausweis, dass es eine DTP-Impfung war, vermutlich war der Einzelimpfstoff nicht da. Das sind solche Dinge, die ich nicht verstehe.
Aber das wird einfach so gemacht, weil ich denke, dass die Ärzte gar nicht darüber nachdenken und die Sache mit den Impfungen sehr leger handhaben. Deshalb werden auch viele der Impfschäden geleugnet.

Vermutlich, hat er seine nächste Dosis DTP gebraucht und die wurde ihm gegeben. Ok, wenn darüber nicht aufgeklärt wurde, ist das Mist. Allerdings habe ich ein wenig ein Problem mit Verallgemeinerungen, wenn diese aus einigen subjektiven selbstgemachten Erfahrungen resultieren und dazu führen, dass man einer anderen Gruppe regelrecht abspricht, die Dinge korrekt anzugehen. Wieso meinst du behaupten zu können, die Ärzte würden nicht darüber nachdenken, welches Risiko Impfungen haben? Genauso unzulässig ist es zu behaupten, Heilpraktiker denken nicht darüber nach und sind einfach dagegen. Es gibt ja eben unzählige Studien, welche Sicherheit oder Unsicherheit von Impfungen untersuchen, und die wurden von Ärzten durchgeführt. Die Schulmedizin macht es sich damit nun eben gerade nicht einfach, sondern versucht auf wissenschaftliche Art und Weise zu einer Meinung zu gelangen und nicht einfach an etwas zu glauben.

Mir ist bewußt, dass die Diagramme unterschiedliche Faktoren darstellen. Trotzdem zeigt es einen klaren Trend, der lange vor der Einführung der Masernimpfung begann.

Es ist ja eine grundsätzliche Frage: Will ich mit der Impfung die Erkrankung oder die Komplikation verhindern? Das ist für mich ein Unterschied. Ich glaube nämlich nicht, dass man gesünder ist, wenn man sozusagen "nie" eine Infektionskrankheit bekommt.

Genau, der Trend, dass die Sterblichkeit sinkt. Nichtsdestotrotz senkt die Impfung diese weiter. Das meinte ich mit der fehlenden Auflösung, denn wenn da die Sterblichkeit relativ nochmal um 90% fällt, ist es völlig egal, wie sehr sie schon durch andere Gründe vorher gefallen ist. Es geht nicht darum, harmlose Infektionen zu vermeiden. Die Masern sind einfach nicht harmlos!

Vielleicht werden wir feststellen, dass wir nur die eine "Geißel" gegen eine andere getausch habt. Immerhin gibt es eine Reihe von Krankheiten, die stetig im Zunehmen begriffen sind - und diese nicht nur wegen einer statisch höheren Lebenserwartung. (Und Nein, ich meine nicht, dass es spezielle die Impfungen sind, die dafür verantwortlich sind. Aber das Ausbleiben von frühen Infektionskrankheiten könnte ein Faktor sein, der hier mit spielt.)

Das wird die Zukunft zeigen. Andererseits sind die Leute früher halt mit 30 gestorben. Dass es mit 70 dann ein anderes Krankheitsspektrum gibt, sollte vielleicht nicht allzu sehr überraschen. Aber man kann das natürlich auch romantisch verklärt als schlechten Weg und Abwendung von der Natur sehen, jeder wie er mag.

Mal sehr polemisch: Ich tue mir ein wenig schwer damit, dass die Medizin offensichtlich davon überzeugt ist, dass sie die Natur ersetzen kann. Man schafft die Infektionskrankheiten ab und wenn sie dann die Erkrankungen verlagern, dann sucht man eben dagegen das nächste Heilmittel. Stellt sich denn niemand die Frage, ob es wirklich ein Fortschritt ist, wenn man mit immer mehr Aufwand immer mehr Krankheiten "behandelt" - meist in dem man den Patienten dann dauerhaft "einstellt".

(Klingt für mich als ehemaligen Marketingmenschen sehr nach einem guten Absatzkonzept mit Dauerkunden. Ohne jetzt gleich die Verschwörungstheorien bemühen zu wollen.)

Ja, die Natur. Warum denkst du eigentlich, dass der Heilpraktiker näher an der Natur arbeitet, weil er pflanzliche Präparate und Homöopathie anwendet? Es zählt mehr zur Natur, als das was im Wald oder im Kräutergarten wächst. Natur ist auch Physik und Chemie, Physiologie und Biochemie. Ebenso polemisch kann man vielleicht auch sagen, dass in Zeiten von Biogemüse, Hybridmotoren und Ökostrom die "naturnahe" sanfte Medizin und die Homöopathie nach einem guten Absatzkonzept für Dauerkunden klingt. Ohne Verschwörungstheorien bemühen zu wollen. Mir fällt dazu ein: "Was die Sonne nicht heilt, bedeckt die Erde." Super, wenn aber mit 50 plötzlich die Brust weh tut und die Luft weg bleibt, dann ist womöglich sogar der ein oder andere Heilpraktiker ganz froh darüber, wenn der nächste Kardiologe, während er von real estates auf dem Olymp träumt, dessen Koronarien aufpopelt. Nichts für ungut.
 
ich habe auch nicht behauptet, dass damit die Wirkung bewiesen ist. Es wäre nämlich auch möglich gewesen, dass sowieso nichts passiert.
Eben! Deshalb frage ich dich ja, was es zu bedeuten hat, wenn du behauptest, dass es "gut klappt". Oder anders gesagt, woran du die Wirkung und damit den Sinn und Zweck der Übung festmachst.
 
Ok, GBS nach Impfung wird mit einem Risiko von 1:1 Mio. angegeben. Wenn das nicht extrem selten ist, wie würdest du es bezeichnen?
Z.B. hier nachzulesen:
Guillain-Barré Syndrome and Immunizations
David P. Randall DO
Dagegen beträgt übrigens das Risiko in einem beliebigen Jahr an der Influenza zu versterben ca. 1:10000. Für einen Verkehrstod ist es etwa 1:20000. Naja...
Warum die angegebene Häufigkeit so niedrig ist, habe ich in meinem letzten Posting aufgeführt. Vielleicht magst du dir mal die Mühe machen, es richtig zu lesen.

Außerdem ziehst du weiter oben selbst in Betracht, dass GBS in einer Klinik ohne neurologische Abteilung unter Umständen (ich würde eher sagen: ziemlich häufig) nicht oder zumindest nicht frühzeitig erkannt wird. Wie soll dann erst ein kausaler Zusammenhang mit einer möglicherweise Jahre zurückliegenden Einwirkung erkannt werden? Das drückt natürlich die Zahlen gewaltig!
Ja, die bösen Pharmafirmen. Nimm mal eine Packung Metoprolol und lies dir mal die Nebenwirkungen durch. Dann sag mir nochmal, dass dort beschönigt wird.
Dein Vergleich hinkt nicht mehr, der sitzt schon im Rollstuhl! Metoprolol ist ein Beta-Blocker, der an erwachsenen Testpersonen geprüft und dann in aller Regel auch an Erwachsene verabreicht wird. Wenn sich dann nach der Zulassung im praktischen Einsatz UAW zeigen, die im klinischen Test nicht aufgetreten sind, so werden diese selbstverständlich aufgenommen. Bei Impfstoffen verhält es sich ganz anders: Diese werden überwiegend Säuglingen verabreicht, weshalb die meisten UAW - sofern sie nicht offensichtlich sind - halt einfach unter den Tisch fallen, weil sie erst nach Monaten bis Jahren klinisch erfassbar sind. Hab ich aber wie gesagt schon geschrieben.
Ferner, weil auch die Ärzte den Pharmafirmen nicht über den Weg trauen, ist die wissenschaftliche Gemeinschaft sehr aktiv, wenn es darum geht Wirksamkeiten von Medikamenten in Studien etc. immer wieder auf die Probe zu stellen und unabhängige Zeitschriften wie das Arzneitelegramm verreißen regelmäßig neue Präparate als unnütz oder nicht sicher (übrigens auch Impfungen!). Es ist also nicht so, dass unkritisch mit dem umgegangen wird, was von der Pharmaindustrie in den Markt geschmissen wird.
Wenn das AT so viele Fans in deiner Branche hätte, dann wäre das sehr schön. Aber leider ist dem nicht so. Leider habe ich noch nie in einem Ärzte-Wartezimmer eine Ausgabe des AT oder zumindest einen Artikel daraus gesehen, dafür aber in sehr vielen die Hochglanzprospekte der Pharmahersteller.
Was Impfungen angeht, befinden wir uns leider informationspolitisch in einem totalitären Staat.
Ich empfinde es übrigens als etwas vermessen, anzunehmen, dass du als Heilpraktiker ohne umfangreiche Erfahrung im Umgang mit rezeptpflichtigen Medikamenten annimmst, die Praxis der Medikamentenversorgung und der Arzneimittelzulassung besser zu verstehen, als jemand, dessen täglich Brot das ist. Auch die anderen denken nach!
Wo genau habe ich dieses behauptet? Oder geht es dir wieder mal nur um persönliche Herabsetzung?
So und nächtliches Schreien und nicht-sprechen-können mit 2 Jahren ist interessant: Woher nimmst du die Gewissheit, dass dies eine Folge der Impfung ist? Die Gründe, warum ein Säugling, der sich jeden Tag noch so massiv weiterentwickelt, phasenweise in der Nacht schreit oder warum ein Kleinkind verzögert sprechen lernt sind so mannigfaltig, dass ein Pädiater mit der Auflistung Seiten füllen kann. Und die meisten Gründe sind harmlos und erklären es besser als die Impfung. Wieso also die Impfung?
Woher nimmst du die unumstößliche Gewissheit, dass es nicht so ist? Zumal dann, wenn ein direkter zeitlicher Zusammenhang besteht?
Super, wenn aber mit 50 plötzlich die Brust weh tut und die Luft weg bleibt, dann ist womöglich sogar der ein oder andere Heilpraktiker ganz froh darüber, wenn der nächste Kardiologe, während er von real estates auf dem Olymp träumt, dessen Koronarien aufpopelt. Nichts für ungut.
Jetzt hast du es doch tatsächlich geschafft, mich zum Lachen zu bringen.

Anscheinend glaubst du tatsächlich, dass wir auf Kosten unserer ach so leichtgläubigen Patienten an den dicken Fleischtöpfen hängen, während die armen Ärzte immer weniger verdienen und immer mehr arbeiten müssen, wie ja jeder weiß... :D:D:D
 
Eben! Deshalb frage ich dich ja, was es zu bedeuten hat, wenn du behauptest, dass es "gut klappt". Oder anders gesagt, woran du die Wirkung und damit den Sinn und Zweck der Übung festmachst.

Wenn ich Nosoden einsetze, egal ob isopathisch oder homöopathisch und behaupte, dass es gut klappt, dann sehe ich das daran, dass es
1. den Leuten besser geht (subjektiv und zählt nicht)
2. das Dunkelfeldbild wird besser (nicht wissenschaftlich anerkannt)
3 die anderen Testmethoden es zeigen (auch nicht anerkannt)

Aber mir genügt es:)
 
...
Ok, also Fieber nach Impfung ist als Impfreaktion anerkannt, aber nicht meldepflichtig. Zu häufigen Infekten nach Impfungen bleibt zu sagen, dass das sogar untersucht wurde und es keinen Unterschied zu Placebo gab, Studie suche ich bei Bedarf raus.

Vergiß hier bitte nicht die Tatsache, dass in den meisten Studien zu Impfungen dieser Art das Placebo häufig kein wirkliches Placebo ist (im Sinne von Traubenzucker o.ä.). Nicht selten wird der Impfstoff gegen ein Placebo getestet, das exakt die gleiche Zusammensetzung hat wie der Impfstoff, nur ohne das jeweilige Antigen. Die Zusatzstoffe, Wirkverstärker & Co. (u.a. Aluminium, Thiomersal, Hühnereiprotein, Squalen und wie sie alle heißen) sind ebenfalls im Placebo enthalten.

Da wundert es mich zumindest nicht, dass es kaum Unterschiede zu Placebo gibt.

Steffi
 
Warum die angegebene Häufigkeit so niedrig ist, habe ich in meinem letzten Posting aufgeführt. Vielleicht magst du dir mal die Mühe machen, es richtig zu lesen.

Außerdem ziehst du weiter oben selbst in Betracht, dass GBS in einer Klinik ohne neurologische Abteilung unter Umständen (ich würde eher sagen: ziemlich häufig) nicht oder zumindest nicht frühzeitig erkannt wird. Wie soll dann erst ein kausaler Zusammenhang mit einer möglicherweise Jahre zurückliegenden Einwirkung erkannt werden? Das drückt natürlich die Zahlen gewaltig!

Also ein klinisch relevantes GBS wird schon schnell erkannt, damit geht man nicht 3 Wochen Arzthoppen und dann zum Heilpraktiker, damit geht man einmal ins Krankenhaus und wenn man abgewiesen wird, weil der Internist es nicht erkannt hat, geht man bei typischen Verlauf das nächste Mal mit Krankenwagen wieder dorthin. Diese Erkrankung ist unabhängig von der Ätiologie selten, wenn sie auftritt wird nach typischen Ursachen gefahndet, dazu zählt die Frage nach zurückliegenden Impfungen. Wird kein wahrscheinlicherer Grund gefunden (z.B. vorangehende Campylobacterinfektion) und ist die Impfanamnese positiv, dann wird der Fall als Verdacht gemeldet. Sowas ist nichts womit sich der Hausarzt rumschlägt, das ist auch kein unspezifisches Wehwehchen, das ist ein gefährliche Erkrankung, die man auch angemessen behandelt. Folglich ist die Datenlage zumindest hier eben deutlich besser, als du weiß zu machen versuchst. Übrigens ist es für einen Mediziner eine tolle Sache einen Case report über so ein Thema zu veröffentlichen, das gibt's nämlich nicht so oft, also weiß ich nicht, warum du unterstellst, dass kein Interesse daran besteht, sowas zu melden.

Dein Vergleich hinkt nicht mehr, der sitzt schon im Rollstuhl! Metoprolol ist ein Beta-Blocker, der an erwachsenen Testpersonen geprüft und dann in aller Regel auch an Erwachsene verabreicht wird. Wenn sich dann nach der Zulassung im praktischen Einsatz UAW zeigen, die im klinischen Test nicht aufgetreten sind, so werden diese selbstverständlich aufgenommen. Bei Impfstoffen verhält es sich ganz anders: Diese werden überwiegend Säuglingen verabreicht, weshalb die meisten UAW - sofern sie nicht offensichtlich sind - halt einfach unter den Tisch fallen, weil sie erst nach Monaten bis Jahren klinisch erfassbar sind. Hab ich aber wie gesagt schon geschrieben.

Stimmt, man hat nur Generationen von Eltern und Kindern, die überhaupt keine Beschwerden mitteilen. Aber stimmt, von denen hört der Heilpraktiker nicht so viel. Gegenfrage: Wie testet ihr eure Medikamente?

Wenn das AT so viele Fans in deiner Branche hätte, dann wäre das sehr schön. Aber leider ist dem nicht so. Leider habe ich noch nie in einem Ärzte-Wartezimmer eine Ausgabe des AT oder zumindest einen Artikel daraus gesehen, dafür aber in sehr vielen die Hochglanzprospekte der Pharmahersteller.

Tja, das ist wirklich bedauerlich. Was liegt wohl bei dir im Warteraum?

Wo genau habe ich dieses behauptet? Oder geht es dir wieder mal nur um persönliche Herabsetzung?

Wann ging es mir um persönliche Herabsetzung? Behauptet hast du das gar nicht, aber wenn du schreibst "Die Pharmafirmen schreiben es in ihren Fachinfos genau so, klar - wenn sie schon eine Nebenwirkung zugeben müssen, dann soll es bitte so harmlos wie möglich klingen." dann ist da schon ganz schön viel Wertung und auch mindestens ein kleines bisschen Belehrung - zumindest für mich (mir antwortest du ja) - drin und darauf beziehe ich mich.

Woher nimmst du die unumstößliche Gewissheit, dass es nicht so ist? Zumal dann, wenn ein direkter zeitlicher Zusammenhang besteht?

Sicherheit nehme ich aus der Fülle plausibler anderer Erklärungsmöglichkeiten für solche Probleme. Außerdem bin ich hier derjenige der von Risiko und Statistik und eben nicht von "unumstößlicher Sicherheit" redet und mir mit persönlicher Meinung, Glaube und Weltanschauung geantwortet wird, welche mitunter recht unumstößlich präsentiert wird.
Das ist doch albern: Kommt eine Mutter mit Kind, dass Durchschlafstörungen hat und geimpft wurde, dann war es die Impfung. Kommt sie mit einem Kind, welches nicht geimpft wurde, mit gleichen Beschwerden, dann gibt es eben einen anderen Grund. Wenn ich an einem Tag mit dem rechten Bein aufstehe und überfahren werde, dann besteht da auch ein zeitlicher Zusammenhang, aber sicher kein kausaler. Zeitlicher Zusammenhang ist ungleich kausaler Zusammenhang und Glaube ist ungleich Wissen(schaft).

Jetzt hast du es doch tatsächlich geschafft, mich zum Lachen zu bringen.

Anscheinend glaubst du tatsächlich, dass wir auf Kosten unserer ach so leichtgläubigen Patienten an den dicken Fleischtöpfen hängen, während die armen Ärzte immer weniger verdienen und immer mehr arbeiten müssen, wie ja jeder weiß... :D:D:D

Schön, wenn dich das zum Lachen bringt. Den Bezug hast du aber scheinbar nicht ganz verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vergiß hier bitte nicht die Tatsache, dass in den meisten Studien zu Impfungen dieser Art das Placebo häufig kein wirkliches Placebo ist (im Sinne von Traubenzucker o.ä.). Nicht selten wird der Impfstoff gegen ein Placebo getestet, das exakt die gleiche Zusammensetzung hat wie der Impfstoff, nur ohne das jeweilige Antigen. Die Zusatzstoffe, Wirkverstärker & Co. (u.a. Aluminium, Thiomersal, Hühnereiprotein, Squalen und wie sie alle heißen) sind ebenfalls im Placebo enthalten.

Da wundert es mich zumindest nicht, dass es kaum Unterschiede zu Placebo gibt.

Steffi

Ja, das ist sogar der Sinn, Traubenzucker wäre auch ein extrem schlechtes Placebo im Vergleich zu einem Nadelstich. Offensichtlich ist die Immunisierung dann ja aber gar nicht das Problem, sondern die Zusatzstoffe, oder wie siehst du das?
 
Ok, warum gibt's dann deiner Meinung nach keine Pocken mehr?

Gute Frage. Hier eine Meinung dazu.

Am 8. Mai 1980 erklärte die WHO die Pocken weltweit als ausgerottet. Der somalische Koch Ali Moaw Maalin erkrankte 1977 als letzter Mensch an den Pocken. Er war übrigens kurz vor Ausbruch seiner Krankheit gegen Pocken geimpft worden. Doch dies wird uns heute mit Absicht verschwiegen.

Bei den 11 Pockenausbrüchen nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland von 1947 bis 1974 gab es 94 Erkrankungen. Vier ungeimpfte Kinder erkrankten so leicht, dass an der Diagnose Pocken gezweifelt wurde. Alle übrigen waren zweifach oder noch öfters geimpft, 10 Personen sind verstorben. Bei den drei letzten Pockenausbrüchen in Deutschland gab es zusammen 1183 Kontaktpersonen. In der Inkubationszeit wurden davon 709 geimpft, 474 blieben ungeimpft. Von den 709 geimpften Personen erkrankten 58 an Pocken, 7 starben. Von den 474 nicht geimpften Kontaktpersonen erkrankte niemand und es gab auch keinen Todesfall. Dass die Impfung nichts mit dem Rückgang der Pocken zu tun hatte, ersieht man an der Graphik weiter oben. Die Krankheit hatte ihren Höhepunkt schon überschritten als die Impfung eingesetzt wurde.
Von 1918 bis 1920, als 95 % der Bevölkerung der Philippinen geimpft waren, trat eine Pockenepidemie auf, bei der die Durchschnittssterblichkeit bei über 54 % lag. Auf der Insel Mindanao aber verweigerten die Bewohner aus religiösen Gründen eine Impfung. Dort wurde die niedrigste Sterblichkeit mit nur 11,4 % Todesfällen festgestellt. In der englischen Stadt Leicester waren 95 % der Kleinkinder gegen Pocken geimpft, als dort 1871-1872 eine schwere Pockenepidemie ausbrach. Die Zahl der Erkrankungen und der Todesfälle zeigte, dass die Impfung keinerlei Schutz vor der Krankheit bot. Die Behörden in Leicester stellten deswegen diese Impfung wieder ein, und ergriffen stattdessen hygienische Massnahmen. Die Pocken verschwanden daraufhin weit schneller aus der Stadt, als aus den geimpften anderen Städten. Prof. A. R. Wallace zeigte anschaulich anhand einer Graphik auf, wie wertlos die Impfung sei:
Höhe der Pockensterblichkeit pro Million:
Heer (1873-1874):37
Marine (1873-1874):36,8
Leicester (1873-1874):14,4
Die Soldaten in Heer und Marine waren kurz zuvor praktisch zu 100 % durchgeimpft worden. Leicester war ungeimpft. Trotzdem war die Sterblichkeit in der ungeimpften Stadt weit niedriger. Prof. Wallace sagt, das sei einzig den genauen hygienischen Vorschriften und der strengen Isolierung der Kranken zu verdanken.
In England gab der Gesundheitsminister am 12.2.1964 bekannt, dass die Todesfälle bei den Geimpften 43 mal häufiger vorkommen als bei den Ungeimpften. Der WHO Delegierte Prof. R. Henderson, ein Impfbefürworter, bekannte freimütig, dass der Durchbruch in der Pockenbekämpfung nicht der Impfung, sondern der Isolation und der Hygiene zu verdanken sei

Meine Meinung ist, dass die wichtigsten Faktoren zu Verhütung oder Eindämmung von Epidemien in ausreichender Ernährung, sauberem Wasser, Hygiene und Isolation von Überträgern bestehen. Ich bestreite nicht, dass Impfungen hierbei auch eine positive Rolle gespielt haben. Die Frage ist nur wie groß sie ist - und ob sie umfassende (wir reden heute von 7-fach-Impfungen bei Kleinkindern...) Impfprogramme rechtfertigen, die ja immerhin auch nicht ganz zu vernachlässigende Kosten verursachen.

Aber zu behaupten, dass ein Arzt einen Patienten mit einer handfesten und vielleicht sogar typischen Symptomatik aus Prinzip oder Verleugnung abweist, weil ihm dessen ätiologische Vorstellungen nicht passt, ist wirklich hanebüchen.

Es war in diesem Fall leider so. Erst auf massiven Druck wurde die Diagnose GBS überhaupt in Betracht gezogen. Es ist leider so, dass das Wort "Impfnebenwirkung" ein Tabu ist. Jedes Mal wenn ein Patient nach einer Impfung irgendwelche Nebenwirkungen hat (und seien es noch so harmlose, wie z.b. Fieber oder Kopfschmerzen, also ganz übliche Nebenwirkungen) und einen Zusammenhang mit der Impfung herstellt, wird dieser Zusammenhang sofort negiert. Du bist Klinikarzt - red mal mit Deinen niedergelassenen Kollegen, wie die reagieren...

Ich empfinde es übrigens als etwas vermessen, anzunehmen, dass du als Heilpraktiker ohne umfangreiche Erfahrung im Umgang mit rezeptpflichtigen Medikamenten annimmst, die Praxis der Medikamentenversorgung und der Arzneimittelzulassung besser zu verstehen, als jemand, dessen täglich Brot das ist.

Tu mir den Gefallen und lass dieses "Ich Doktor, Du Laie"-Spiel. 2 Semester Pharmazie sind auch nicht gerade das gelbe vom Ei. Also was soll das? Es gibt genug HPs, die Pharmakologen sind - und die haben seltsamerweise oft die gleiche Meinung, wie die "Nicht-Pharmakologen".

Ich weiß, dass in Medizinerkreisen das "Heilpraktiker sind Leute mit Volksschule und einem guten Führungszeugnis" gepflegt wird. Das macht es aber nicht wahrer und trägt zur Sachlichkeit einer Diskussion nicht positiv bei...

Entweder kann man mit besseren Argumenten punkten oder nicht.

Ok, wenn darüber nicht aufgeklärt wurde, ist das Mist.

Aber leider die Regel. Wie sagte es mal eine Patientin von mir: "Ich kam zum Hausarzt, weil ich ein Rp. brauchte. Er rief ich rein und sagte: Und heute impfen wir gegen Grippe - und schon hatte ich die Spritze im Arm". Das ist leider eher die Regel, als die Ausnahme.

Das wird die Zukunft zeigen. Andererseits sind die Leute früher halt mit 30 gestorben. Dass es mit 70 dann ein anderes Krankheitsspektrum gibt, sollte vielleicht nicht allzu sehr überraschen.

Klar ändert sich das potentielle Krankheitsspektrum mit zunehmendem Lebensalter. Allerdings sind die 30 Jahre (römisches Reich) ein Durchschnittwert - und vor allem der hohen Kindersterblichkeit geschuldet. (Und mit deren Reduzierung tat sich die Medizin auch nicht immer leicht. Ich sage nur "Semmelweis"...)

Es bestreitet ja niemand, dass die moderne Medizin zur steigenden Lebenserwartung beiträgt (was ich als ehemaliger ehrenamtlicher RS aus eigenen Erfahrung bestätigen kann...). Aber Du ignorierst, dass heute - bei uns - niemand mehr hungert, kaum jemand ohne Dach über dem Kopf durch den Winter kommen muss, wir seit 60 Jahren keinen Krieg mehr hatten und uns inzwischen alle die Hände waschen, wenn wir von der Toilette kommen (hoffe ich jedenfalls)...

Die Medizin ist EIN Faktor - aber keineswegs der EINZIGE.

Die Masern sind einfach nicht harmlos!

Das weiß ich. Ich hatte die Masern als Kind. Und übrigens alle anderen - außer Scharlach - auch.

Ja, die Natur. Warum denkst du eigentlich, dass der Heilpraktiker näher an der Natur arbeitet, weil er pflanzliche Präparate und Homöopathie anwendet? Es zählt mehr zur Natur, als das was im Wald oder im Kräutergarten wächst. Natur ist auch Physik und Chemie, Physiologie und Biochemie. Ebenso polemisch kann man vielleicht auch sagen, dass in Zeiten von Biogemüse, Hybridmotoren und Ökostrom die "naturnahe" sanfte Medizin und die Homöopathie nach einem guten Absatzkonzept für Dauerkunden klingt.

Da sind nun zwei Argumente drin. Zum einen hast Du natürlich recht, dass Physik und Chemie auch zur Natur gehören. Nur, warum wird es als natürlicher angesehen, isolierte Wirkstoffe einzusetzen, nur weil diese patentierbar sind und billig hergestellt, aber teuer verkauft werden können? Ich habe mal als freiberuflicher Trainer für Pharmaunternehmen gearbeitet - ich kenne die Denkstrategien dort.

Ich sage Dir doch nichts Neues, wenn ich behaupte, dass die Forschung heute fast völlig (70% sind Drittmittel) von der Industrie abhängig ist - und ein Unternehmen finanziert nichts, was es später nicht wirtschaftlich nutzen kann. Logisch, würde ich auch nicht.

Was spricht also dagegen, Menschen mit den Mitteln zu helfen, die unser Organismus seit Jahrtausenden kennt und für die entsprechende Reaktionen vorhanden sind - und deren Wirkungen bekannt sind? Was ist gegen Biokost (wenn sie denn welche ist) einzuwenden? Ich brauche keinen Dioxin-Skandal um zu wissen, dass die moderne Massentierhaltung und Monokulturen mit massiven Einsatz von Herbiziden und Pestiziden keine gesunden Lebensmittel produzieren kann.

Was spricht dagegen, dass Menschen ihre Beschwerden mit "Kügelchen" statt Tabletten behandeln? Ich will hier gar keine "Wirkungserklärungsdiskussion" anfangen - würde zu nichts führen - aber was spricht dagegen, dass jemand das Aspirin in der Schublade lässt und statt dessen Globuli nimmt - wenn es ihm hilft.

Weißt Du, wie viele Deiner niedergelassenen Kollegen Antibiotika als "Placebo" verordnen, damit sie den Patienten nicht "ohne was" nach Hause schicken müssen und die kassen nun mal keine harmloseren Mittel mehr bezahlen. (was eine typisch dämliche Bürokratenentscheidung war, denn jetzt wirds halt noch teurer).

Super, wenn aber mit 50 plötzlich die Brust weh tut und die Luft weg bleibt, dann ist womöglich sogar der ein oder andere Heilpraktiker ganz froh darüber, wenn der nächste Kardiologe, während er von real estates auf dem Olymp träumt, dessen Koronarien aufpopelt. Nichts für ungut.

Komm, das ist doch nun wirklich albern. Wenn Du hier eine Umfrage startest, dann wirst Du feststellen, dass Du hier sehr viele Krankenschwestern, Pfleger, RA, RS, Pharmakologen usw. findest. Alles Leute, die sehr genau wissen, dass es akute und lebensbedrohliche Erkrankungen gibt, die entsprechend behandelt werden müssen.

Es will hier keiner die (Schul)medizin abschaffen. Aber es wäre sowohl für die Volksgesundheit (und für deren Finanzen) u.U. sinnvoll, wenn die schweren Geschütze den Fällen vorbehalten blieben, bei denen sie notwendig sind. Das ist heute leider nicht die Regel - aus sicher sehr unterschiedlichen Gründen.

Gruss Rudolf
 
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