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Wege zum HP: Präsenzausbildung vs. Online-Lehrgang vs. Selbststudium

Annao

Neues Mitglied
Ort
HH, SH
Status
Interessierte(r)
Hallo,

ich überlege schon sehr lange, den HP zu lernen und haben nun den Entschluss gefasst, dieses Vorhaben demnächst anzugehen und umzusetzen.

Beruflich bin ich zur Zeit in der Pharmazie zu Hause, habe neben der pharmazeutischen Ausbildung meine Schwerpunkte in Dermopharmazie/ med. Kosmetik/ Dermatologie sowie Mikronährstoffe, Mikrobiom, Hormonhaushalt, Stoffwechsel, Ernährung liegen (mehr oder weniger stark ausgeprägt bzw. bilde mich laufend fort).

Da ich (stärker) therapeutisch arbeiten möchte, und ein Medizinstudium für mich in naher Zukunft nicht in Frage kommt, ist der HP unumgänglich.

Nach Erlangung der HP-Erlaubnis wäre mein Fokus weiterhin der oben genannte, alles andere interessiert mich vorerst nicht - in diesem Hinblick suche ich die für mich kompakteste Lösung, asap prüfungsfit zu werden (unter Beibehaltung meines derzeitigen Berufs und beruflichen Arbeitsumfangs).

PRÄSENZAUSBILDUNG:
* Am Attraktivsten und Einfachsten erscheint mir die Präsenzausbildung an der DHPA in Hamburg (1 WE/ Mo über 18 Mo): Die Schule wird von Hrn. Dr. med. Urban geleitet; geworben wird mit einer strukturierten Ausbildung ohne überflüssige Lernmodule, was ganz in meinem Sinne ist.
Es würde mir zeitlich sehr gut ins Leben passen und das vorgegebene Curriculum wäre eine bequeme Lösung. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Schule für mich durch die zentrale Lage gut erreichbar ist.
Als unschön empfinde ich die Dauer der Ausbildung mit 36 Tagen Unterricht auf 1,5 Jahre gestreckt, sowie die vergleichsweise hohen Kosten.

ONLINE-LEHRGANG:
* Die weniger attraktive Lösung wäre für mich ein Fern-/ Online-/ Blended-Learning-Programm. Ich kenne mich gut genug und weiß, dass ich für diesen Weg eine ungeheure Motivation aufbringen müsste und der Stress, sich ständig "zwingen" und organisieren und planen zu müssen, würde meine Lebensqualität in hohem Maße beeinträchtigen.
Der Vorteil hierbei läge jedoch in der flexibleren Zeiteinteilung, so dass die Ausbildung zumindest theoretisch, bei einem intensiven Lerntempo, kürzer ausfallen könnte.

SELBSTSTUDIUM:
* Vor dem Selbststudium habe ich großen Respekt. Ich bin es zwar gewohnt viel im Alleingang zu lernen, doch ist das eine andere Hausnummer. Das Problem des Selbstmanagements und der Motivation ist hier ein größeres als beim begleiteten Lernen, ich befürchte, dass es schlicht und ergreifend am Durchhaltevermögen scheitern würde - obwohl die finanziellen Vorteile nicht von der Hand zu weisen sind und dies die größte (zeitliche) Flexibilität bieten würde.


Meine Fragen sind Folgende:
-> Hat hier jemand Erfahrungen mit der DHPA?
-> Welcher Online-Lehrgang würde sich für Anwärter/ Lernwillige mit Vorerfahrung im Gesundheitswesen am besten empfehlen? (Möchte nicht beim Urschleim anfangen)
-> Kann jemand über den HP-Kurs an der Laudius-Fernschule berichten? Taugt er als Prüfungsvorbereitung?
-> Wie realistisch/ unrealistisch ist das Bestehen der Prüfung mit überwiegenden Lernen ohne eine entsprechende Institution im Rücken (mit Vorbildung)?

Vielen Dank für das Lesen meines Posts. Ich freue mich über regen Austausch, Feedback, Ideen, Anmerkungen und Vorschläge!

Annao
 
Hallo Annao,

herzlich willkommen.

* Am Attraktivsten und Einfachsten erscheint mir die Präsenzausbildung an der DHPA in Hamburg
Es würde mir zeitlich sehr gut ins Leben passen
Als unschön empfinde ich die Dauer der Ausbildung mit 36 Tagen Unterricht auf 1,5 Jahre gestreckt
Aus Erfahrung weiß ich, dass WE-Schulungen 2 Tage beinhalten in denen der Stoff geballt in einen hineingebracht wird. Das ist nicht zu unterschätzen und es kommt sicher auch auf Dich und Deine Aufnahmefähigkeit an und auch auf die Zeit, die Du nebenberuflich aufbringen kannst und willst
Beruflich bin ich zur Zeit in der Pharmazie zu Hause,
Das ist also eine Nähe am Thema aber ich denke, dass Du dennoch einiges zu lernen hast.
Die Frage ist also: wie sehr kannst Du ein Tempo auch durchhalten.
Außerdem erkundigst Du Dich besser bei dem GA Deiner Stadt, ob es Anmeldefristen/Wartezeiten gibt. Die sind zB in Köln mWn 2 Jahre... das kann Deine Entscheidung auch beeinflussen
sowie die vergleichsweise hohen Kosten
das obliegt Dir dahingehend zu entscheiden.
Ich kann Dir empfehlen die Verträge genauestens durchzulesen. Es gibt da unterschiedliche Variabilitäten, denn das Leben verläuft nicht immer geradeaus oder wie geplant und da ist es besser, wenn Du vertraglich Spielraum hast.

Ansonsten bieten Schulen auch Probeteilnahme am Unterricht an. Dadurch kannst Du dann einschätzen, wie geballt und in welcher Qualität der Unterricht stattfindet.

Ich kenne mich gut genug und weiß, dass ich für diesen Weg eine ungeheure Motivation aufbringen müsste und der Stress, sich ständig "zwingen" und organisieren und planen zu müssen, würde meine Lebensqualität in hohem Maße beeinträchtigen.
Na - da hast Du ja Deine Antwort
ich befürchte, dass es schlicht und ergreifend am Durchhaltevermögen scheitern würde - obwohl die finanziellen Vorteile nicht von der Hand zu weisen sind und dies die größte (zeitliche) Flexibilität bieten würde
Eine abgebrochene Ausbildung (die nur für den Erwerb einer Zulassung dient) ist teuerer als eine mit Abschluss!
Flexibilität gilt es mit der Schule zu klären
-> Hat hier jemand Erfahrungen mit der DHPA?
am Besten schreibst Du das in den Titel des threads. Hast Du die Suchfunktion betätigt? Die Frage ist allerdings sehr speziell, so dass ich bezweifel, dass Du Erfolg haben wirst
-> Welcher Online-Lehrgang würde sich für Anwärter/ Lernwillige mit Vorerfahrung im Gesundheitswesen am besten empfehlen?
ich selber habe Präsenzunterricht gewählt. Allerdings finde ich die Isolde Richter Schule sehr gut aufgestellt.
-> Wie realistisch/ unrealistisch ist das Bestehen der Prüfung mit überwiegenden Lernen ohne eine entsprechende Institution im Rücken (mit Vorbildung)?
Für den MC-Teil sehr gut. Der mündliche Teil bezieht sich auf die Praxis. Hier wurde schon zu meiner Zeit 2010-2012 Therapien abgefragt (ich musste meine Therapien angeben, die ich zum Zeitpunkt der Prüfung konnte), außerdem geht es um Fallbeispiele und darum, wie man mit Stress umgehen kann und wie die Kompetenz im Umgang mit Menschen ist. Das geht weit über Sachinhalte hinaus. Sowas ist nur im menschlichen Kontakt erlernbar und Typ abhängig. Zu beobachten war immer, dass die HPAs aus dem medizinischen Fachbereich, die der Meinung waren sie könnten abkürzen, trotz allem Wissens durch die Prüfung fielen (aus meiner subjektiven Betrachtung heraus lag es an der Arroganz, dass sie ja alles wissen und können).
Wir arbeiten am Menschen und mit den Menschen und da bedarf es auch einer gewissen Demut vor der Schöpfung (ich weiß gerade nicht, wie ich es anders ausdrücken soll). Gute Amtsärzte überprüfen das ebenso...
 
Hallo Tina,

vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe mich zwischenzeitlich mit wahrscheinlich allen aktuellen HP-Büchern eingedeckt (geliehen) und nach einem groben Überblick und Vergleich die Rudolf-Schweitzer-Reihe gekauft. Einen Termin für den Probeunterricht konnte ich auch ergattern - allerdings ist mir nach dem Verfassen meines Eingangspostings und deiner Antwort klar geworden, dass ich nicht bereit bin, eine vierstellige Geldsumme für den Komfort eines strukturierten Weges zu investieren. Oder ehrlicher gesagt: Ich bin im Moment in keinem Kontext dazu bereit, vier- und höherstellige Beträge für irgendwas auszugeben, aber das ist eine andere Geschichte. Endgültig beschlossen ist noch nichts. Die Ausbildung in Präsenz könnte ich verkürzen, wie und ob sich das dann finanziell attraktiver gestaltet, weiß ich noch nicht. Eine individuelle Anpassung des Tempos ist seitens der Schule jedenfalls möglich.

Eventuell komme ich für ein Förderprogramm in Frage oder handle etwas mit meinem Arbeitgeber aus.
Andernfalls aber, werde ich mich zusammenreißen und das Lernen soweit es geht alleine bewerkstelligen.
Inhaltlich traue ich mir das absolut zu. Ich brauche nur leider eine (zeitnahe) Deadline. Hier bin ich für jeden Tipp und Lern-Gefährten dankbar.
Der beste Zeitpunkt für dieses Projekt ist jetzt, sowohl beruflich als auch privat kann ich es jetzt am besten angehen.

Außerdem erkundigst Du Dich besser bei dem GA Deiner Stadt, ob es Anmeldefristen/Wartezeiten gibt. Die sind zB in Köln mWn 2 Jahre... das kann Deine Entscheidung auch beeinflussen
Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, danke für's Aufmerksammachen! Wie es hier im Norden aussieht, werde ich dann als nächstes in Erfahrung bringen.

Wenn ich das richtig verstehe, benötigt man bereits eine oder mehrere Therapie-Vertiefung(-en), die in der mündl. Prüfung abgefragt werden - gibt es eine Vorgabe über die Anzahl oder sind bestimmte Therapieformen verpflichtend zu können/ nachzuweisen?
An dieser Stelle auch tausend Dank für den Verweis auf die Isolde-Richter-Schule, die dort angebotenen Seminare finde ich sehr interessant.

Zu beobachten war immer, dass die HPAs aus dem medizinischen Fachbereich, die der Meinung waren sie könnten abkürzen, trotz allem Wissens durch die Prüfung fielen (aus meiner subjektiven Betrachtung heraus lag es an der Arroganz, dass sie ja alles wissen und können).
Wir arbeiten am Menschen und mit den Menschen und da bedarf es auch einer gewissen Demut vor der Schöpfung (ich weiß gerade nicht, wie ich es anders ausdrücken soll).
Ich verstehe, was du meinst. Diese Arroganz sehe ich bei mir selbst leider auch. Es ist schwer (jahrelang) im regulären Gesundheitssystem zu arbeiten, ohne dabei zynisch zu werden oder abzuhärten.
 
Hallo Anna,

Tina hat ja schon einiges dazu geschrieben, daher möchte ich auf andere Bereiche eingehen.

Dass Du nicht viel Geld ausgeben möchtest, ist nachvollziehbar. So geht es wohl jedem. Allerdings kostet eine gute Ausbildung auch einfach Geld und da ist ein vierstelliger Bereich absolut angebracht, wenn es eine qualitativ hochwertige Schule ist. Letzendlich gibt es auch viele Schule im 5-stelligen Bereich, das mal nur so am Rande... Wer günstig möchte, kann zu Laudius gehen, aber da ist der Inhalt dann auch dem Preis entsprechen. ;) Um es mal nett auszudrücken. :)

Die Isolde-Richter-Schule ist wirklich sehr gut, auch wenn es nur online ist. Aber sie bieten auch Präsenzseminare an, welche durchaus sinnvoll sind. Denn Untersuchungen, Injektionen und auch die Prüfungsvorbereitung sollten meiner Meinung nach vor Ort stattfinden. Es geht nicht nur um das Strukturieren des Lernplans und der Zeit, sondern auch um das praktische Üben am Menschen. Das kann einfach nicht online gelehrt werden, wenn man der Sorgfaltspflicht gerecht werden möchte.

Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft und hoffe, dass Du die Schule findest, die am besten für Deine Ansprüche geeignet ist. Und ganz viel Freude und Interesse wünsche ich Dir beim Lernen.

Herzliche Grüße
Petra
 
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