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Verlustängste

PiAni

Mitglied
Therapien
Krankheitsdeutung, Antlitzdiagnose, Bachblüten, Kinesiologie
Status
HPA
Hallo zusammen,
ich höre sehr oft von Klienten, daß sie mit erheblichen Verlustängsten zu kämpfen haben. D.h. aus unerklärlichen Gründen tauchen plötzlich Gedanken in ihnen auf, und bringen sie zu der Vorstellung, dass dem Lebenspartner oder dem Kind oder der Familie etwas zustoßen könnte. Ich muss gestehen, exakt diese Gedanken tauchen bei mir auch ab und an auf, meistens in Augenblicken in denen ich mit mir alleine bin. Da dies nun scheinbar doch nicht wenige Menschen zu haben scheinen, will ich euch (psychologisch Bewanderte) fragen, was dahinterstecken könnte. Woher kommen diese Gedanken, die sich immer wieder auf den Verlust von Nahestehenden Menschen beziehen? Was steckt dahinter?
Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten.
LG
Anita
 
Diese Art von Angst (Verlustangst) würde ich ein Stück weit als normal bezeichnen. Keiner möchte darüber nachdenken oder es erleben, dass ihm nahe stehende Personen "verloren" gehen. Beachtenswert wird es dann, wenn die GEdanken um die Verluste raumeinnehmend werden, wenn die Sorge den Alltag beherrscht. Diese einschießenden oder ständig anwesenden Ängste um Verlust, Unfall etc. finden sich rein klassifikatorisch im ICD unter generalisierter Angststörung wieder. Und genau diese Störung hat eine lange Geschichte, bevor sie als solche entdeckt (entlarvt) wird. Oft stehen die somatischen Erscheinungen, die mit dieser Störung einhergehen, im Vordergrund und sind die Betroffenen lange beim Hausarzt in Behandlung.
Die Ansätze, diese generalisierte Angststörung zu behandeln, sind ganz stark abhängig von der Grundpersönlichkeit. Mal macht es mehr Sinn, tiefenpsychologisch vorzugehen, um die Ursachen auszudecken, mal macht es mehr Sinn, im Hier und Jetzt verhaltenstherapeutisch z.B. mit kognitiven Techniken zu begleiten.
Gerade mit Hilfe der kognitiven Techniken kann gesehen werden, welche irrationalen GEdankengänge hinter den Sorgen stecken. Oft kommt es dann dazu, dass derjenige erkennt, dass hinter all den Sorgen und den Verlustängsten die Angst vor dem Allein-Sein, dem Mit-Sich-Zurechtkommen steckt. Und dort liegt der Interventionsbedarf.

Es ist und bleibt aber jeweils ein Einzelfall, der genau betrachtet werden sollte. Unverdaute Verluste in der Vergangenheit, eine selbstunsichere Persönlichkeit und noch einiges mehr können der Grund für solche Gedanken sein, die sich plötzlich sehr viel Raum nehmen und kränkend wirken.
Wenn du dich selbst hier ins "Spiel" bringst, indem du beschreibst, dass die GEdankengänge dir nicht fremd sind, dann möchte ich dir wirklich eine Supervision oder Selbsterfahrung empfehlen. Es wird schwierig einem Klineten gegenüber zu treten und eine notwendige Objektivität zu bieten, wenn man an dieser Stelle zu Gegenübertragungen neigt.
ich finde es super, dass du deine Frage so offen und mit eigener Betroffenheit stellst. Du kannst nur daran wachsen und deinen Klienten weiterhelfen, wenn du genau so offen vorgehst. Offen dafür, an dir selbst immer weiter zu arbeiten.
Such dir einfach ein bis zwei Stunden Supervision - habe ich auch getan und sehr viel gelernt und verarbeitet.

Liebe Grüße Astrid
 
Hallo,
ein sehr interessantes Thema wie ich finde. Ich hab diese Verlustängste z. B. seit meiner frühen Kindheit. Mal mehr mal weniger, draus haben sich dann auch die Angst- und Panikattacken entwickelt. Ich war dann auch vor einigen Jahren deshalb in Psychotherapie, hab auch systemisches Familienstellen und Körperarbeit gemacht. Es ist aber noch immer etwas latent im Hintergrund und wenn es dann irgendwie etwas stressig wird, wenn irgend etwas "passiert" tritt das auch wieder vermehrt auf. Nicht mehr mit der Intensität von früher, dafür weiß ich jetzt, wie damit umgehen, aber trotzdem ist es da. Ob ich es je loswerde, weiß ich nicht, ich versuch es zu akzeptieren und es anzunehmen.

Viele Grüße Andrea
 
ich sehe es genauso wie Astrid... Ängste sind ein stückweit normal und gehören zum Leben dazu... es gilt kein angstfreies Leben anzustreben, sondern ein konstruktiver Umgang mit der Angst... Ängste sind wichtige Wegweiser... sie komplett zu bekämpfen ist falsch... erst, wenn das Leben durch die Ängste beeinträchtigt ist, sollte interveniert werden... und auch hier gilt: es gibt kein Leben ohne Ängste... wichtig ist der Umgang mit ihnen... ist man in der Lage, sie anzuschauen, verlieren sie ihre Macht über uns...

ich habe auch mit vielerlei Ängsten zu kämpfen und habe mir auch Hilfe geholt... teilweise nehmen die Ängste noch sehr großen Raum bei mir ein ... aber ich denke, ich bin auch auf einem guten Weg :)

in diesem Sinne wünsch ich euch einen sonnigen freien Tag :)

Rommy :)
 
Gerade mit Hilfe der kognitiven Techniken kann gesehen werden, welche irrationalen GEdankengänge hinter den Sorgen stecken. Oft kommt es dann dazu, dass derjenige erkennt, dass hinter all den Sorgen und den Verlustängsten die Angst vor dem Allein-Sein, dem Mit-Sich-Zurechtkommen steckt. Und dort liegt der Interventionsbedarf.
Liebe Grüße Astrid

Hi Astrid, danke für deine ausführliche Antwort und auch Danke an die anderen.
Kannst du das oben zitierte noch näher ausführen? Mit welchen kognitiven Techniken kann man diese irrationalen Gedankengänge sehen? Das würde mich sehr interessieren. Wie sieht das konkret aus?
LG
PiAni
 
Hallo PiAni,
sicher ist dir Albert Ellis ein Begriff und vllt hast du auch schon von seiner Rational-emotiven Verhaltenstherapie gehört. Er hat dabei das ABC-Schema entwickelt, bei dem das A für das auslösende Ereignis, das B für irrationale Beliefs und das C für Konsequenzen steht. Ein Beispiel: zwei Studenten gehen durch dieselbe Prüfung und (wie schade) fallen beide durch. Der Student 1 denkt sich: 'Naja, dann mache ich die Prüfung eben nochmal' und geht die Sache vernünftig nochmal an. Student 2 entwickelt eine Depression und leidet erheblich, soweit, dass er den Wiederholungstermin platzen lässt. Zwei Mal die gleiche Situation (A), wieso aber zwei verschiedene Reaktionen (C)? Weil die B - also die GEdanken , die beliefs unterschiedlich sind. Student 1 denkt "macht ja nichts, das ändert nichts an meiner Person" und Student 2 könnte denken: " weil ich die Prüfung nicht geschafft habe, bin ich ein Versagen und das kann ich nicht aushalten". Also ist nicht die Situation selbst (das was evt. Angst macht) Auslöser für die KOnsequenz "übermäßige Sorge, generalisierte Angst" sondern, der Gedanke B, der vllt so irrational ist wie bei Student 2 (ich bin ein Versager, wenn ich die Prüfung nicht schaffe).
In der Rational-emotiven VT und auch z.B. bei Beck oder MEichenbaum steht ein philosophischer Gedanke vor allen Verfahren und Techniken: Es sind nicht die Dinge selbst, die uns schrecken, sondern die Sicht auf die Dinge (oder die Art wie wir sie bewerten).
Bei den kognitiven Techniken geht es darum, die irrationalen oder dysfunktionalen Gedankenmuster zu sehen, dann einzusehen, sie zu entlarven und bessere GEdanekn zu finden, die weniger unangemessen sind. Mit dem veränderten GEdanken ändert sich auch das Gefühl (Ratio - Emotio).
Im INternet oder auch in deinen FAchbüchern kannst du viel dazu finden. Hier sind Stichworte:
Albert Ellis, Aaron Beck, Meichenbaum, REVT, ABC-Schema, kognitive Triade nach BEck ... du wirst automatisch weitere nützliche Stichworte finden.
Ich kann auch ein Buch dazu empfehlen, dass sich nicht nur an Fachleute richtet, es liest sich leicht und liefert eine Menge AHA-Momente:
Training der Gefühle von Albert Ellis http://www.amazon.de/Training-Gef%C3%BChle-hartn%C3%A4ckig-weigern-ungl%C3%BCcklich/dp/3636062832/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1209676620&sr=8-1

Liebe Grüße
Astrid
 
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Irmela man merkt, dass deine Prüfung erst vor kurzem war, du hast das Wissen noch so präsent!!:D:D:D
 
Ha, aber DAS ist mehr als Prüfungswissen, weil mein "Ding" :) und in der Prüfung wollten sie nix dazu wissen... gemein, oder? ;)

aber anderes habe ich schon vergessen( Oder verdrängt, wer weiß).. das habe ich gestern gemerkt, als ich etwas gefragt wurde und ganz spontan antworten wollte, aber nix kam... hihi
 
Hi Astrid,
danke dir vielmals. Da werd ich mich mal einlesen, denn das interessiert mich brennend.
LG
PiAni
 
Ha, aber DAS ist mehr als Prüfungswissen, weil mein "Ding" :) und in der Prüfung wollten sie nix dazu wissen... gemein, oder? ;)

aber anderes habe ich schon vergessen( Oder verdrängt, wer weiß).. das habe ich gestern gemerkt, als ich etwas gefragt wurde und ganz spontan antworten wollte, aber nix kam... hihi
Hallo Astrid,
dann schreib uns doch bei Gelegenheit noch ein einem eigenen Thema etwas mehr zum RET.
Würde mich auch sehr interessieren.:)
Liebe Grüße
Kai
 
...hm, is ja irgendwie - sehr platt ausgedrückt - positives denken ;)
da geht es ja auch darum, vorhandene negative gedankenMuster gegen neue, positive einzutauschen.
...wenn das mal nur so einfach wäre...

ich gehöre auch eher zur kategorie student 2:eek: jedenfalls was solche situs angeht...

klingt jedenfalls interessant!
 
ne ne, es geht nicht um "positives Denken". Das macht eher krank :) nix ist immer nur positiv!
Es geht eher darum, die eigenen Denkmuster wie ein Wissenschaftler zu hinterfragen, zu verifizieren oder einzusehen, dass man "irrational" denkt. Um dann das Denken ggfl. umzustrukturieren... bessere Gedanken = bessere Gefühle. Klingt so einfach und ist es nicht, ich weiß. Darum wird ja auch viel geübt und geübt und geübt :)

Ich werde dieser Tage mal einen Aufsatz dazu schreiben.
LG Astrid
 
Ich werde dieser Tage mal einen Aufsatz dazu schreiben.

Au ja Astrid :):):) da freu ich mich und wenn du dir die Mühe machst was über eine Psychotherapiemethode zu schreiben...das kommt dann aber ins Premiumforum und du mit dem Link zu deinem Beitrag sicher mal in die Kopfzeile... nicht wahr Admin-Chef;);)

Ich freue mich Astrid, du hast dich sehr damit beschäftigt, da können wir alle was von dir lernen.... Danke für deine Mühe
 
Hey Astrid,

ich schließe mich da Hildegards Worten an und würde mich sehr über einen Beitrag freuen.
Du kannst soooo schön erklären!! :) :)
Ich freue mich schon darauf.

Mit Grüßen
 
Hallo sezin,

so wir Astrid geschrieben hat, steckt manchmal noch etwas anderes dahinter - ein "B".

Du bist wohl neu hier: Magst Du Dich kurz unter Neuvorstellungen vorstellen?

Liebe Grüße
Kai
 
hallo liebe leute ich hoffe ihr könnt mir helfen

also hallo zusammen meine name ist stephan!

ich erzähl euch mal kurz meine geschichte!

meine frau hat seid letzten jahr brustkrebs wir haben also eine sehr schwere zeit durchgemacht und es ist immer noch sehr schwer für uns.

ok nun zu meinem eigentlichen problem sie war bis letzte woche mittwoch 4 wochen auf kur sie fand es dort total schön. sie war mit unseren kindern dort.
das erste wochende hatte ich sie besucht war wirklich alles schön bloß als ich wieder abgereist bin ist meine tochter total fertig gewesen das papi
wieder nach hause fährt. da bat meine frau mich sie nicht mehr zu besuchen wegen den kindern ich fand die aussage von ihr auch nicht schlimm. ich hab sie da total verstanden. wir haben täglich telefoniert. dann kam sie letzte woche mittwoch wieder und seid dem haben wir nur streit. sie kommt auf die ganze situation zu hause nicht klar und ich mach es ihr nicht leichter indem ich (jetzt kommt mein problem) sie bedränge! ich habe sie so seehr in den 4 wochen vermisst das mir so viele gedanken in den kopf gekommen sind das ich sie verlieren könnte an diese mist krankheit. und deswegen fange ich an zu klammern möchte jede sek mit ihr verbringen. und möchte gerne ihre gefühle zu mir wissen. so war ich vor der kur nie drauf! und in dem ich das mache fängt sie an zu blockieren und sagt mir immer wieder das ich sie bedränge! und dadurch das ich immer bei ihr sein möchte kommt sie sich kontrolliert vor! ich möchte das alles nicht ich weis auch nicht was mich da jetzt geritten hat. also wie gesagt sie ist seid mittwoch zu hause und seid dem haben wir uns jeden abend gestritten deswegen. sie sagte zu mir ich sollte mir hilfe suchen! sonst hält sie es nicht mehr mit mir aus! ich habe mittlerweile erkannt das ich wirkliche verlustängste habe das sie auf einma nich mehr da is!

Könnt ihr mir vieleicht helfen oder sollte ich wirklich mal zum psychologen gehen! da sie mir ja die chance gibt mich zu ändern.
ich hoffe nur das ist nich zu spät dafür! das die einsicht jetzt erst kam ich hätte es schon viel früher merken sollen.

ich hoffe ihr könnt mir helfen!

gruß stephan
 
Hallo Stephan,
Beratung zu Deinem Thema kannst Du auf speziellen Beratungsplattformen finden (z.B. bei Psychomeda), wobei Du ja bereits eine Lösungsidee hast.
Liebe Grüße
Kai
 
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