• Auf Heilpraktiker-Foren gibt es einen großen internen Bereich für Heilpraktiker. In diesem geschützten Bereich können Realfälle der Praxis oder andere sensible Themen diskutiert werden.


    Es befinden sich momentan über 2800 Themen mit über 48000 Beiträgen darin. Ein wertvolles Nachschlagewerk nicht nur für Heilpraktiker die erst begonnen haben, sondern auch für die gestandenen die schon über jahrelange Erfahrung verfügen.

    Nähere Informationen unter: Interner Bereich für Heilpraktiker - Info

Liebeskummer

oder so...

Gruss Rudolf
 
Nur, was soll der tun? Entweder er verschreibt ein Psychopharmaka, dessen Einsatz hier zweifelhaft ist oder er schreibt sie krank, was ihr auch nicht viel nützt.

Gruss

Rudolf

nun, da ich keine schwere erkrankung / depression in dem fall ausschließen kann und auch nicht, ob für die betroffenen person und ihr umfeld gefahr besteht gehe ich davon aus, dass ein arzt das kann.

sie schreibt von völlig zusammenbrechen...
es ist nicht zwingend ein psychopharmacum notwendig, kann aber auch kurzfristig zur objektiven betrachtung der situation und "stärkung" hilfreich sein.

wie schon von anderen usern erwähnt, liegt auch für mich ein sehr großer unterschied zw. liebeskummer und einer situation, welche einen völlig zusammen brechen läßt.

natürlich kommt es immer auf die situation an in der praxis.

und warum hilft ein krankenschein nicht?

angenommen:
frau mit 2 kindern und im schichtdienst wird vom ehemann verlassen.
keine großeltern in der nähe.
es sind nicht nur der kummer und die sorge um die kinder, sondern auch die "behördengänge" die überfordern...

lg
 
sorry, doppelt ...

wünsche ein schönes wochenende! :D
 
Ich war schon in der Situation - ein Krankenschein hätte alles nur sehr verschlimmert.

Ich hätte auch noch die Zeit gehabt mich meinem Elend hinzugeben.
So "musste" ich funktionieren, hatte Ablenkung und Menschen die sich um mich kümmerten.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass die allerbeste Hilfe meine Freunde waren. Sie waren jeden Tag für mich da, hörten sich alles zigmal an, kümmerten sich darum das sich genug gegessen habe, bremsten mich in meinem Sportwahn (denn ich hatte gelesen, dass Sport gut bei Depressionen ist, was mich zu stundenlangen Sportexzessen trieb).

15kg Abnahme in 6 Wochen ging prima :mad:

Es mag Menschen geben, für die eine Krankschreibung gut ist, pauschal kann man das nicht sagen.

Susanne
 
Reden, reden, reden.....bis es keiner mehr hören kann und drüber hinaus:)
Ich finde, dass muss am Anfang sein und hilft. Also sind Freunde, Familie und alle, die soweit im Thema stehen, dass sie verstehen, was Du meinst, eine gute Hilfe!
Aus mehrfacher Erfahrung weiß ich inzwischen, dass die ersten 14 Tage so schlimm sind, ab da gehts sachte aufwärts....zumindest nicht weiter abwärts... Vielleicht entsinnst Du dich ja, wie lange Du so brauchst und merkst dann, dass das Allerschlimmste vielleicht schon überstanden ist?!
Und dann stimme ich Susanne voll und ganz zu: SPORT! Sport hilft! Wer so platt ist, dass er unter der Türritze durchpaßt hat keine Kraft mehr, Gedankenkringel zu bilden und schläft auch besser..........Gut, der Gewichtsverlust war auch nicht zu verachten, und der anschließende Kaufrausch neuer Bekleidung in Gr. 36 war zwar schlecht fürs Konto, aber gut fürs Ego:)
Es ist ganz schlimm und man meint jedesmal, jetzt schafft man es nicht - und plötzlich sieht man doch wieder, das es weiter geht.
Und in der Rückschau (wenn wirklich gaaaaanz viel Zeit vergangen ist), hab ich bisher immer erkannt das es
a) so gut und richtig war
b) es mich weiter gebracht hat
Auch wenn ich Menschen für solche Äußerungen in der Akutphase sicherlich erschlagen hätte:)
Ich wünsche Dir alles Liebe und immer genausoviel Kraft, wie Du gerade brauchst - und dann: immer schön einen Tag nach dem anderen....
Gruß
Petra
 
Und dann stimme ich Susanne voll und ganz zu: SPORT! Sport hilft! Wer so platt ist, dass er unter der Türritze durchpaßt hat keine Kraft mehr, Gedankenkringel zu bilden und schläft auch besser..........Gut, der Gewichtsverlust war auch nicht zu verachten, und der anschließende Kaufrausch neuer Bekleidung in Gr. 36 war zwar schlecht fürs Konto, aber gut fürs Ego:)

Würde ich heute nicht mehr uneingeschränkt empfehlen.

Mich hat es in eine Anorexie getrieben aus der ich nur mit größter Mühe wieder herausgekommen bin.

Klar, das war gut fürs Ego.
So gut, dass ich immer weiter abnehmen wollte (und es auch getan habe), ich war regelrecht süchtig danach....

Mein Punkt der Erkenntnis:
ich wurde nach Paris eingeladen und mein einziger Gedanke war: wie halte ich das bloß ohne meine 3-4h Sport täglich aus!? :eek:
4 Leute mussten mit mir durch Paris laufen - nee, Metro war nicht :eek:

Im Lafayette hab ich ein Kleid anprobiert.
Franz. Größe 34 (und franz. Größen fallen klein aus!)
Ich sah mich im Spiegel und dachte: Mein Gott bis du fett! :eek::eek::eek:

Da bin ich dann wachgeworden....

Und es hat Jahre gedauert von diesem Trip wieder runterzukommen.....

Mäßiger Sport - ja!
Freunde - auf jeden Fall!

Susanne
 
Nunja, war vielleicht nicht ganz der passende Vergleich, aber auch Trauerarbeit hat etwas mit Trennung zu tun.
Märchenhexe: wie gehts mit dem Neurexan?
Naja, nach dem 1. Mal konnte ich mal 6 Stunden schlafen statt 2-3, aber beim 2. Mal half es nicht, bin ich zurück zur Hypnose, die hilft mir am Besten.
Und Perspektiven schaffen.
Auch reden, ja.
Und die Zeiten, in denen der Verlust schmerzhaft zu spüren ist, auch mal aushalten. Reflektieren. Oft sehen wir den Sinn dieses Ereignisses nicht, erst nach dessen Überwindung. Das dauert. Die letzten Monate war ein beliebter Spruch von mir: Jetzt müsste man Kohl's Hintern haben, der konnte sehr gut 'aussitzen'". Naja, der hilft jetzt allerdings auch nicht mehr sooooo...:rolleyes:
 
gehe ich davon aus, dass ein arzt das kann.

Das könnte allerhöchstens ein (guter) Facharzt für Psychotherapie. Alle anderen haben gar nicht die Zeit, sich wirklich damit zu befassen. Das Wahrscheinlichste wäre ein Antidepressivum oder das Angebot der Einweisung in eine psychosomatische stationäre Einrichtung (wo man selten gesünder zurückkommt, als man hineingegangen ist, von der nicht ganz unrealistischen Gefahr einer Abhängigkeitsbildung mal ganz abgesehen).

Das was man in so einer Situation am meisten braucht sind Menschen mit ZEIT, die zuhören und einem so die Möglichkeit geben, das Ganze zu verarbeiten. Und ZEIT ist ein Gut, das in der modernen Medizin immer weniger vorhanden ist. Die meisten Ärzte sind mit Menschen in Kummer/Trauer überfordert, denn hier hilft kein "guter Rat", Wunden brauchen Zeit zum heilen.

Gruss Rudolf
 
Die Patienten, die mit Liebeskummer in meine Praxis kommen, sind ja in der Regel keine neuen Patienten. Man kennt sie schon länger und kann ganz gut einschätzen, wie groß die Gefahr ist. Man kennt auch das Umfeld und weiß, sind sie dort gut aufgehoben oder nicht.
Einmal hat mich eine verzweifelte Mutter angerufen, weil ihr Sohn Liebeskummer hatte und sie nicht wußte,was sie machen sollte. Ich bin dann hin und die Lage war wirklich gefährlich. Wir mussten den Jungen einweisen lassen, alles andere war nicht zu verantworten. Aber es stimmt, die erste Gefahr war gebannt, gesünder wurde er nicht, aber er lebte.

Prinzipielll bin ich aber der Meinung, dass die Patienten mehr davon haben, wenn wir uns Zeit nehmen für ein Gespräch und die o.g. unterstützenden Mittel verschreiben als das sie in zwei Minuten beim Arzt mit einem Psychopharmaka abgefertigt werden. Und dass dies oft der Fall ist, hören wir täglich.
Trotzdem würde ich kein Risiko eingehen. Aber ich denke, wir sind in der Lage, das gut einzuschätzen, wenn wir die Patienten kennen.
 
Zurück
Oben