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Grundsätzliches: Die Fünf Elemente

Stefan K.

Mitglied
Heilpraktiker
Status
HP
Hi,

Beim letzten Mal hatte ich die Begriffe Dao, Yin-Yang und Qi dargelegt. Zusammenfassend wiederholt: Das Dao ist das unbestimmte „Alles“, das durch einen initialen Funken (die EINS) die Gegensätze hervorbringt (die ZWEI), die durch das Qi in Bewegung versetzt werden und dabei bemüht ist in Gleichgewicht oder Harmonie zu bleiben (die DREI). Aus diesem Sachverhalt heraus entstehen die „zehntausend Dinge“. Diese sind quasi unsere materielle Welt in der wir leben. Geht die Harmonie zwischen Yin und Yang verloren, fällt das zugehörige „zehntausendste Ding“ auseinander (oder stirbt) und das innewohnende Qi wird frei.

Jetzt kommt ein neuer Grundbegriff der TCM, die Lehre von den fünf Elementen.

Die Originalbezeichnung lautet „Wu Xing“; Wu ist die hochchinesische Bezeichnung der Zahl Fünf und Xing ist schwierig zu übersetzen. In meinem Wörterbuch wird folgendes als mögliche Bedeutungen angegeben:

“das neue deutsch-chinesische Wörterbuch (Xin han-de Cidian)“ schrieb:
XING: sich fortbewegen; gehen; Prozeß (im Sinne von „Vorgang“); in Umlauf bringen (Aktien, Geld); Benehmen bzw. Betragen; (ein Verbrechen) begehen... . Als Antwort auf eine Bitte um eine Gefälligkeit (zB. „ist es möglich, daß Du...?“) „Xing!“ = „geht in Ordnung; geht; wird gemacht!“. [gekürzt; S.K.]

„Qianli zhi XING, shi yu zu xia“ = „Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“ (wörtl.: „tausend Meilen zu REISEN, beginnt zuerst Schritt unterhalb.“)

Das alles wird durch das Wort mit diesem Schriftzeichen ausgedrückt.
Noch nicht so einfach ...wird es aber gleich. :)



Jedes der zehntausend Dinge ist der Veränderung unterworfen. Die alten chinesischen Gelehrten haben sich auf fünf Phasen der Veränderung als kleinsten gemeinsamen Nenner verständigt. Eine Phase, die durch Wachstum dargestellt ist, eine zweite Phase, die darin besteht, die meiste Energie an den Tag zu legen, in der dritten Phase ruht diese Energie, in der vierten Phase findet ein Art Kondensation statt und die fünfte Phase ist durch Auflösung („zerfließen“) gekennzeichnet. Man kann das zum Beispiel am landwirtschaftlichen Jahreslauf sehen: Im Frühling schießt das Kraut, im Frühsommer sind die Gewächse auf dem Gipfel ihres Wachstums, im Spätsommer ist die Zeit des Reifens, im Herbst werden die Ergebnisse geerntet (das „Kondensat“ der landwirtschaftlichen Bemühungen), im Winter werden die Felder durch Ausbringen von Kompost und Saat wieder für die kommende Saison vorbereitet und der Kreislauf beginnt von Neuem. An dieser Stelle haben sich die Gelehrten wohl mal fürchterlich gestritten: Einige meinten, daß das Jahr ja gar keine fünf Jahreszeiten hat, sondern eben nur vier. Deswegen gibt es hier zwei Systeme: Eines, das die dritte Phase („Ruhephase“) zwischen der „Energiephase“ und der „Kondensationsphase“ stellt und ein anderes, das die „Ruhephase“ an des Ende jeder der anderen vier Phasen stellt. Dann kamen auch noch die Dritten, die der Meinung waren, das die „Ruhephase“ sehr gut in der Mitte aufgehoben ist und die anderen vier Phasen in der Art der Windrose drumherum angeordnet sind (das muß jetzt erstmal so stehenbleiben; wird weiter unten noch geklärt). Um diesen Phasen der Veränderung Namen zu geben und so das System zu vereinfachen hat man sich auf diese Nomenklatur verständigt: Die Wachstumsphase nannte man „Holz“, die der maximalen Energie „Feuer“, die Ruhephase „Erde“, die Kondensationsphase bekam den Namen „Metall“ und die Auflösungsphase wurde mit „Wasser“ bezeichnet. (Anm.: manche Schulen bezeichnen das Element „Metall“ mit der Zusatzbezeichnung „Kristall“)

Zwei Systeme: Wenn man diese verschiedenen Energien nun so sieht, daß eine aus der anderen hervorgeht kommt man zu diesem Kreis: aus Holz entsteht Feuer, Feuer verbrennt zu Erde, in der Erde „reift“ das Metall, Metall kommt als Wasser wieder zum Vorschein und dieses nährt wiederum das Holz und der Kreis schließt sich. Andersherum: Wasser korrodiert Metalle, Metall zehrt Erde auf (auf einem Klumpen Erz wächst nichts), Erde löscht Feuer, Feuer verzehrt Holz und Holz „zieht“ Wasser. In diesem Fünfer-Zyklus gibt es auch noch eine andere Möglichkeit der Einflußnahme:

  • Holz unterstützt / kontrolliert Erde (man denke zum Beispiel an die Abholzung der Regenwälder und die dadurch entstehende Versandung; Enststehung von Steppen und Wüsten. Beziehungsweise andersherum: die Befestigung von Deichen und Dämmen durch pflanzlichen Bewuchs...).
  • Feuer unterstützt / kontrolliert Metall (mit Feuer werden Metalle aus Erz ausgeschmolzen und im weiteren Prozeß veredelt und bearbeitet – geschmiedet)
  • Erde unterstützt / kontrolliert Wasser (indem es zum Beispiel ein Flußbett bietet)
  • Metall unterstützt / kontrolliert Holz (einerseits als Dünger: Erdalkalimetalle; andererseits durch Beschnitt mit der Heckenschere)
  • Wasser unterstützt / kontrolliert das Feuer (wenn das Holz nicht eine gewisse Restfeuchte hat, verbrennt das Feuer in einer Stichflamme).
Bittesehr... das wirkt auf den ersten Blick etwas an den Haaren herbeigezogen. Aber ich habe versucht es einfach zu machen. Wenn man sich das etwas durch den Kopf gehen läßt wird das sehr sinnvoll.

Das andere System fußt auf dem Prinzip der Gegensätze: hierbei sind Feuer und Wasser diametral entgegengesetzt und auf der anderen Achse Holz und Metall. Erde steht dabei in der Mitte dieses Kreuzes. Den Himmelsrichtungen zugeordnet:

Feuer – Süden (Gesicht)


Holz – Osten (linke Hand).........Erde – Mitte.........Metall – Westen (rechte Hand)


Wasser – Norden (Rücken)


Das ist das System, nach dem die Geomanten in erster Linie arbeiten (Feng-shui und so...). Sie wenden zwar auch das erste System an, aber erst in zweiter Instanz. Die unterschiedlichen Systeme haben etwas damit zu tun, daß in China seit langer Zeit (Größenordnung: Jahrtausende) drei philosphisch-religiöse Weltanschauungen nebeneinander gelehrt werden die zueinander in keinerlei bzw. relativ wenig Konkurrenz stehen: Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus.

Für die TCM ist die erstgenannte Reihenfolge wichtig:

Holz nährt das Feuer,
das Feuer nährt die Erde,
die Erde nährt das Metall und
das Metall nährt das Wasser.
Letzteres nährt wiederum Holz

Das Feuer verbrennt das Holz,
Holz verbraucht Wasser,
Wasser verzehrt Metall,
Metall konsumiert Erde und
Erde löscht das Feuer.

Auf den Punkt gebracht:
Bei den fünf Elementen handelt es sich um Energievektoren
(expandierend -aufstrebend-zirkumvektierend-kondensierend-dispergierend),
die um eine Systematik zu ermöglichen mit Begriffen des allgemeinen Sprachgebrauchs beschrieben werden.

Grüße, Stefan

.............................tbc.
 
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