Hallo Tigs,
grundsätzlich gibt es kein Thema, das ich vorgebe (Ausnahmen sind möglich) ...ins freie Spiel selbst greife ich nie ein und es wird auch während des Gestaltens auf nichts hingewiesen.
Wenn das Bild fertig ist, wird es gemeinsam besprochen. Hierbei eröffnen sich anhand der Symbolik Themen, die (oft auch weiterhin nur über die Symbolik) vertieft werden. Diese Symbolik kann dann auch als "Anker" im Alltag hilfreich sein.
Das klassische Sandspiel gilt als nonverbale Methode, die auch als solche tatsächlich wirkt, dieser Prozess braucht aber viel Zeit. Vorteil: es ist dann wirklich der ganz eigene Prozess des Klienten / der Klientin. Sobald man als Therapeut "deutet", greift man ja ein und lenkt - auch, wenn das vll. gar nicht gewollt ist. Dies kann Widerstand hervorrufen oder den Prozess sogar behindern / blockieren. Die neuere Generation von Sandspieltherapeuten ist aber vom ganz klassischen Stil abgekommen. Das Sandspiel wird ja längst nicht mehr nur im analytischen / tiefenpsychologischen Kontext angewandt, sondern wird auch von VTlern, systemischen Therapeuten u.v.m. genutzt. Es wird also jetzt schon meist besprochen - dennoch ist die Grenze zwischen "besprechen" und "deuten" nicht einfach auszuloten und deshalb ist beim Besprechen Maß halten und Fingerspitzengefühl gefragt. Alleine die Art, wie beim Besprechen vorgegangen / gefragt wird, kann ja schon Beeinflussung sein.
Wenn du hier in der Foren-Suche "Sandspiel" eingibst, erhältst du einige Ergebnisse - auch Erfahrungsberichte (zB von Kim) und eine Fallbeschreibung von Hildegard
https://www.heilpraktiker-foren.de/...-beim-benzodiazepin-entzug.19324/#post-303820
Vielleicht gibt es in deiner Nähe jemand, der das therapeutische Sandspiel anbietet, da könntest du vll mal einen Selbsterfahrungsversuch starten, das wäre sicher ein guter Weg, das "Wesen des Sandspiels" auf der Ebene zu erfassen, auf der es wirkt und das ist eben nicht die kognitive Ebene, deshalb sind Texte über diese Methode oft schwierig zu formulieren und wirken nicht unbedingt erhellend. Dennoch gibt es natürlich für interessierte Fachleute auch Bücher - zB. über Einsatzmöglichkeiten oder Prozessbeschreibungen.
Liebe Grüße, Pia