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Radionik ohne Gerät

Hallo HPHarrison,
das Radionik-Gerät ist inzwischen verkauft. Ein Akupressurgerät habe ich nicht zu verkaufen, weil ich die Punkte mit dem Finger erfühle fühle und mit dem Finger oder Stäbchen drücke.
 
Hallo,

auch wenn der Beitrag schon älter ist, möchte ich dennoch was dazu sagen.

Radioniksysteme arbeiten mit Zufallszahlen. Diese werden entweder durch den Computer selbst erzeugt - deterministisch, das bedeutet, dass die Zufallszahlen nicht zufällig sind. Man initialisiert einen Zufallsgenerator mit einem Startwert - oft mit der aktuellen Uhrzeit - und dann werden Zahlen erzeugt. Initialisiert man zu einem späteren Zeitpunkt mit dem gleichen Wert, so sind die Zahlen und deren Reihenfolge völlig identisch. Wenn ein Radioniksystem z. B. mit 0 oder 1 arbeitet, Zufallszahl 0 bedeutet keine Resonanz, 1 bedeutet Resonanz, dann weiß der Computer bereits jetzt, welches Ergebnis er 10 Fragen weiter ausgeben wird, völlig unabhängig von der dahinter stehenden Frage.

Andere Systeme arbeiten mit Rauschgeneratoren. Hier sind es echte Zufallszahlen. Man muss es als gegeben annehmen, dass der menschliche Geist diese Zufallszahlen beeinflussen kann. Dazu müsste allerdings der Patient wissen, welcher Algorithmus dahinter steckt. Und den definiert jeder Hersteller selbst.

Man beruft sich immer auf einen Versuch mit Küken und einem Roboter. Frisch geschlüpfte Küken sehen das, was sich bewegt als ihre Mama an und wollen dieser nahe sein. Man konditionierte Küken auf einen Roboter. Danach wurde der durch Zufallszahlen gesteuerte Roboter in einen Raum gebracht, dort war ein leerer Käfig. Das Bewegungsmuster des Roboters war kreuz und quer durch den ganzen Raum. Als man die Küken in den Käfig brachte, kreiste der Roboter nur noch um den Käfig.

Es wäre doch ein leichtes statt der Küken ein Radioniksystem in den Raum zu stellen, und dann wird man sehen, ob durch dessen Besendung der Roboter nur um das System kreist ...

Da gibt es einen Bioenergiemodulator, ein kleiner Holzkasten mit Handelektroden. In den Kasten werden Therapieröhrchen gelegt, zudem die auszuleitende Substanz (z. B. bei Allergien) und es kommt noch ein Symbolbild dazu. Kein Strom, keine Batterie, nix weiter. Der Patient sitzt dann 15 Minuten davor. Hat bei vielen tolle Erfolge. Ich hab das Teil aufgeschraubt - es ist gar nicht drin. Die Kabel der Handelektroden sind mit dem Messingbecher für die Substanzen verbunden, das ist alles.

Radionik ist eine Bewusstseinsmethode. Das schlimme ist nur, dass sich Hersteller wissenschaftliche Begrifflichkeiten und physikalische Zusammenhänge ausdenken. Je wissenschaftlicher es klingt, desto mehr Wirkung muss es doch haben.

Ich glaube durchaus an Energien. Aber ein Radioniksystem ist nur ein Transmitter. Der Therapeut muss sich nicht in esoterische Ausbildungen begeben, hätte Angst mit einem Pendel oder Tensor zu testen, gibt so die Verantwortung an ein Radioniksystem ab. Der Patient ist zu vielen Behandlern gegangen, findet nun eine neue Methode, lässt sich darauf ein, auch wenn er einzelne Resonanzen nicht versteht. Und es handelt sich schließlich um ein Gerät, auch dem Patienten wäre ein Pendel oder Tensor ggf. suspekt. Natürlich kann man dem Patienten energetische Erklärungsmodelle an die Hand geben, aber wenn diese vorher gewürfelt sind, dann stülpt man ihm etwas über. Dass Ergebnisse stimmig sind stimmt. Aber nehmen wir mal Cold-Reading. Ich erzähle 10 Dinge. 7 sind nicht zutreffend, aber drei treffen zu. Der Patient ist auf der Suche nach Hilfe und behält das, was stimmt. Die nicht stimmigen gehen unter bzw. werden verdrängt, denn bei diesen dreien hatte das System ja recht. Und das Erklärungsmodell der Resonanz hilft immer. Wenn eine Krankheit angezeigt wird, heißt es ja nicht, dass diese vorhanden ist. Das kann bedeuten, dass man damit in Kontakt war, dass jemand anders daran leidet und man selbst Angst hat, es selbst zu bekommen oder Angst um den anderen wegen dieser Erkrankung hat. Oder z. B. bei einer Resonanz zu Alkoholsucht. Es wird dem Patienten, der noch nie Alkohol getrunken hat erklärt, dass z. B. die Mutter Angst hat, dass das Kind nicht mit Alkohol umgehen kann. Obwohl es nie ausgesprochen wurde, kann es im Energiefeld des Patienten negatives bewirken. Und zur Not hilft immer das Karma weiter. Es gibt all diese Effekte. Aber sie dem Patienten einzureden auf Grund gewürfelter Ergebnisse scheint fragwürdig für mich.

Ich glaune auch, dass Institutionen wie Cern einiges an Geräten zur Verfügung haben und vielleicht sogar homöopatische Mittel bis zu einer gewissen Verdünnung analysieren können in Bezug auf einen Wirkstoff. Aber wie groß, teuer und zeitaufwendig sind solche Geräte ? An einem Radioniksystem ist das einzige was teuer ist die Software. Eine Diode mit weißem Rauschen kostet 30 Cent. Irgendwelche esoterischen Spiegel kosten vielleicht ein wenig mehr, jedoch verifiziert kein Quantenphysiker die beschriebenen Eigenschaften der Radionikhersteller.

Letztendlich ist es der Placeboeffekt, der wirkt. An Placebo ist auch nichts weiter auszusetzen. Menschen sind auf Gerätemedizin fixiert, je teurer etwas ist, desto besser muss es ein, dazu kommt die Hoffnung auf etwas, was ihnen Linderung verschaffen kann. So kann man auch über einiges hinwegsehen und es probieren.
 
Radionik ist eine Bewusstseinsmethode. Das schlimme ist nur, dass sich Hersteller wissenschaftliche Begrifflichkeiten und physikalische Zusammenhänge ausdenken. Je wissenschaftlicher es klingt, desto mehr Wirkung muss es doch haben.

Stimmt. Aber die Hersteller wollen nun mal verkaufen - und je "mechanischer" und "wissenschaftlicher" etwas daher kommt, desto glaubwürdiger ist es. Wenn ein HP mit einem Pendel vor einem Patienten sitzt, dann ist das vielen zu esoterisch. Wenn aber ein Computer "pendelt", dann ist das akzeptabel. Die meisten verstehen ja auch nicht, was in ihrem PC tatsächlich vor sich geht.

Letztendlich ist es der Placeboeffekt, der wirkt. An Placebo ist auch nichts weiter auszusetzen. Menschen sind auf Gerätemedizin fixiert, je teurer etwas ist, desto besser muss es ein, dazu kommt die Hoffnung auf etwas, was ihnen Linderung verschaffen kann. So kann man auch über einiges hinwegsehen und es probieren.

Wenn Du mir erklären kannst, was der "Placebo-Effekt" eigentlich ist, und weshalb er nicht nur funktionelle Heilungen ermöglicht, sondern sogar bei ernsthaften Erkrankungen der Schlüssel sein kann, sind wir im Geschäft. Nur, keiner kann das wirklich. Entweder es kommt eine dümmliche Ansage ala "Einbildung" - oder ein Schulterzucken. Insofern wissen wir weder, was da genau wirkt, noch welche mögliche Rolle dabei ein materieller Gegenstand wie ein Gerät spielt.

Aber darauf kommt es für einen Praktiker auch gar nicht an. Der muss zusehen, dass es wirkt, egal was wirkt. Und wenn es wirklich so wäre, dass ein Bioresonanz oder XY-Scan-Gerät nur eine Art Superplacebo ist, dann wäre das auch OK, wenn es denn wirkt. Es verlangt ja auch niemand, auf Operationen zu verzichten, nur weil X-Studien belegen, dass eine OP einen riesigen Placebo-Effekt hat, einfach aufgrund des großen Rituals, das da vor den Augen des Patienten abläuft.

Hinsichtlich der Aussage, dass "kein" Quantenphysiker die Eigenschaften bestätigt, wäre ich vorsichtig. Oder kennst Du alle Quantenphysiker? Denn nur in diesem Falle wäre die Aussage wahr. Ansonsten ist es eine Unterstellung - und es fehlt der Beleg dafür. Nur weil eine Aussage gerne wiederholt wird, ist sie noch lange nicht wahr.
 
Ich denke für das Ritual ist ein Gerät durchaus ein Gewinn. So können sich - im Sinne der Placebowirkung - die Selbstheilungskräfte viel besser entwickeln, als wenn der HP mit dem Pendel da sitzt.

Ich bin selbst Hersteller, seit vielen Jahren auf dem Markt. Die Kollegen, die mit dem System arbeiten haben tolle Erfolge, mich eingeschlossen. Mein "aber" begründet sich in den automatisierten Analysen. Durch Rückmeldungen, dass diese zutreffend seien usw. hab ich mich da lange Zeit nicht weiter mit auseinander gesetzt. Es stimmt, was Du sagst, dass es dem Praktiker egal ist. Aber konditioniert man die Kollegen durch oben beschriebene Erklärungsmodelle nicht in die falsche Richtung ?

Ok, ich formuliere die Aussage zu den Quantenphysikern nicht kausal. Es ist ein komplexes Thema, wie gesagt, ich glaube an Energien. Du hast vom Ritual geschrieben, dass ist auch für mich der Schlüssel des Ganzen, gepaart mit den energetischen Wirkungen, die der Therapeut und der Patient selbst aussendet. Was ich sagen kann, dass es natürlich auch immer mal Kollegen gibt, die keinen Erfolg haben oder plötzlich bei keinem mehr Erfolge haben. Dort sind oft Verunsicherungen zur Energiearbeit allgemein zu beobachten.
 
Meine Hypothese (die ich schlecht beweisen kann) ist, dass durch den Kontakt zwischen dem Bewusstsein des Patienten und des Therapeuten ein - nennen wir es mal so - Informations- bzw. Veränderungsfeld entsteht, welches Heilung möglich (!) macht. Aber nur dann, wenn dieses Feld entsteht. Dazu ist ein guter Rapport nötig, wie man es aus der Hypnose kennt. Ob es sich dabei nun um ein intrensisches (inneres) oder extrensisches (äußerliches) Phänomen handelt, ist derzeit noch Glaubensfrage, weil keine objektive Messmöglichkeit existiert, um ein solches "Feld" zu messen, wenn es denn existiert. Die einen nennen es dann eben "unbewusste Ebenen", die anderen "spirituelle Energie". Bei allen Geräten - egal ob therapeutisch geführt (Griffel) oder automatisiert - fällt natürlich immer auf, dass sie eine Vielzahl von "Diagnosen" oder funktionellen Störungen auswerfen, für die dann eben das Phänomen des Cold-Reading zutrifft. Aber, im Grunde gilt das natürlich für alle Diagnosen, denn die werden immer aus Anamnese, Augenschein - und ggf. Messergebnissen zusammengestellt. Wenn Du heute einen "Checkup" machen lässt - bei einem Mediziner - dann hast Du anschließend auch viele Parameter, die nicht optimal sind. Und auch hier wirst Du die erinnern, die mit Deinen Beschwerden korrelieren.

Ich arbeite seit vielen Jahren u.a. mit dem Vega-Check (nicht zu verwechseln mit dem Vega-Test), der ebenfalls automatisch arbeitet, allerdings auf einer anderen physikalischen Basis (Messung des Regulationsverhaltens vor und nach Provokation mit Reizströmen). Manche "Diagnosen" sind plausibel und passen exakt zu den Beschwerden - und bei manchen Patienten produziert das Gerät endlose Listen, was dann auf eine übergeordnete Problematik (z.B. einen akuten Infekt) hinweist, die das Messverfahren "aushebelt". Also muss man auch da interpretieren und darf auf keinen Fall das was da "gemessen" wurde, als fertige Diagnose verstehen. Und beim Vega-Check ist das Messverfahren bekannt.

Ich arbeite auch mit dem REBA-Test (n. Banis) und teste dabei kinesiologisch - und blind, also ohne Kenntnis der jeweils getesteten Ampullen mit den PSE-Mitteln. Dabei sind oft verblüffend passende Ergebnisse dabei, aber auch solche, die ich unter "naja, was anderes hätte da auch gepasst" einordne.

Generell stelle ich die Aussagen eines Gerätes nie über meinen eigenen Eindruck. Ich würde auch keinen Patienten zu einer OP raten, nur weil ein Röntgenbild beispielsweise eine Arthrose zeigt. Außer eben, die Beschwerden passen exakt dazu - und andere Ansätze scheitern.
 
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