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Wie beginne ich eine Existenzgründung als Heilpraktiker für Psychotherapie?

Tanja Behme

Mitglied
Heilpraktiker
Ort
Metten
Therapien
Existenzgründer-Seminare für HPP´s
Status
HPP
Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen,

seit einiger Zeit unterstütze ich meine HPP Kollegen dabei eine solide Existenz zu gründen. Viele treten an mich heran und haben gleich einen Haufen Fragen im Gepäck.
- Wie muss ich mich anmelden?
- Wie läuft das mit der Abrechnung?
- Muss ich in einem Berufsverband sein?
- Wie fülle ich den Fragebogen der steuerlichen Erfassung für das Finanzamt aus?
- Etc.

Mir ist bei fast allen aufgefallen, dass sich die Gedanken meiner Kollegen bei einer Existenzgründung stets um das Organisatorische drehen.
Hier hake ich immer ganz schnell ein und versuche meinen Kollegen zu vermitteln, dass diese Fragen erst im zweiten Schritt beantwortet werden können. Als allererstes muss einem jeden klar sein, was überhaupt sein Konzept ist!
Das heißt die ersten Fragen sollten nicht die obigen sein, sondern solche wie:
- Was ist mein Angebot?
- Wo ist meine Praxis?
- Welche Zielgruppe möchte ich ansprechen?
- Wie möchte und kann ich arbeiten?
- Welchen Preis verlange ich pro Sitzung / Stunde
- Wie sieht der Markt aus?
- Welche Konkurrenz habe ich?
- Etc.

Nachdem ich die meisten mit solchen Fragen konfrontiert habe, kamen viele ins Straucheln und konnten selten klare Antworten geben.

Bevor man anfängt seine Praxis anzumelden muss im Vorfeld erstmal das Konzept ausgearbeitet werden. Nur durch einen gut durchdachten Plan kann man die Weichen stellen, eine solide Existenz zu gründen. Das beste Werkzeug dafür ist und bleibt der Businessplan.

Ich möchte euch hiermit gerne einen kleinen Einblick in einen solchen Businessplan gebe. Ich hoffe es hilft euch weiter:

Ein Businessplan bedient sich folgender Struktur:

1. Zusammenfassung
(komplett alles nochmal auf den Punkt zusammengefasst)
2. Gründerperson
(Infos über einen selbst, und warum man in der Lage ist dieses Unternehmen erfolgreich zu führen)
3. Produkt / Dienstleistung
(Wie sieht meine Dienstleistung aus, detaillierte Darstellung)
4. Marktübersicht
o Kunden (Welches Klientel möchte ich erreichen?)
o Konkurrenz (Wer ist meine Konkurrenz, wo und welches Angebot hat dieser?)
o Standort (Was ist mein Einzugsgebiet?)
5. Marketing
o Angebot (Was biete ich an?)
o Preis (zu welchem Preis?)
o Vertrieb (Wie verkaufe / biete ich es an?)
o Werbung (Wie sieht meine Werbestrategie aus?)
6. Unternehmensorganisation / Rechtsform
(Einzelunternehmen? GmbH?)
7. Chancen und Risiken
(Wie sieht meine Weiterentwicklung aus und wie sehen eventuelle Schwierigkeiten
aus?)
8. Finanzierung
(Kapitalbedarf, Liquiditätsplan, Finanzierungsplan)
9. Unterlagen / Belege


Jetzt stehen ganz viele da mit einem riesen Fragezeichen über dem Kopf und sind ahnungslos wie man diese Überschriften mit Informationen füllen soll.

Das ist genau der Punkt wo einem bewusst werden sollte, dass man kein klares Konzept hat und es umso wichtiger ist einen Businessplan zu erstellen.

Ich verrate euch mal das „zauberhafte“ an so einem Businessplan:

- Man muss sich mit seinem Business auseinander setzen
- Man wird auf Informationslücken stoßen
- Man muss sich mit seinen Kalkulationen auseinander setzen und wird auch hier häufig schmerzhafte Lücken erkennen
- Man wird immer mehr feststellen wie wichtig eine Zielgruppendefinition ist
- Man muss sich mit sich selbst als „Business-Mensch“ auseinander setzen

Bei jedem passieren diverse andere „Zauber“ die einschlagen und einen AHA-Effekt mit sich ziehen. Aber bekanntlich kommt das Beste zum Schluss:

Man hat eine Marschrichtung!

Die Gedanken sind sortiert, die Finanzen sind ausgelotet, die persönliche Einstellung zum Business ist gewachsen und man kann mit erhobenen Hauptes zum Gesundheitsamt und Finanzamt gehen und seine Tätigkeit anmelden.
Denn es ist alles sauber und für einen stimmig vorbereitet.

Dieses Gefühl wünsche ich euch von Herzen.
In diesem Sinne:

Viel Erfolg und Freude dabei

Herzlichst
Tanja
Von Kursus Autark
www.kursus-autark.de
 
Hallo Frau Behme,
Ihr Beitrag gefällt mir. Ich überlege zur Zeit ob ich eine Schule für angehende HP anmelden soll. Aber im Internet findet man keine weiteren Informationen dazu. Wissen zufällig auch, wie man diese Anmeldet und was man noch alles beachten soll?
Das wäre super.
 
@kadiebu
Du meinst, Du willst eine Heilpraktikerschule eröffnen?

Dann solltest Du kaufmännisch fit sein. Das ist prinzipiell nichts anderes wie jede andere Unternehmenseröffnung auch. Ach ja: Umsatzsteuerbefreiung nach §4, Abs. 21b UStG solltest Du beantragen.
 
@kadiebu
Ich freue mich wenn dir mein Beitrag gefallen hat. Vielen Dank dafür.
Bezüglich deiner Frage kann ich nur sagen, dass ich in diesem Bereich, was die eröffnung einer HP-Schule angeht, nicht 100%ig fit bin. Aber ich kann meinem Vorredner schon recht geben. Das Kaufmännische muss da schon sitzen und auch eine Schule müsste man wie eine "normale Firma" eröffnen können. Aber meines Erachtens müsste man sich dann nicht beim Gewerbeamt anmelden, da es sich hier um eine lehrende Tätigkeit handelt und dies zu der freiberuflichen Tätigkeit gezählt wird. Das bedeutet man müsste sich nur beim Finanzamt anmelden
Auch die Umsatzsteuererbefreiung wie Henry H. schon sagte sollte beantragt werden. Man kann sich auch noch bei diversen Berufsverbänden zertifizieren lassen.
Ich hoffe ich und Henry konnten ein wenig weiter helfen. Wie gesagt ich bin nicht fit in DIESEM Thema, deswegen habe ich jetzt mal Konjunktionen benutzt ;-)
Aber melde dich gerne bei mir, vielleicht können wir mit Brainstorming ein wenig weiter kommen.
Sei herzlich gegrüßt
Tanja
 
Zuletzt bearbeitet:
@kadiebu
Dann wäre vielleicht mein Existenzgründungsseminar etwas für Dich. Hier werden die Teilnehmer insbesondere kaufmännisch (insb. rechtlich und steuerlich) fit gemacht. Individuell konzeptionelle Themen, wie Du, @Tanja Behme, das aufbaust, spreche ich nicht an. Das würde meine zwei Seminartage auch sprengen. Meine Teilnehmer sollten sich bereits damit auseinandergesetzt haben, warum sie sich selbständig machen und was ihre persönlichen Präferenzen sind.
 
@Henry.H
oh doch bei mir werden Steuern und das ganz kaufmännische auch ausführlich besprochen. Bei mir baut sich alles mit dem Businessplan auf in meinem Seminar. Darauf aufgebaut werden dann die Steuern und das ganze Kaufmännische besprochen. Ich finde es halt ganz wichtig das man ein Konzept hat, dieses versteht und dann auch umsetzen kann. Natürlich muss dafür das rechtliche, kaufmännische und steuerliche auch sitzen. Ich würde mich sehr gerne mal mit dir unterhalten lieber Henry. Ein Austausch unter Kollegen ist doch immer sehr wertvoll, Würde mich freuen <3
Sei lieb gegrüßt
Tanja
 
Gerne. Ab Mitte nächster Woche hätte ich etwas Luft, wir können mal telefonieren.
 
Ja, probier einfach, ob Du mich erreichst und hinterlass ggf. eine Nachricht auf dem AB.
 
Hallo ihr Zwei,
vielen Dank für eure schnelle Antwort.
Habe nach der Umsatsteuerbefreiung und den Paragrafen gegoogelt und ich denke das alleine bringt mich schon weiter, weil da doch eine Menge anderer Informationen zu dem Thema stehen.
 
Sehr gerne liebe @kadiebu
Ich würde mich freuen, wenn du uns auf dem Laufenden hälst. Ist ja schon spannend was du da vor hast.
Bis ganz bald hoffentlich
 
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