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Welche Diagnose würdet ihr stellen?

Susi2205

Neues Mitglied
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HPA
Hallo, habe gerade einen interessanten Fall zu lösen und würde gern eure meinung dazu hören.

Fall 1

Ein Patient gibt an, dass er in den letzten Jahren wiederholt mit Antidepressiva behandelt worden sei. Gelegentlich sei zusätzlich auch das Medikament Haldol verabreicht worden ( meist aber nur in den ersten Tagen der Therapie) Nun klagt er über ein ausgeprägtes Tief mit schwersten Schlafstörungen und einem unerklärlichen Appetitmangel. Er sei aber felsenfest davon überzeugt, dass sich dahinter eine tödliche Erkrankung verberge. Das beunruhige ihn sehr.

Welche Störung vermuten sie? Warum wurde er früher "zweizügelig" (Antidepressivum + Neuroleptikum) behandelt?


und noch eine weiterer Fall

Eine Pat. wird von Ihnen mit der Verdachtsdiagnose einer schweren agitierten Depression in Begleitung ihrer Angehörigen in ein Krankenhaus verwiesen. Nach der Entlassung lesen Sie den Arztbericht. Die Patientin wurde mit Equilibrin behandelt und erhielt in den ersten 2 Wochen zusätzlich abends Chloraldurat.

Um welche Medikamente handelt es sich? Welche therapeutische Überlegungen standen vermutlich hinter dieser Wahl?


Ich würde gern eure Statements dazu hören.

LG Suse
 
Nur ganz kurz, weil ich nicht viel Zeit habe:

Fall 1: schwere Depression mit psychotischem Syndrom

Fall 2: Antidepressivum und Hypnotikum. Bei agitierten Depressionen steht vor allem die innere Unruhe und Rastlosigkeit im Mittelpunkt, die soll mit dem Hypnotikum zu Abend gebessert werden, damit der Patient einschlafen kann.
 
Wobei in Fall Nr.1 evtl. die Medikamente zu schnell abgesetzt wurden. ( Wäre eine Möglichkeit, die im o.g. Fall )
 
Danke für die schnellen Antworten,
habe die Lösungen. Bei Fall 1 habe ich genauso gedacht wie Nortia, wurde eines Besseren gelehrt.

Fall 1 ist eine schizzoafektive Störung gegenwärtig depressiv
Fall 2 sehe ich genauso.
 
Hallo Suse,

durch die Art der Fragestellung entsteht der Eindruck, es sei ja alles klar und so wie Du die "richtige" Antwort formuliert hast, möchte der Fragesteller einfach genau eine Störung hören. Die Realität ist aber anders und vor allem mehrdeutig. Es ist schon schwer genug ist, aus den spärlichen Symptomen, die wir manchmal vorgesetzt bekommen, eine halbwegs passable Differentialdiagnose zu erstellen. Die genannten Medikamentengruppen sind breit einsetzbar. Also sollte die Antwort hier ebenfalls ein Spektrum an möglichen Verdachtsdiagnosen sein, da zählen die genannten dazu (welche noch?).

Liebe Grüße
Kai
 
Naja, bei einer Bewertung, ist das aber schon relevant. Ich habe die Frage gestellt, weil ich andere Meinungen hören wollte und da ich wie Norita dachte, war ich eigentlich froh, dass nicht nur ich es so sehe. Wollte einfach wissen, ob vielleicht andere genauso geantwortet hätten, da es für mich offensichtlich war. Es sollte keine Dumm- Mache sein! Und wenn du diese Frage gestellt bekommst, kann auch eine Prüfung sein und der Prüfer genau diese hören will, was willst du da machen? Nämlich gar nichts. In der Praxis ist das auch eine andere Kiste! Aber im Rahmen eines Frenstudiums mußt du solche Antworten erfüllen! Leider Gottes!
 
Danke für die schnellen Antworten,
habe die Lösungen. Bei Fall 1 habe ich genauso gedacht wie Nortia, wurde eines Besseren gelehrt.

Fall 1 ist eine schizzoafektive Störung gegenwärtig depressiv
Fall 2 sehe ich genauso.


Deine Antwort zu Fall 1 ist falsch. Ich würde gerne wissen welcher Tutor oä dich eines besseren belehrt hat??????
 
Hast du gesehen, dass der Thread 9 Jahre alt ist und auch die Threaderstellerin sich seither hier nicht mehr hat sehen lassen? ;)
 
Hallo ! Ich sitze tatsächlich 10 Jahre später an der Aufgabe und habe F32.3 oder F33.3 in Verdacht... oder doch F25.1 :-/
Würde mir jemand auf die Sprünge helfen?
Vielen lieben Dank und einen schönen Tag,
Ami
 
Zuletzt bearbeitet:
AEzell
Ich bin gerade auch erst über diese Frage gestoßen, mMn ist die Frage eindeutig zu beantworten. Es liegen eine depressive Verstimmung und ein hypochondrischer Wahn vor, ich denke, das ist unstrittig. Ein ausgeprägtes Tief und schwere Schlafstörungen und Appetitlosigkeit sind sicherlich als schwere Depression zu werten, der hypochondrische Wahn ist mit einer psychotischen Depression sehr gut vereinbar. Die Depression steht aber eindeutig im Vordergrund. Die schizoaffektive Störung fällt mE raus, der Wahninhalt ist nicht typisch für eine Schizophrenie. Außerdem ist die langfristige antidepressive Medikation mit gelegentlicher Neuroleptikagabe eher mit einer Depression mit gelegentlichen Psychosen vereinbar. Die Vorredner haben sicherlich Recht und es ist kaum möglich, anhand einer so kurzen Beschreibung eine Diagnose zu stellen, allerdings handelt es sich bei den Vorliegenden Daten am ehesten um F32.2
Ich hoffe, ich konnte noch helfen
 
Hi,
ich weiß nicht, ob es Absicht von der Aufgabe ist um zu schauen, wie aufmerksam man arbeitet, aber für mich passt hier nichts zusammen. Haloperidol ist ein Neuroleptikum, es wird bei akuten und chronischen schizophrenen Syndromen eingesetzt sowie bei akuten psychomotorischen Erregungszuständen. Es sollte nicht zusammen mit trizyklischen Antidepressiva eingesetzt werden, da die Plasmakonzentration der AD ansteigt, die Nebenwirkungen beider Medikamente können hier verstärkt auftreten. Zudem können Herzrhythmusstörungen als Wechselwirkung auftreten und zum Herzstillstand führen, wenn Haloperiodol mit Medikamenten eingenommen werden, die die QT Zeit verlängern (dazu gehören auch SSRI und trizyklische AD). Also eigentlich ist die Kombination von Haloperidol und AD nicht empfohlen. Andere Neuroleptika (z.B. Quetiapin) können mit AD eingenommen werden.
Alleine nach dieser Schilderung hat diese Aufgabe keinen Sinn mehr.
 
Dennoch ist die "Zwei-Zügel-Therapie" ein bewährtes Verfahren.
Link dazu
 
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