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Spezialisierung sinnvoll?

Eben. Und genau das ist das Problem. Jeder arbeitet am Patienten sein persönliches Krankheitsmodell ab (man findet ja immer was..) - und wenn der Patient Glück hat, dann passt das Krankheitsmodell des jeweiligen Therapeuten zu seinem Problem. Wenn nicht geht er eben zum Nächsten...

Lieber Rudolf;
du scheinst hier etwas grundsätzliches miss zu verstehen! Viscerale-, craniosacrale- strukturelle Osteopathie und zum Teil auch die Chiropraktik, bilden jeweils ein geschlossenes System, genau wie Homöopathie und TCM.

Mit wievielen Darmsanierungen, Immunsystem-Steigerungen und Entgiftung-Infusionen hast DU denn einem Pat. schon behandelt, bevor du sie/ihn zu deiner favorisierten Physio-Osteopathin geschickt hast?

Die Entscheidungsfreiheit des Patienten ist eine Fiktion. Die stimmt schon in der Schulmedizin nicht, und noch weniger in der Alternativmedizin, weil dem Patienten der Hintergrund fehlt, um eine qualifizierte Entscheidung zu treffen.

Vom Großteil MEINER Pat. habe ich eine andere Meinung. Chroniker erweisen sich häufig als besser informiert als mancher Fachmann. Dies ist aber mit der Schulmedizin mitnichten zu vergleichen, weil dort System bedingte Fehlentwicklungen zu Lasten der Pat. gehen. Viele Pat. haben häufig zu einem bestimmten System eine besondere Affinität, weil sie genau mit "ihrem" System UND "ihrem" Behandler gute Erfahrungen gemacht haben. Der Fehler den sich Schulmediziner leisten, nämlich nicht anzuerkennen, dass auch der Behandler zu einer erfolgreichen Therapiekette gehört, sollten wir Hp's uns nicht leisten. Wenn du von dir überzeugt bist im Sinne des Pat. früh genug zu erkennen, dass jemand anderes dem Pat. besser helfen kann, solltest du das auch anderen Koll. zubilligen. Sollte es in dem einen oder anderen Fall doch zu deinen Koll.-Erlebnissen gehören, wären unangebrachte Verallgemeinerungen ebenso unangebracht. Auch deine Behandlungspalette sehe ich als ein gewisses System, innerhalb dessen du dich therapeutisch bewegst. Nur omnipotente Behandler - Ärzte wie Hp's, die mir allerdings äußerst suspekt sind - habe da keinerlei Probleme.

Also; jeder füllt seinen Platz so gut aus wie er kann, zum allgemeinen Wohl seiner Pat. und ich habe in 40 Berufs-Jahren erfahren müssen, dass ich leider nicht jedem helfen konnte, dort wo ich dies erkennen musste aber dann dem betroffenen Pat. behilflich war jemanden zu empfehlen, wo ich - hätte ich seine Beschwerden - hingehen würde. Was im allgemeinen auch eine gute Werbung war, in dem der Pat. in seiner Familie oder seinem Bekanntenkreis weiter gab. Spätestens nach der 3.Behandlung erkenne ich in meiner Disziplin, obs weiter geht oder "der Fall" revidierend neu aufgerollt, oder vielleicht einem/r Koll. empfehle.

Wir haben beide - du und ich - unterschiedliche Philosophien und da ist weder die eine falsch noch die andere richtiger.

Gruß Hans
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Chroniker erweisen sich häufig als besser informiert als mancher Fachmann[...]

Also; jeder füllt seinen Platz so gut aus wie er kann, zum allgemeinen Wohl seiner Pat. und ich habe in 40 Berufs-Jahren erfahren müssen, dass ich leider nicht jedem helfen konnte, dort wo ich dies erkennen musste aber dann dem betroffenen Pat. behilflich war jemanden zu empfehlen, wo ich - hätte ich seine Beschwerden - hingehen würde. Was im allgemeinen auch eine gute Werbung war, in dem der Pat. in seiner Familie oder seinem Bekanntenkreis weiter gab. Spätestens nach der 3.Behandlung erkenne ich in meiner Disziplin, obs weiter geht oder "der Fall" revidierend neu aufgerollt, oder vielleicht einem/r Koll. empfehle.



Gruß Hans



Ich habe ebenfalls positive Rückmeldungen von Patienten die ich an Kollegen (Ärzte sowie HP) weitergeleitiet habe. ALLE sind auch wieder zu mir gekommen und waren dankbar und haben dies auch positiv weiterberichtet, dass ich eben genau nicht rum"doktor", sondern Grenzen sehe.

Spezialisierung an sich ist ja sinnvoll, aber den breiten Überblick (passt das in mein Therapiespektrum und reicht meine Erfahrung aus) sollte man stets behalten.

Schönen Sonntag
 
du scheinst hier etwas grundsätzliches miss zu verstehen! Viscerale-, craniosacrale- strukturelle Osteopathie und zum Teil auch die Chiropraktik, bilden jeweils ein geschlossenes System, genau wie Homöopathie und TCM.

Eben. Geschlossene Systeme sind immer auch "teilblinde" Systeme. Jedes geschlossene System grenzt auch aus. Wahrheit bedeutet immer auch Nicht-Wahrheit...

Für mich sind alle System nur Modelle, die ich je nach Bedarf einsetze. Ich halte sie sozusagen für nützliche Vorstellungen (Landkarten), aber ich verwechsle sie nicht mit dem Land.

Leider gibt es anscheinend viele Kollegen, die "unumstößliche Wahrheiten" brauchen und dann lieber den Patienten an das Modell anpassen, statt einzusehen, dass es bei diesem speziellen Patienten eben einfach nicht funktioniert...

Mit wievielen Darmsanierungen, Immunsystem-Steigerungen und Entgiftung-Infusionen hast DU denn einem Pat. schon behandelt, bevor du sie/ihn zu deiner favorisierten Physio-Osteopathin geschickt hast?

Keinen! Weil ich NIE nur eine Sache behandle, es sie denn, es handelt sich um eine punktuelle Störung, die einfach zu beheben ist.

Eine Erstuntersuchung dauert bei mir i.d.R. 2 Stunden und dazu gehören immer mehrere Diagnosemethoden, es sei denn, der Fall läge klar auf der Hand. Ich verlasse mich nie nur auf eine Methode.

Wenn ich z.B. eine Darmsanierung durchführe, dann deshalb, weil vorher eine mikrobiol. Untersuchung erfolgt ist. Außerdem "schaue" ich nach, ob sich im Bauchraum Anzeichen für strukturelle Probleme finden lassen (z.B. eine dysfunktionelle Bauhin'sche Klappe). Im dem Fall ist dann die Kollegin mit der Osteopathie mit im Boot. Und wenn ich aufgrund der Laborwerte einen Verdacht auf eine Fettleber (wegen der Ammoniak-Belastung) habe, dann geht der Patient auch zum Facharzt zwecks Sono...

Aber einer muss den Überblick haben - und das bin ICH. Anders behandle ich nicht mehr, weil ich keine Lust habe, dass meine Patienten verwirrt werden, weil der eine Therapeut alles auf den Elektrosmog schiebt, der andere karmische Verstrickungen vermutet und der Dritte einen verschobenen Atlas veranwortlich macht.

Auf der anderen Seite habe ich z.B. bei Patienten, die eine weite Anreise zu mir hatten, in ihrer Heimatstadt auch einen anderen HP - oder wo angebracht - einen Osteopathen gesucht, weil eine regelmäßige Betreuung durch mich nicht möglich gewesen wäre.

Gruss Rudolf
 
Jedes geschlossene System grenzt auch aus. Wahrheit bedeutet immer auch Nicht-Wahrheit...
ausgrenzen tut ein Behandler. Haue ich mir mit dem Hammer auf den Daumen, kann der Hammer nix dafür....

Für mich sind alle System nur Modelle
auch deine Erst-Diagnose ist vielfach ein Konstrukt, die sich erst im Erfolg der anschließenden Therapie bestätigen muss.

Anders behandle ich nicht mehr, weil ich keine Lust habe, dass meine Patienten verwirrt werden, weil der eine Therapeut alles auf den Elektrosmog schiebt, der andere karmische Verstrickungen vermutet und der Dritte einen verschobenen Atlas veranwortlich macht.
Wenn meine Pat. konsilarisch von Koll. mitbehandelt werden, suche ich mir diese aus, da verstrickt sich nix.

Auf der anderen Seite habe ich z.B. bei Patienten, die eine weite Anreise zu mir hatten, in ihrer Heimatstadt auch einen anderen HP - oder wo angebracht - einen Osteopathen gesucht, weil eine regelmäßige Betreuung durch mich nicht möglich gewesen wäre.
dto.


Gruß Hans
 
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