was ich sehe ist, dass die jugendlichen, jungen erwachsenen kaum nen plan von ihrem leben, ihrer zukunft haben
ehrliche Frage: hattet Ihr den Plan damals?
Ich hatte den nicht. Ich wusste schon genau was mir Spaß macht und was ich gut kann und ich wollte erstmal weg von der Schule und arbeiten. Ich hatte Glück und einen guten Berater bei der Berufsberatung des Arbeitsamtes. Übrigens hatte ich auch 2018 eine gute Beraterin bei der Agentur für Arbeit und das bringt mich auf eine andere Sicht: wenn etwas für den Lebensweg bestimmt ist, dann fluppt es auch, dann wird es Berufung, dann folgt Leidenschaft.
Um den Lebensplan zu finden (und ich denke, es ist ein stetiger Weg der bis zum Tod niemals endet) wird Freiheit vom gesellschaftlichen Mainstream benötigt. Viele Kinder werden von den Eltern in den gesellschaftlichen Angstterror gezogen. Wir konnten noch länger Kind sein und auch Fehlversuche und Abtriften waren erlaubt. Wenn ich sehe, wie viel Nachhilfe die Freunde meines Sohnes zu ihrer ganzen Schulwochenstundenzahl erhalten um dann eine 2 oder 3 statt einer 4 auf dem Zeugnis zu haben (in Fach jenseits des Schwerpunktes...)
die haben unzählige termine, gespräche, tests, ausbildungsmessen etc. in ihrer schullaufbahn und wissen dennoch nicht, was sie werden oder machen wollen.
Die haben aus meiner Sicht zuviele Termine. Sich finden kann man nicht wenn die Zeit vollgestopft und volldiktiert wird
obwohl man heutzutage ja über jeden ausbildungsberuf videos undn beschreibungenn findet, man ganz viele praktikas macht während der schulzeit. das ist ja völlig anders als in den 80er jahren z.b.
Die Kiddies haben heute einen Informations-overflow. Kein Wunder, je größer die Auswahl um so größer die Unsicherheit...
Außerdem haben viele Eltern Angst ihre Kinder einfach mal auf die Schnauze fallen zu lassen.
Was ist den so schlimm an einem wiederholten Schuljahr oder an einem Auslandserfahrungsjahr. So was kann eine Initialzündung bringen
was ich auch oft höre ist: ne, will ich nicht, da muss ich zu lange arbeiten...abends arbeiten...zu viel arbeiten..verdiene ich zu wneig...
und ehrlich gesagt finde ich das ok.
Was können wir denn unseren Kindern gesellschaftlich (nicht einzelne Persönlichkeiten) als Vorbild bringen: Burn-out an allen Ecken und Enden, viele Familien in denen sich Mutter und Vater aufreiben und 24/7 für Kommerz ackern
Aus meiner Sicht muss (nicht kann) sich die Gesellschaft ändern und die Kiddies halten uns nur den Spiegel vor die Augen und zeigen uns auf, wie krank wir sind.
Wie sagt der Dalai Lama so schön:
Der Mensch ofpert seine Gesundheit um Geld zu verdienen
Dann opfert er sein Geld und Gesundheit zurück zu bekommen
Er ist so auf die Zukunft fixiert, dass er die gegenwart nicht genießen kann
Das Ergebnis ist, dass er weder die Zukunft noch die Gegenwart lebt
Er lebt so als würde er niemals sterben
und er stirbt ohne jemals gelebt zu haben
Statt über die Kiddies zu meckern können wir eher ihren Spiegel als Erkenntnis nutzen.
Ich persönlich bin absoluter Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens für jeden. Das würde einige schräge Dinge in unserer Gesellschaft zB Ausbeutung am Arbeitsplatz oder die finanziellen Schieflagen bei unterschiedlichen Berufen geradezurren, denn keiner würde mehr für die reine Existenz arbeiten müssen und viele würden dann die Möglichkeit haben ihre Passion zu finden
etwa jeder 3. junge menshc bricht seine ausbildung ab. ich kenne aus meiner damaligen lehrlinsgzeit eine einzige die das gemacht hat. das war total außergewöhnlcih.
Ich habe selber die Höhere Handelsschule abgebrochen und in meiner BT-Klasse haben von 30 Schülern nur 11 den Abschluss gemacht.
die frage die man sich als eltern stellen kann ist dann: liegt es an unserer erziehung, machen wir was falsch oder was gibt es für gründe dafür...
Ein Teil meiner Sicht steht oben.
Der andere Teil ist: es sind unsere Ängste, dass die Kinder in dieser kranken Welt nicht finanziell gesichert genug sind.
Ich lebe soweit ich das für mich realisiert bekomme: alles was MICH triggert löse ich bei MIR. Wenn es dann mein Kind triggert, dann helfe ich ihm. Viele wollen nur die eigenen Trigger beim Kind lösen.
Solange nicht Gefahr in Verzug ist, können die Kinder ihre eigenen Erfahrungen sammeln und auch lerne für ihre eigenen Erfahrungen geradezustehen
Wie ich schon oben schrieb, hat es viel damit zu tun, dass sich die Ansprüche - auch der Jungen - ziemlich gesteigert haben. Das war schon in meiner Lehrzeit - verglichen mit den Erzählungen meiner Eltern - so und ist heute noch viel stärker ausgeprägt.
Nun ja, wir leben es ihnen vor.
Meine Eltern haben Telefon bekommen da war ich 16, ich musste mir meinen Führerschein und mein Auto selber zusammensparen/-arbeiten. Meine Eltern haben auch ein viel einfacheres Leben gelebt. Dafür gab es bei mir immer einen Elternteil zu Hause. Das versuche ich auch weitesgehend bei meinem Sohn, trotz alleinerziehend zu realisieren. Wie viele Eltern geben ihr Kind von Säugling an in die Krippe und Mutter und Vater arbeiten vollzeit um damit Haus, Auto, Jahresurlaub, volle IT-Ausstattung usw zu finanzieren...
aber noch mehr eine Folge des Zeitgeistes an sich. Der Einfluss von Eltern lässt recht früh nach. Dann zählen Vorbilder aus den Medien und die Schulkameraden mehr.
eben. Dazu habe ich ein Buch in der Kleinkindzeit meines Sohnes gelesen. Kinder brauchen Bindung und wenn Eltern die nicht bieten (oder andere Erwachsene als feste Bezugsperson), dann suchen sie sich die erstbeste Bindung und in unserer gleichaltrigen bestimmten Gesellschaft orientiert sich das Kleinkind am Kleinkind, das Kind am Kind, der Jugendliche am Jugendlichen...
Uns fehlt die generationsübergreifende Gemeinschaft und die Kinder zeigen uns das (sofern wir bereit sind hinzugucken).
Ich hatte mit 17 oder 18 auch keine wirkliche "Leidenschaft" für einen Beruf. Mir wäre es am liebsten gewesen, weiterhin mit meinen Kumpels um die Ecken zu ziehen, am Baggersee zu liegen oder in den Schwarzwald zu fahren und dort rumzuhängen. Ich kannte damals eigentlich niemanden, der etwas wirklich leidenschaftlich wollte. Die meisten haben halt einen Beruf gelernt oder studiert, weil man ja irgendwann Geld verdienen muss.
Gut: ich habe von Kind an gemalt und gezeichnet. Meine Schwester (9 Jahre älter) meinte mal: dir konnte man als Kind immer einen Stift und ein Blatt Papier in die Hand drücken und du warst stundenlang beschäftigt. Insofern habe ich da eine echte leidenschaft in den genen. Ansonsten bin ich beruflich auch durch Führung dahineingerutscht (steht oben)