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Mykotherapie - Heilen mit Pilzen

RWH

Rudolf
Forumsunterstützer
Heilpraktiker
Ort
Baden-Baden
Therapien
PSE, Komplexhomöopathie, Orthomolekulare Therapie, Dorn, Matrix-Rhythmus-Therapie und andere
Status
HP
Mit Pilzen heilen ist eine uralte Geschichte. Schon der Gletschermann Ötzi trug Heilpilze bei sich - vielleicht als Reiseapotheke? Heute ist es wieder eine moderne Therapieform, die in diesem Fachartikel beschrieben wird.

Hinweis: Dieser Fachartikel richtet sich an Fachkreise. Die darin beschriebenen Wirkmechanismen setzen medizinisches Fachwissen voraus und sind für Laien in ihrer Konsequenz nicht beurteilbar. Wer nicht selbst Arzt oder Heilpraktiker ist, frage vor einer Selbstbehandlung in jedem Fall einen solchen.


Was sind Heilpilze? Und was kann man damit behandeln?

Das Heilen mit Pilzen hat eine lange Tradition - und wird in den letzten Jahren auch verstärkt wissenschaftlich erforscht. Wenn Heilpilze bei vielen

Menschen, auch Ärzten, trotzdem wenig bekannt sind, so liegt das am fehlenden Marketing. In der Pharmabranche wird ja bekanntlich viel Geld für Werbung und Marketing (z.B. "Information" der Ärzte) ausgegeben - nach Studien mehr, als für die Forschung. Pilze sind aber als Naturstoffe nicht patentierbar. Kein Pharmaunternehmen wird daher Geld dafür ausgeben, um die Pilztherapie bekannt zu machen. Also erfährt man wenig davon - so einfach ist das.

Der Ursprung der Mykotherapie, wie das Heilen mit Pilzen heute genannt wird, liegt vermutlich in China, in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Aber auch in Europa sind Heilpilze wohl schon früh als Medikamente eingesetzt worden. Traditionell werden sie für eine Vielzahl von Erkrankungen genutzt.

Die moderne Wissenschaft zwar erst einige der Inhaltsstoffe analysiert, aber bereits diese zeigen ein großes Potential. So sind in den USA und Japan einige
Vitalpilze bzw. deren Extrakte als Medikamente gegen Krebs zugelassen. Auch hierzulande werden sie zunehmend ein Baustein der alternativen Krebstherapie.

Was ist das Besondere an Heilpilzen?

Heilpilze enthalten sehr unterschiedliche Substanzen, so z.B. Polysaccharide wie Beta-D-Glucane und Triterpene, die immunregulierend wirken. Viele der -
bisher gefundenen - Inhaltsstoffe wirken als Adaptogene, also als Katalysatoren für Regulationsprozesse. So kann der gleiche Pilz beispielsweise den Blutdruck senken oder einen zu niedrigen erhöhen. Er wirkt hier nicht direkt blutdrucksteigernd oder -senkend, sondern beeinflusst die körpereigene Regulation im Sinne der besseren Balance.

Aufgrund dieses Effektes benötigt man in der Praxis nur wenig Heilpilze. 3-4 Hauptpilze, sowie etwa 6 Zusatzpilze reichen als Spektrum aus. Oft genügt ein einziger Pilz als Heilmittel, dann wieder benötigt man 2-3 für ein optimales Resultat.

Grundsätzliche Eigenschaften fast aller Heilpilze:

Praktisch alle Pilze wirken entgiftend. Hierbei spielen vor allem Inhaltsstoffe wie Mineralien, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe (Polyphenole, Triterpene, ß-Glucane) eine Rolle. Da die Pilze die Eigenschaft haben, Stoffe aus dem Substrat (Boden) zu konzentrieren - leider auch Schadstoffe - kommen für die Therapie nur Pilze aus Zuchtbetrieben in Frage. Die Wirkung setzt erst nach einem Zeitraum von 4 - 12 Wochen ein. Die Pilze müssen regelmäßig und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Dies ist mit Frischware (so man sie überhaupt bekommt) nicht machbar. Daher werden Pilze als Pulver, Presslinge, Kapseln, Extrakte verwendet.

Weitere gemeinsame Eigenschaften - allerdings in unterschiedlicher Ausprägung: Stoffwechselregulierend (Leber/Galle, Fettstoffwechsel, Anti-Diabetisch, Nieren stützende), Immunregulierend, antikarzinogene Wirkungen.

Manche Pilze haben sich in Studien als gleichwertig in der Wirkung mit manchen Chemotherapeutika erwiesen. Sie wirken z.B. auf die Neoangionese (Neubildung von Blutgefäßen) und fördern die Apoptose von Tumorzellen.

Andere Pilze haben sich als effektive Medikamente bei Diabetes erwiesen - und zwar nicht nur beim Typ II, sondern auch beim Typ I, solange noch nicht alle Inselzellen zerstört sind. Selbst in schweren Fällen konnte eine Reduzierung der Insulindosis erreicht werden. In leichteren Fällen ersetzen die Pilze Antidiabetika.

Besonders hervorzuheben ist auch ihre revitalisierende und stabilisierende Wirkung, beispielsweise in der Geriatrie, in der Rekonvaleszenz und als Begleitbehandlung bei Chemotherapie und Bestrahlung.

Auch in Sachen Immunsystem und Stoffwechsel wirken die Pilze als Adaptogene, d.h. sie können sowohl stimulieren, als auch dämpfen. So führt die Einnahmen bestimmter Pilze zu einem ausgeglichenene Immunprofil bei Autoimmunerkrankungen.

Die ganzen Pilze (kapseln, Komprimate) nimmt man in der Regel bei der vorbeugenden Therapie (z.B. bei Fettstoffwechselstörungen oder in der Geriatrie). Die Extrakte, sowie Mischungen aus Extrakt und Pilz werden bei Krankheiten wie Krebs, MS oder Hepatitiden eingesetzt, wo man gezielt bestimmte Inhaltsstoffe höher dosieren muss.

Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Pilze sorgfältig angebaut werden und von anerkannten, akkreditierten Lebensmittellabors regelmäßig auf Rückstände untersucht werden. Billigangeboten sollte man kritisch gegenüber stehen. In Deutschland kann ich Mykovital (produzieren in Deutschland) und Hawlik-Pilzzucht (produzieren in China, werden aber von deutschen Labors überwacht) empfehlen.


Hier die Pilze im Einzelnen, sowie ihre Haupteinsatzgebiete:

1. Agaricus Bisporus (Syn.: Champignon)

wirkt gegen schlechten Atem, da er die "Duftstoffe" (Methan, Trimethylamin, Indol, Skatol etc.) direkt im Darm neutralisiert.

hat entgiftende und präventive Wirkung bei Darmkrebs

steigert Aktivität der NK-Zellen (natürliche Killerzellen)

unterdrückt die Aromatase und damit die Wucherungen des hormonabhängigen Mamma-Ca (tamoxifenähnliche Wirkungen). Eignet sich zur nebenwirkungsfreien Vorbeugung nach der Menopause.

wirkt präventiv bei benigner Prostatahyperplasie und Prostata-Ca (auch hier ist die Unterdrückung der Aromatase der Hauptfaktor)

Prävention bei hormonresistenten (PC3 DU145) also auch bei hormonsensiblen (LNCaP) Karzinomen


2. Agaricus blazei Murrill (Syn.: ABM, Sonnenpilz, Mandelpilz):

wird hauptsächlich eingesetzt bei Infektionen (Erkältungen, Grippe, Hepatitis, Immunschwäche, sowie in der Krebs- und Tumortherapie)

Er kommt ursprünglich aus dem brasilianischen Regenwald und hat den höchsten Anteil an Polysacchariden. Diese haben eine stark stimulierende Wirkung auf das Immunsystem haben.

hoher Gehalt an ß-Glucanen -> Zielerkrankung sind Neoplasien (Bereits 2-4 Tage nach einer ABM-reichen Diät steigen die NK-Zellen signifikant an)

ABM steigert Tyrsosinase welche Thyroxin in Dopamin katalysiert. Dadurch kann der Organismus Ubichinon/Coenzym Q bilden, was den Elektronentransport zwischen den Mitochondrien steigert. (Folge: Verbesserung der Sauerstoffnutzung und Energieproduktion. Dadurch ist die Zelle in der Lage sich besser gegen Noxen zu wehren).

reduziert Plasmalipide im Allgemeinen und Cholesterol im Besonderen

Aktiviert das Komplementsystem der humoralen Abwehr (Plasmaproteine C1-C9. C3 markiert Zielzelle, C5-C9 penetrieren Zellmembran und lösen Lyse aus)

aktiviert Makrophagen und T-Helfer-Lymphozyten

hemmt Histamin

hat direkte antitumorale Wirkungen (Stimulierung der tumoralen Gewebeinfiltration durch NK-Zellen mit zytolytischen Aktionen; Induzierung der Apoptose bei neoplastischen Zellen; dosisabhängige Unterdrückung der tumoralen Neoangionese)

der Pilz wirkt selektiv toxisch auf neoplastische Zellen, schützt jedoch normale Zellen

er hat synergistische Effekte bei der Kombination mit Chemotherapie (5-FU). Keine Reduktion der therapeutischen Effektivität bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen. Erlaubt oft Reduzierung der Dosis der Chemotherapeutika.

Hinweis: Der parallele Einsatz während der Chemotherapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Onkologen erfolgen, da Studien gezeigt haben, dass der Pilz in einzelnen Phasen auch die Tumorzellen vor der Chemo schützt!!


3. Auricularia Judae (Syn.: Judasohr / Mu-Err)

Hauptwirkung besteht hier auf die Gefäße


antithrombotisch durch leichte Hemmung der Blutgerinnung

wirkt vasodilatorisch

senkt Triglyceride und LDL-Cholesterin

hilft bei Schleimhautproblemen (trockene Schleimhäute, Bronchitiden, Sinusitis, aber auch chron. Colitis)

aktiviert Laktat-Stoffwechsel

hat antidiabetische Wirkungen

wirkt gegen Hauttumore und Sarkome

wirksam bei Hämorrhoiden

wirksam gegen oxidativen Stress

präventiv gegen Arteriosklerose und Fettstoffwechselstörungen

Kontraindikationen: Schwangerschaft (Pilz kann teratogen wirken!), während Stillzeit und bei Kinderwunsch


4. Coprinus comatus (Syn.: Schopftintling)

Hauptwirkung: Stoffwechsel / Antidiabetisch

enthält Vitamine C,D,B (insb. Niacin), E und Mineralien (viel Kalium, Calcium, Vanadium, Eisen, Zink)

enthält viel Protein (ca. 30 %), 20 Aminosäuren, darunter alle 8 essentiellen

Antidiabetische Wirkung vor allem durch Vanadium. (sensibilisierend die peripheren Zellen für die Insulinaufnahme; zentraler Schutz und Revitalisierung der ß-Zellen des Pankreas)

Im Gegensatz zu isoliertem Vanadium als Antidiabetikum hat der Pilz keine Nebenwirkungen (wie Blockierung von Enzymen). Außerdem enthält der Pilz selbst Eisen.

Studien zeigen, dass 90 Minuten nach Einnahme des Pilzkomprimates oder -pulvers die Glykämie um ca. 40% reduziert wird - und nach 3 Stunden immer noch eine Reduktion um 20% vorliegt.

Wirkt regulierend auf die Risikofaktoren des metabolischen Syndroms



5. Coryceps (Syn.: Raupenpilz)

der Pilz lebt als Parasit auf einer Raupenart, welche er als Nährstoffquelle nutzt. Daher kann er nicht gezüchtet werden. Das Myzel ist allerdings vermehrbar und so wird das Pulver bzw. der Extrakt aus dem Myzel gewonnen.

Hauptwirkungen: Stoffwechselregulator, Sauerstoffnutzung, Antidepressiv


aktiviert Leber und Nieren (leberschützend bei Hepatitis und Alkoholabusus, hemmt Fibrosierung)

stärkt die Nierenfunktion insbesondere bei Nephritis. Steigert Kreatinin-Glearance, mindert Proteinurie - auch bei autoimmuner Nephritis

stärkt die Leber, insbesondere durch Verbesserung der Funktion der Kupferzellen. Steigert energetischen Stoffwechsel und Blutkreislauf der Leber. Erhöht Leberzellen-ATP

stabiliert und regeneriert Leber bei Hepatitis B + C

Bremst alkoholinduzierte Leberschäden (Fibrose)

ausgeprägte leistungsteigernde und tonisierende Wirkungen (zögert Glycogenverbrauch bei Anstrengungen hinaus, steigert Sauerstoffverwertung, steigert Superoxiddismutase)

ausgeprägte Anti-Aging-Effekte wie größere Vitalität, besseres Gedächtnis, höhere Kältetoleranz

stimuliert Produktion von Interleukin 2 und TNF-Alpha. (Vorsicht bei Autoimmunerkrankungen!!!)

der Extrakt hat krebshemmende Wirkungen (z.B. Aktivierung der NK-Zellen)

Metaboliten haben Cyclosporin-ähnliche Eigenschaften

ausgeprägte Antidepressive Wirkungen (MAO-Hemmer)

gilt als Aphrodisiakum (Studien zeigen eine 30%ige Steigerung der sexuellen Aktivität..)


6. Coriolus versicolor (Syn.: Schmetterlingstramete)

Hauptwirkung: antitumoral

VORSICHT: aktiviert Interleukin 2 und TNF-alpha. Bei proinflammatorischen Autoimmunerkrankungen ist der Pilz meist contrainduziert!!

Erforscht ist vor allem der Extrakt Krestin (PSK), dieser hemmt hauptsächlich Metastasierung durch Unterdrückung des Angriffs der Tumorzellen auf die Gefäße

Unterdrückung der Produktion der Metalloproteinase, die die extrazelluläre Matrix auflöst, damit der Tumor wachsen kann.

Verminderung der Thrombozytenaggregation, die den Tumorzellen erlaubt, am Endothel der Gefäße zu haften und sich so in Richtung der Zielorgane zu bewegen

Unterdrückung des Bewegungsvermögens der Tumorzellen durch Veränderung des Zytoskeletts.

Unterdrückung der tumorinduzierten Angiogenese

In Verbindung mit Chemo- und/oder Radiotherapie brachte der Pilzextrakt bei Magen- und Darmkrebs eine deutliche Steigerung der Überlebenszeit

In Verbindung mit Chemo bei - nicht kleinzelligem - Lungen-Ca verbesserte sich die Überlebensspanne um 27% im Gegensatz zu 7% der Kontrollgruppe

Auch bei Mamma-Ca zeigte sich ein deutlicher Überlebensvorteil

keine signifikanten Wirkungen dagegen bei akuten Formen der Leukämie (ALL,AML)

Die Gesamtzubereitung des Pilzes (Pulver, Kapseln) hat eine hemmende Wirkung auf die Telomerase. Dies trifft dann allerdings alle Zellarten, bei den die

Telomerase aktiv ist, nicht nur die Tumorzellen..!


7. Hericium Erinaceus (Syn.: Igelstachelbart, Affenkopfpilz)

Hauptwirkungen: Verdauungstrakt und Nervensystem


enthält Kalium, Zink, Germanium, Selen, Phosphor, essentielle Aminosäuren, ß-Glucane und div. Polysaccharide mit antitumoraler Wirkung (FII1-F2b)

ebenfalls ist der so genannte nerve growth factor (NGF) enthalten, der den Pilz im Einsatz bei Nervenerkrankungen interessant macht.

Gastrointestinale Wirkungen

regeniert Epithel der Darmschleimhaut sehr effektiv bei Leaky gutt-Syndrom, colitis ulcerosa, Morbus Crohn, chron. Gastritiden (in Studien bei 82% der Fälle von Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn Besserung, in 54% der Fälle Heilung)

unterstützt Chemotherapie bei Magen-, Darm- und Ösophaguskarzinomen (hier brachte Hericium eine Reduzierung der Metastasen um 70% gegenüber der Kontrollgruppe)

Wirkungen im Nervensystem

Erinacin H stimuliert die Produktion des NGF (nerve growth factors) und Synthese des Myelin der Nervenzellen (positive Wirkungen bei MS, Alzheimer, Ängsten, Stress, Gedächtnislücken, Unruhe und Schlaflosigkeit)

reduziert Nervenschäden durch Stress


8. Grifola frondosa (Syn.: Maitake, Klapperschwamm)

Hauptwirkungen: Immunmodulierend, antitumoral, antimetastasisch (in Verbindung mit Vitamin C)


unterdrückt Glyoxalase I (das trifft vor allem Tumorzellen, die mit anaerober Glycolyse arbeiten)

Glyxolase I ist ein Enzym, das für die Zellentgiftung (von Tumorzellen) wichtig ist. Die Blockierung dieses Enzyms führt zur Akkumulation von Methylglyoxal,
welche für neoplastische Zellen zytotoxisch ist. Die Wirkung tritt vor allem ein, wenn man Maitake mit Vitamin C kombiniert.

verbessert die Wirkung von Carmstutin/GD (Chemotherapeutika)

reduziert die Nebenwirkungen von Chemotherapie

vorbeugend gegen Metastasen

verstärkt Wirkung von Homotoxilogica wie Podophillum comp. (Heel) und Colchicum comp. forte.

erhöht die Effektivität von NK-Zellen und Zytotoxischen Zellen, sowie Zellen der verzögerten Immunantwort (delayed immunity)

steigert die Expression von Interleukin 1 (aktiviert T-lymphozyten) und Interleukin 2

steigert die Produktion von superoxiden Anionen (schädigt Tumorzellen)

hat vermutlich Einfluss VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) und TNF-alpha (Angiogenese Hemmer und proinflammatorisches Zytokin)

Initiert Apoptose (zusammen mit Vitamin C)

Einsatz beim metastasierenden Prostata-Ca und evtl. unterstützend beim Kaposi-Sarkom

Steigert Lebensqualität von HIV-Kranken


9. Pleurotus ostreatus (Syn.: Austernpilz)

Hauptwirkung: Antitumoral (Prostata) und antiarteriosklerotisch


hat die stärkste Wirkung aller Medizinalpilze auf PC-3-Zellen (Prostata-Ca)

Cholesterinregulierend (senkt LDL, VLDL und steigert HDL)

senkt Triglyceride

vorbeugende Wirkung gegen Arteriosklerose

vorbeugende Wirkung vor kardiovaskulären Erkrankungen (KHK etc.)



10. Polyporus umbellatur (Syn.: Eichhase)

Hauptwirkungen: Lymphsystem, Immunsystem


hemmt Wachstum der leukämischen Zellen

trainiert das Immunsystem

reduziert Tendenz zur lymphatischen Metastasierung bei Mamma-Ca, Prostata-Ca, Lungen-Ca, und Uterus-Ca.

effektiv bei Hepatitis B (in Verbindung mit Dalvia mithiorrhizae hatte sich in Studien die hepatische Funktion nach 3 Monaten Therapie auf 80% normalsiert)

wirkt diuretisch bei Ödemen

Antoxidativ und antibakteriell

stärkt den Atmungstrakt


11. Ganoderma Lucidum (Syn.: Reihi / Ling-Zhi)

Hauptwirkungen: Antientzündlich, antibakteriell, granulopoetisch, antiviral, antitumoral, immunmodulierend, antioxidativ.

Einer der "großen" Heilpilze.

50mg Reishi-Pulver entsprechen in ihrer antiinflammatorischen, antiallergischen Wirkung 5 mg Hydrocortison!

relativ schnelle Wirkung bei rheumatischer Arthritis und chronisch entzündlichen Krankheiten

schützt vor rezidivierdem Herpes Simplex

Antiallergische Wirkungen

Antihypertonische Wirkung (ähnlich ACE-Hemmern / Wirkstoff Triterpene)

Cholesterinsenkende Wirkung durch Blockierung des Enzyms HMG-CoA-Reduktase

Reduktion der enteralen Aufnahme des Cholesterols

senkt LDL und Triglyceride

vorbeugend kardiovasculäre Erkrankungen

vorbeugend gegen Alzheimer (wegen der Entzündungshemmung)

außerordentlich gute Anti-Aging-Wirkung (wird in China als "Pilz der Unsterblichkeit" bezeichnet. Ist zwar ein wenig übertrieben, aber aufgrund der deutlich

tonisierenden und aktivierenden Wirkung nachvollziehbar)

verbessert die Sauerstoffaufnahme im Blut (z.B. bei der Höhenkrankheit der Bergsteiger)

leberschützend auch bei Hepatitis B (6 gr/Tag für 6 Monate)

blutzuckersenkende Wirkung (erhöht Insulinspiegel, erhöht periphere Verwertung von Zucker, Verbessert Glucosestoffwechsel der Leber)

Antitumorale Wirkung in Verbindung mit hochdosiertem Vitamin C (Reihi enthält Germanium)

Reduktion der Nebenwirkungen der Chemotherapie

Dosierung: 0.5 - 1,0 gr/Tag als Erhaltungsdosis / 2 - 5 gr/Tag bei CFS, Stress, Autoimmunerkrankungen, Chronische Entzündungen / 5 - 10 gr/Tag bei schweren

chronisch degenerativen Erkrankungen.


12. Lentinus Edodes (syn.: Shitake, Xianggu)

Ein weiterer der "großen" Heilpilze

Hauptwirkungen: Stoffwechsel und Immunsystem

enthält Kalium, Eisen, Calcium und Zink, alle essentiellen Aminosäuren und die wichtigsten nicht essentiellen. Dann Provitamin D, Vitamin B2, B12, Vitamin E,

ungesättigte Fettsäuren. Außerdem Eritadenin, purinische Alkaloide (cholesterinsenkend) und große Mengen an Polysacchariden, besonders Lentinan, ein ß-Glucan mit deutlichen, nachgewiesenen antitumoralen Eigenschaften.

Extrakte (Lentinan) sind in Japan bei verschiedenen Krebsarten udn HIV im Gebrauch. (Allerdings als Extrakte zur Injektion, die oft intratumoral verabreicht wird. Das hohe Molekulargewicht von 400 - 1000 KDA schränkt die Bioverfügbarkeit ansonsten ein)

wirkt antiviral, antitumoral und immunstimulierend (steigert Sekretion von Interleukin 1)

immunsuppressive Substanzen und Verfahren (wie Tyroxin, Hydrocortison, Chemo, Radiotherapie und Immunsuppressoren) machen die immunstimulierende Wirkung des Pilzes zunicht. Daher ist die Kombination mit solchen Substanzen oder Verfahren nicht zu empfehlen

Sehr gute Wirkung in Kombination mit Homotoxikologika: Bei Erschöpfung und Stress (Serotonin D6, Glandula suprarenalis suis injeel, Hypophisis suis injeel,

ACTH D6) udn bei Immundefizit (IL 10 5CH und Glandula thymi suis injeel).

senkt Cholesterin (deutliche Senkung)

positive Wirkung auf Impotenz und generell Libido (durch durchblutungssteigernde Wirkung nach längerer Anwendung)

stimuliert über den Zinkgehalt die Testosteronproduktion und über Aktivierung der T-Lymphozyten die Produktion von Enderophinen.

positiver Einfluss auf die Tumor-Kachexie (Kräfteverfall bei Tumorerkrankungen).



Die Therapie mit Heilpilzen ist einfach durchzuführen. Ich wähle geeignete Pilze nach Symptomen bzw. Krankheitsbildern aus - und teste dann kinesiologisch, welcher der in Frage kommenden Pilze am besten zum Patienten passt.

Da Pilze - wie Insekten - Zellwände aus Chitin besitzen (statt aus Zellulose wie Pflanzen) kann es in der Anfangszeit zu Anpassungsproblemen im Magen-Darm-Trakt kommen (z.B. Durchfall). Daher schleiche ich die Dosis langsam ein. In der ersten Woche 1 x 1 Tablette oder Kapsel täglich und dann - wenn gut vertragen - langsam steigern auf 2 x 2 oder höher, je nach Anwendung. Die Wirkung setzt langsam ein. Man muss in der Regel mit 4-6 Wochen rechnen, bevor eine signifikante Wirkung festzustellen ist.




Die Angaben in diesem Fachartikel stammen aus unterschiedlichen Quellen. Neben eigenen Erfahrungen sind sie im Wesentlichen aber inspiriert durch Prof. Dr. med. Ivo Bianchi (Universität Verona und Mailand), sowie Franz Schmauch, einem Pionier der modernen Mykotherapie.
 
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