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Metaphern in der Psychotherapie

kapinnow

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Die bekannten Reaktionen auf äußere Reize sind:
  • körperlich (physiologisch)
  • gedanklich (kognitiv)
  • bildhaft (imaginativ)
  • gefühlsmäßig (emotional)
  • verhaltensmäßig (psychomotorisch)
Häufig erscheinen einige dieser Reaktionen gar nicht der willentlichen Kontrolle unterworfen, sondern entstehen ganz unbewusst. Um diesem Aspekt näher zu kommen, kann man gut mit Metaphern arbeiten. Diese Anregung verdanke ich Stefan Junker bzw. der DVD zu seiner Fortbildung über „Hypnosystemische Psychosomatik“. Was bedeutet das praktisch? Es bedeutet, diese Reaktionen plastisch, kreativ zu umschreiben statt sie naturalistisch, konkret zu benennen. Dabei kommt der drittgenannten, mittleren Reaktion eine besondere Bedeutung zu. Meist wird das bildhafte, imaginative Erleben in der Verhaltensanalyse zwar weggelassen bzw. als Teil der kognitiven Reaktion betrachtet, aber hier soll es als Quelle von Metaphern seinen zentralen Ehrenplatz haben. Doch zunächst ein paar Beispiele in der obigen Reihenfolge:
  • Mein Körper arbeitet wie eine überdrehte Spieluhr.
  • Meine Gedanke verzweigen sich wie ein riesiges Labyrinth.
  • Meine Vorstellungen sind so unwirklich als wäre ich in einem falschen Film.
  • Meine Gefühl ist als hätte ich mein Herz in ein Gefrierfach gelegt.
  • Mein Verhalten erinnert mich an ein aufgescheuchtes Huhn.
Manchmal kommen ganz spontan solche Metaphern hoch, und die müssen sich auch nicht immer unbedingt genau einer Art Reaktion zuordnen lassen, wenn jemand beispielsweise sagt: „... wie beim Ertrinken in einer Pfütze.“ Übrigens, wer sich mehr darauf einlässt, wird auch mehr Beispiele erinnern. Manche sind bekannte geflügelte Worte wie „nah am Wasser gebaut“, andere eher individuell wie „ein Fakir auf der Stecknadelspitze“.

Was kann man mit solchen Metaphern tun? Solche Metaphern können es leichter machen, geeignete Lösungen zu finden. Sie sind nur stellvertretend für belastende Situation und erlauben gerade deswegen eine phantasievolle Ergänzung oder Wandlung, eine völlig neue Fortsetzung, die dann nur noch in die reale Situation zurück übertragen werden muss. Manche Widerstände werden so umgangen oder tauchen gar nicht erst auf. Am Ende ergibt sich vielleicht, dass „Houston, wir haben ein Problem!“ mehr als die Einleitung zum erfolgreichsten Misserfolg einer Mondmission gewesen ist. So betrachtet wird aus dem Ertrinken in der Pfütze vielleicht ein Spiel mit dem Matsch, die Reparatur eines Weges, ein Aufstehen und Weiterziehen oder etwas ganz anderes.
 
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