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Lohnt sich für mich die Ausbildung zum Heilpraktiker?

G

Gelöschtes Mitglied 22061

Guest
Ein herzliches Hallo in die Runde,

ich hoffe, dass ich hier mit meiner Frage richtig bin. Vorher muss ich aber noch ein ganz klein wenig ausholen :)

Ich bin weder Arzt, Masseur und medizinischer Bademeister, Physiotherapeut und ich habe auch sonst keine medizinische Ausbildung. Ich habe in diesem Jahr eine sechsmonatige Intensivausbildung zum Massagetherapeuten mit dem Prädikat hervorragend absolviert. Ausbildungsschwerpunkte: Grundlagen der Anatomie, Physiologie und Pathologie, Klassische Massage, Bindegewebsmassage, Lymphdrainage, Kinesiologisches Tapping und Bewegungslehre – auch mit Physioband. Weitere Ausbildungsmodule, wie zum Beispiel Low-Level-Lasertherapie (Softlaser mit Laserklasse) folgen demnächst. Die Ausbildung habe ich bei einem in meiner Model von Welt besten Physiotherapeuten absolviert. Dieser ist seit über 40 Jahren in seinem Beruf tätig und hat auch in seiner Berufslaufbahn einen sehr bekannten Fußballverein betreut. Zu seinen Patienten zählen demnach auch Sportler. Während der gesamten Ausbildungszeit habe ich in seiner Praxis hospitiert und in seinem Beisein Patienten behandelt. Wieso schreibe ich das? Ich kann mir gut vorstellen, dass viele von Euch jetzt denken, nicht noch so ein Massagetherapeut :) Ich kenne meine Grenzen, aber habe den Wunsch und das Ziel, Menschen zu helfen. Dieses gelingt mir sehr gut. Ach so, falls Ihr fragt, warum ich keine staatlich anerkannte Ausbildung, zum Beispiel zum Physiotherapeuten anfange: Ich bin Jahre, habe einen Sohn und bin natürlich auch beruflich (Selbstständig) eingebunden. Das macht es schwierig, sich dann mal für drei Jahre und mehr auszuklinken. Aus diesem Grund überlege ich eine Ausbildung zum Heilpraktiker zu starten. Allerdings nur, weil ich dann bestimmte Behandlungen und Massagen offiziell durchführen darf. Das wären zum Beispiel: Dorn-Therapie und Tuina. Beides dürfen ja nur Ärzte und Heilpraktiker. Im Moment ist es so, dass ich natürlich nur gesunde Menschen behandeln darf. Und diese sind dann auch Selbstzahler. Wobei jeder irgendwie immer verspannt ist :)

1.) Darf ich als Heilpraktiker auch Manuelle Therapie anbieten?
2.) Lohnt sich für mich die Ausbildung zum Heilpraktiker oder reicht mein sogenannter Massagetherapeut, wenn ich eh nur oben genannte Behandlungen anbiete?
3.) Was darf ich als Heilpraktiker abrechnen, wenn ich Massagen bzw. meine Therapien anbiete?

Vielen Dank fürs Lesen und für Euer Feedback

Marcus
 
Hallo Markus,

vielen Dank für Deinen Beitrag und Deine ausführliche Beschreibung Deiner Situation. Ob ich Dir alle Fragen explizit beantworten kann, weiß ich nicht.

Vor vielen Jahren habe ich mit einer Ausbildung zum Yoga-Therapeuten angefangen, anschließend folgte die Ausbildung zum Ayurveda-Therapeuten. Bei meinen Massage-Anwendungen fiel mir immer mehr auf, dass Kunden mehr als eine Massage wollten. Sie wollten beraten und teilweise therapiert werden. Da ich für mich selbstständig war, hatte ich auch keinen Arzt oder anderen Therapeuten, der mir die Patienten per Verordnung etc schickte. Zu Beginn einer Ayurveda Anwendung muss die Konstitution etc bestimmt werden, damit befand ich mich schon in der Anamneseerhebung. Laut Heilpraktikergesetz ist dies nur Ärzten ("Thema Bestallung") oder Heilpraktikern erlaubt...
Kunden möchten dann auch gerne mit ihrer privaten Versicherung oder Zusatzversicherung abrechnen, doch dies war mir als einfacher Therapeut nicht möglich. Es führte kein Weg daran vorbei, ich musste selbst Heilpraktiker werden.

Hatte einen Hauptberuf mit ständig wechselnden Schichten, noch dazu in Vollzeit. Eine HP-Schule mit regelmäßigen Kursen zu besuchen, hielt ich für "unmöglich" und habe mich dazu für Selbstmanagement und Fernschule entschieden. Neben meinem Hauptberuf und den anderen Verpflichtungen bestand mein Leben nur noch aus Büchern, Lernprogrammen und Webinaren... Doch ich bestand die Überprüfung und darf mich seither Heilpraktiker nennen. In der Prüfung erläuterte mir der Amtsarzt, dass ich mit der Zulassung eine Art "Generalerlaubnis" erhalte und aus diesem Grund werde er mich in vielen Bereichen gründlich prüfen: Beispielsweise darf ein HP invasiv arbeiten, egal ob er es tut oder nicht.

Seit meiner Zulassung hat sich meine Tätigkeit auch sehr verändert. Ich biete noch immer Manuelle Therapie etc an, doch die invasiven Methoden haben sich mir ebenfalls eröffnet und machen mir unheimlich Spaß. :)

Zu Deinen Fragen:
1.) Manuelle Therapien werden durchaus von vielen Heilpraktikern angeboten. - Vorausgesetzt: das richtige Fachwissen.
2.) Eine Zulassung als Heilpraktiker erweitert die Möglichkeiten und die Blickwinkel ungemein. Manchmal liegt die Lösung nicht direkt vor der Nase, sondern man muss etwas "quer" denken...
3.) Abrechnung kann ich als Heilpraktiker einiges. Wichtiges Tool ist dazu der Behandlungsvertrag, damit es spöter keine Uneinigkeiten mit dem Patienten gibt. Idealerweise kläre ich den Patienten über die entstehenden Kosten gründlich auf. Thema Abrechnung mit PKV: Als HP rechne ich mit dem Patienten ab. Der Patient reicht diese Rechnung seiner privaten Krankenversicherung ein und diese erstattet im Rahmen des vom Patienten abgeschlossenen Tarifs. Um diese Abrechnung mit der privaten Versicherung zu erleichtern, dient die GebüH als untersützung/ Hilfe. Doch je nach Versicherung, Tarif und Sachbearbeiter gibt es teilweise erhebliche Unterschiede.

Ich habe es bis heute nicht bereut meine Ausbildung zum Heilpraktiker gemacht zu haben. Selbst ohne Prüfung hat sich mein Verständnis von Anatomie, Physiologie etc sehr verändert.
So, das war meine persönliche Einschätzung und Meinung zu Deinen Fragen.

Viele Grüße

Adrian
 
Hallo Adrian,

recht herzlichen Dank für Dein Feedback und das Du Dir dafür die Zeit genommen hast. Das hilft mir extrem weiter.

Ich denke auch, dass ich um den Heilpraktiker nicht drum rumkomme :) Bei der Laudius Akademie würde ich dann den Fernkurs machen. Ich habe auch eine sehr gute Freundin, die Ärztin ist und mich unterstützen würde. Ich bin jetzt 43 Jahre jung und würde mir dann auch die Zeit geben, mich sehr gründlich einzuarbeiten. Ob ich dann mit 44 Jahren oder 50 Jahren Heilpraktiker bin, wäre mir dann egal. Der Weg ist das Ziel :) Bezüglich Prüfung: Die Mündliche bereitet mir tatsächlich schon jetzt ein wenig Kopfzerbrechen:) Es soll ja Ärzte geben, die so gar keine Lust auf Heilpraktiker haben :) Ich finde den Heilpraktiker aber einen sehr wertvollen Beruf.

Viele Grüße

Marcus
 
Hallo Markus,

ich war ungefähr gleich alt wie Du als ich mit der Ausbildung angefangen habe. Für den Stoff habe ich ca. 2 Jahre benötigt und für die Prüfungsvorbereitung ein weiteres Jahr. Gelernt habe ich bei der Isolde Richter-Schule, die faire Konditionen anbieten und das Material hat mich gut vorbereitet. Für die mündliche Prüfung habe ich mich noch an einer lokalen HP-Schule für einen Intensivkurs angemeldet. Die einzelnen Amtsärzte haben gerne auch mal persönliche Sternchen-Themen. Wirklich geholfen hat mir ein privates Coaching bei einem Heilpraktiker, der mich Themen vorbereiten lies aber dann auf einmal inhaltlich ganz anderes abgefragt hat. Das ist etwas wie bei der Prüfung! ;)

Viel Erfolg!

Adrian
 
Hallo Adrian,

wie cool:) Genau das wäre auch mein Weg. Und außerdem: Je älter man ist, um so mehr nimmt man uns das ab :) Ich meine damit, dass eine gewisse Reife wirklich von Vorteil ist. Und ich kann alles neben meinen Berufen machen. Ein Satz von Dir, der mich auch motiviert ist: »Selbst ohne Prüfung hat sich mein Verständnis von Anatomie, Physiologie etc sehr verändert.« So sehe ich das auch. Selbst wenn ich nicht zur Prüfung gehen sollte (was nicht passieren wird), lernt man extrem viel.

Liebe Grüße

Marcus
 
Lass Dir doch mal von Isolde-Richter ein Skript (kostenlos) zukommen. Da kannst Du sehen wie dort die Thematik aufbereitet wird und vergleichen zu Deiner gewählten Schule.

LG
Adrian
 
Hallo Marcus,

ich schließe mich Adrian bei allem an und möchte daher gar nicht weit ausholen.

Nur eines möchte ich hier kurz anmerken... Schau Dir auch andere Schulen an außer Laudius, die Qualität der Ausbildung dort ist definitiv nicht ausreichend für die Prüfung. Es gibt noch zahlreiche andere Fernschulen, die bedeutend besser sind. Zu den großen guten Fernschulen zählen z.B. Isolde Richter Schule, Ellinghaus Schule und e.vidia. Dort bekommst Du nicht nur Unterlagen, sondern auch Webinare, in denen Du direkt mit den Dozenten sprechen und nachfragen kannst, wenn mal was unklar ist. Oder Du schaust Dir die Aufzeichnungen an, wenn es mal zeitlich nicht passt.

Du kannst Dir bei den meisten Schulen Unterlagen zukommen lassen und an einem Probeunterricht teilnehmen. Dann bekommst Du ein Gefühl dafür, welche Schule zu Dir und Deinen Anforderungen am besten passt.

Laudius ist sehr günstig, aber dies entspricht auch der Qualität, die sie bieten. So zumindest schildern es die meisten Heilpraktikeranwärter, die ich kenne.

Viele Grüße und viel Freude bei der Ausbildung, wenn Du Dich dazu entscheidest.

Petra
 
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