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Kann eine Herzinsuffizienz rein naturheilkundlich behandelt werden?

cherry

Aktives Mitglied
Status
HPA
Hallo,

ich hätte gerne gewusst, wie Ihr das seht. Kann man so etwas (vor allem bei älteren Patienten) rein naturheilkundlich behandeln oder muss immer mit Allopathie kombiniert werden?

Vielen Dank,
cherry
 
Wie immer kommt es darauf an wie schwer die Insuffizienz ist und was die Ursache dafür war bzw. ist!
 
Hallo Sepp,

die Dame ist schon älter, 77, und hat zeitlebens Herzrhythmusstörungen ohne größere Beeinträchtigung gehabt, wurde auch nicht behandelt. Nun hatte sie vor Weihnachten eine starke Bronchitis und nach 3 Wochen hat sich Wasser gebildet (wohl schon vorher, sie klagte öfter darüber, dass sie schwer Luft bekommt). Sie ging dann ins KH, dort wurde sie medikamentös eingestellt: Lanicor, Torasemid, Lixiana, Metoprorol und Tilidin. Sie kann noch Weißdorn nehmen, wenn sie möchte (wie gnädig). Nun hat sie natürlich starke Nebenwirkungen, ist sehr müde, depressiv etc. Ich hab mich gefragt, ob es Sinn macht, sie naturheilkundlich beraten/behandeln zu lassen. Sollte man die Medikamente erst sich einspielen lassen und dann schauen? Ich seh das ja nicht so, aber vielleicht irre ich mich ja auch.

LG
 
Das Problem bei Patienten über 55+ ist das die Nieren-clearance stark herabgesetzt ist. Und somit die "normale" Dosis an Medikamente restlos überdosiert ist - mit den entsprechenden Nebenwirkungen. Die Dosis an Medis muss INDIVIDUELL in Abhängigkeit von der Nieren-clearance eingestellt werden.
Für mehr Infos zum Thema am besten an evangelischen gerontologischen Krankenhaus in Berlin wenden. Ich habe in meinem Curriculas für gerontologische Zahnheilkunde enorm dazu gelernt.
 
Hallo Sepp,

die Dame ist schon älter, 77, und hat zeitlebens Herzrhythmusstörungen ohne größere Beeinträchtigung gehabt, wurde auch nicht behandelt. Nun hatte sie vor Weihnachten eine starke Bronchitis und nach 3 Wochen hat sich Wasser gebildet (wohl schon vorher, sie klagte öfter darüber, dass sie schwer Luft bekommt). Sie ging dann ins KH, dort wurde sie medikamentös eingestellt: Lanicor, Torasemid, Lixiana, Metoprorol und Tilidin. Sie kann noch Weißdorn nehmen, wenn sie möchte (wie gnädig). Nun hat sie natürlich starke Nebenwirkungen, ist sehr müde, depressiv etc. Ich hab mich gefragt, ob es Sinn macht, sie naturheilkundlich beraten/behandeln zu lassen. Sollte man die Medikamente erst sich einspielen lassen und dann schauen? Ich seh das ja nicht so, aber vielleicht irre ich mich ja auch.

LG
Pat. mit dieser Symptomatik würch ich nicht behandeln, Die gehören in kardiologische Behandlung. ---nur meine pers. Meinung
 
... Lanicor, Torasemid, Lixiana, Metoprorol und Tilidin. [...] ...Nun hat sie natürlich starke Nebenwirkungen, ist sehr müde, depressiv etc.

LG

Sie zeigt die Symptomen einer - nicht lachen - Vergiftung. Hast du die Möglichkeit die Laborwerte (vor allem Niere) zu überprüfen? Kannst du die clearance überprüfen? Falls ja - mach es. Ich gehe jede Wette ein dass die Medikation danach halbiert wird - und die Nebenwirkungen weniger werden.
 
Hallo Sepp,

die Dame ist schon älter, 77, und hat zeitlebens Herzrhythmusstörungen ohne größere Beeinträchtigung gehabt, wurde auch nicht behandelt. Nun hatte sie vor Weihnachten eine starke Bronchitis und nach 3 Wochen hat sich Wasser gebildet (wohl schon vorher, sie klagte öfter darüber, dass sie schwer Luft bekommt). Sie ging dann ins KH, dort wurde sie medikamentös eingestellt: Lanicor, Torasemid, Lixiana, Metoprorol und Tilidin. Sie kann noch Weißdorn nehmen, wenn sie möchte (wie gnädig). Nun hat sie natürlich starke Nebenwirkungen, ist sehr müde, depressiv etc. Ich hab mich gefragt, ob es Sinn macht, sie naturheilkundlich beraten/behandeln zu lassen. Sollte man die Medikamente erst sich einspielen lassen und dann schauen? Ich seh das ja nicht so, aber vielleicht irre ich mich ja auch.

LG

Ich stimme Müller-Lüdenscheid zu, diese Patientin muss kardiologisch betreut werden ABER, dieser Medikamentencocktail hats in sich.

Was mich verblüfft ist, daß sie keine Cholesterinsenker verordnet bekommen hat.

1. Frage: Warum benötigt sie Tilidin? Hat sie solche Schmerzen, daß dieses Medikament notwendig ist?
2. Lanicor ist ein Digitalis Präparat (sprich Pflanze Sonnenhut und damit eh schon Phytotherapie ;-) )
3. Torasemid senkt zwar die Herzlast indem es Wasser aus dem Körper ausscheidet, meist bieseln die Patienten sich durch die Nacht was auf die Schlafqualität erheblich mindernd auswirkt mit all den Folgewirkungen und sich über die Zeit auch auf die Nierenfunktion negativ auswirkt

Ich bin der Meinung, daß sie hier mit ihrem Kardiologen tatsächlich eine vernünftige Anpassung der NOTWENDIGEN Medikament bekommt. Evtl müssen auch andere Medis ausprobiert werden z. B. bei den Betablockern.

Alle Medikamente haben aber nicht nur die beschriebenen Nebenwirkungen sondern sie fordern vom Körper auch einiges an essentiellen Mineralstoffen und Vitaminen. Hier ist eine sinnvolle Ergänzung mit Vitalstoffen sicherlich hilfreich und meiner Meinung nach auch notwendig!
 
Ja, Digitalis ist da die Ausnahme. Sie nimmt Tilidin, weil sie damit besser schlafen kann (schon ewig, allerdings in einer wirklich superniedrigen Dosis, weit entfernt von der Empfehlung). Schmerzen hat sie keine. Mir entzieht sich auch der Sinn, warum sie das nun wirklich verschrieben bekommen hat. Bei ihr ist es auch so, dass sie Vorhoffflimmern hat (das habe ich vorhin vergessen) und zuwenig Nährstoffe im Blut und die Nieren scheiden nicht mehr genug aus. Man befürchtet daher, dass sie Lungenödeme bekommen könnte.

Sie hat vor einiges Jahren schon mal eine Episode gehabt, in der sie ins KH ging, weil sie dachte, sie hätte einen Herzinfarkt. Es wurden damals dieselben Sachen diagnostiziert, sie hat die medis aber dann nciht genommen, eben wegen der Nebenwirkungen und hatte überhaupt keine Probleme, lebte ganz normal. Naja, es wird nicht besser geworden sein, das Herz, im KH sagte man ihr aber auch, dass das Herz nicht so fürchterlich geschädigt sei und sie damit noch gut einige Jahre leben kann. So wurde mir das alles berichtet.

Sie ist zur Weiterbetreuung bei ihrer Hausärztin, nicht beim Kardiologen. Ach ja, sie nimmt wenigstens Magnesiumcitrat, einen hochdosierten B-Komplex und Vitamin D 5000 IU. Wozu könnte man ihr noch allgemein raten? Q10? Nattokinase (aber die verdünnt ja auch)? Welche der Medikamente seht Ihr hier als wirklich notwenig, was könnte man ggf. weglassen bzw. pflanzlich unterstützen? Wenn ihre Nieren eh schon nicht richitg arbeiten, wird sie dann nicht auf Dauer die Diuretika nehmen müssen, weil die die Nieren ja nicht gerade besser werden lassen?

LG und Danke!
 
Sie zeigt die Symptomen einer - nicht lachen - Vergiftung. Hast du die Möglichkeit die Laborwerte (vor allem Niere) zu überprüfen? Kannst du die clearance überprüfen? Falls ja - mach es. Ich gehe jede Wette ein dass die Medikation danach halbiert wird - und die Nebenwirkungen weniger werden.
naja, das Herz ist ja schon eine Weile ein Problem, insgesamt. Wieso tippst Du auf Vergiftung? Wodurch? Nein, ich habe leider keinen Zugang zu den Daten. Ist das der Kreatinin-Wert?
 
Sie ist zur Weiterbetreuung bei ihrer Hausärztin, nicht beim Kardiologen. Ach ja, sie nimmt wenigstens Magnesiumcitrat, einen hochdosierten B-Komplex und Vitamin D 5000 IU. Wozu könnte man ihr noch allgemein raten? Q10? Nattokinase (aber die verdünnt ja auch)? Welche der Medikamente seht Ihr hier als wirklich notwenig, was könnte man ggf. weglassen bzw. pflanzlich unterstützen? Wenn ihre Nieren eh schon nicht richitg arbeiten, wird sie dann nicht auf Dauer die Diuretika nehmen müssen, weil die die Nieren ja nicht gerade besser werden lassen?

LG und Danke!
Allgemein raten ist so eine Sache, denn wie Du selbst schon schreibst, die Mittel haben alle eine Wirkung und sowas kann und werde ich nicht verantworten. Und das ist auch ein Grund warum es verboten ist Therapien oder Mittel oder Ferndiagnosen zu erstellen.

Ein ganz allgemeinen Rat kann ich Dir trotzdem noch mitgeben, der aber eher die Psyche bzw. die Seele betrifft:

Welche Herzensthemen sind denn bei der alten Dame nicht erlöst und angeschaut?
 
Allgemein raten ist so eine Sache, denn wie Du selbst schon schreibst, die Mittel haben alle eine Wirkung und sowas kann und werde ich nicht verantworten. Und das ist auch ein Grund warum es verboten ist Therapien oder Mittel oder Ferndiagnosen zu erstellen.

Ein ganz allgemeinen Rat kann ich Dir trotzdem noch mitgeben, der aber eher die Psyche bzw. die Seele betrifft:

Welche Herzensthemen sind denn bei der alten Dame nicht erlöst und angeschaut?

Ja, weiß ich natürlich, vielen Dank trotzdem.Ich werde auf jeden Fall dazu raten, beim Kardiologen nochmal vorzusprechen und die Medis entsprechend zu ändern bzw. zu reduzieren.

Was die Herzensthemen angeht: im Prinzip ihr ganzes Leben, leider. Das wird sie nicht mehr aufarbeiten können. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wieviel Arbeit die Arbeit an sich selbst ist, und sie hat dazu, glaube ich, auch gar keinen Willen. Leider.
 
Ist das der Kreatinin-Wert?

Nein, dass ist die Filtrierungsrate der Niere. Wenn die Niere langsam oder wenig filtert, kommt es bei einer normalen Medikamentengabe zu einem starken Anstieg der Medikamenten im Blut. Die müsste zuerst bestimmt werden. Und in Abhängigkeit von der clearance die medis angepasst. Wird nur in dem o.g. Krankenhaus gemacht. Und sie nehmen deutlich weniger Medikamente ein.
 
Und es ist das einzige geriatrische Krankenhaus das ich kenne. Das heißt nicht dass man es woanders nicht machen lassen kann, jedoch auf Anfrage. Kein Krankenhaus ist auf geriatrische Patienten vorbereitet oder sogar spezialisiert. Das war damit gemeint.
 
ändert zwar jetzt nicht grundsätzlich was, aber das Lanicor wurde jetzt abgesetzt. Die Nieren funktionieren übrigens doch normal, aber sie scheiden kaum aus, weil zuwenig Nährstoffe im Blut sind und die Nieren dem Körper das Bisschen wohl erhalten wollen. Durch die Diuretika scheiden sie nun aber doch aus, und damit sind wohl die Reste an Nährstoffen auch ziemlich weg, oder?
 
Nein. Es ist so, dass fast alle Menschen 55+ bereits renale Einschränkungen haben - die müssen nicht pathologisch sein. Meistens merkt man auch nicht viel davon. Dadurch ist die clearance Rate relativ niedrig. Führt dazu, dass wenn etwas verschrieben wird, die normale Dosis für einen Erwachsenen (wird in der Regel auch nicht nach kgKörperGewicht berechnet) verschrieben. Bei einem 30 jährigem durchschnittlichen Patienten - mit uneingeschränkte Nierenfunktion - unter Umständen auch richtig. Bei einem Patienten 55+ - nicht mehr; es kommt zu einem Anstieg der Wirkstoffe im Blut und somit Überdosierung.
Mit den diuretika lässt man das Problem nicht.
 
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