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Insulinresistenz

cherry

Aktives Mitglied
Status
HPA
Hallo,

ich verschlinge zur Zeit alles, was mit Darm (und Psyche - gerade auch Entzündungen in Darm und Gehinr, leaky gut, Reizdarm, Vagusnerv etc. etc. etc.) zu tun hat und stopsele gerade an der Insulinresistenz herum. Ich lese auf der einen Seite, dass man gerade deswegen alle Stärken weglassen sollte (und auch Zucker, in welcher Form auch immer), auf der anderen Seite sind dann da aber die resistenten Stärken...und nun bin ich verwirrt. Kann mir das jemand genauer aufdröseln, denn irgendwie steck ich gerade fest zwischen den Meinungen. Oder gute Literatur? Ich lese viel von den Amerikanern, hier finde ich kaum etwas zu dem Thema (oder bin ich blind?)

Danke udn liebe Grüße,
cherry
 
Resistente Stärke hat eine andere Kristallstruktur als Stärke. Sie entsteht z.B. Beim erhitzen und anschließendem Erkalten von Stärke z.B. In den Nudeln oder Kartoffeln. Auch abgelagertes Brot hat resistente (oder retrogradierte) Stärke. Diese Stärke ist durch die Verdauungsenzyme nicht abbaubar und gelangt dadurch unverändert in den Dickdarm, wo sie den Darmbakterien dort als Nahrung zur Verfügung steht.
Neben der resistenten Stärke durch erhitzen und erkalten ist resistente stäke z.B. In Inulin enthalten.
Die Nahrung sollte Anteile an res. Stärke enthalten um die Darmsymbionten damit zu unterstützen
Dadurch das resistente Stärke nicht mit den Verdauungsenzymen aufgespalten wird hat sie auch keinen Einfluss auf den Blutzucker.
 
Danke Tina! Das wusste ich auch schon soweit durch diverse Postings hier, aber was mir nicht so klar ist: kann man resistente Stärken essen, wenn man sich glutenfrei soll? Für die Insulinresistenz werte ich das mal als ein "Ja, man darf sie essen". Und wenn man sich stärkefrei ernähren soll/möchte (z.B. wie bei der Paleo-Diät)? Wie bewertet Ihr die Paleo-Ernährung? Ist es in jedem Fall sinnvoll, ganz auf Getreide/Stärke zu verzichten? Wie sieht es dann mit den langkettigen Kohlenhydraten aus? Sind die genauso "schlecht" wie das Baguette aus Weißmehl etc.? In Grunde dürfte man dann ja auch keine Früchte mehr essen, wenn es nur darum ginge, Stärke/Zucker aus der Nahrung zu streichen, aber da geht es dann sicher auch um Vitamine & Co., die finde ich natürlich nicht im Weißbrot, aber doch in gewissem Maß in Vollkornprodukten. Komplett verwirrend, wie ich finde, oder she ich den Wald vor lauter Bäumen nicht?

Irgendwie widerspricht sich so vieles bzw. ist nicht eindeutig und ich steig da langsam nicht mehr durch, muss ich sagen. Vielleicht könnt Ihr noch etwas Licht ins Dunkle bringen. Ich interessiere mich wirklich sehr für diesen ganzen Themenkomplex und möchtemich hier etwas genauer einarbeiten.

Vielen lieben Dank!
 
Kartoffel erkaltet enthält resist. Stärke und kein Gluten. Ebenso Topinambur. Getreideprodukte gehen dann nicht, Inulin müsste gehen,
Du wirfst seeeehr viel durcheinander. Da ist fein auf die Ausdrücke zu achten und auf die Erkrankung.
Sprue bzw. Zöliakie = kein Gluten. Resistente Stärke aus anderen Quellen nutzen
Low carb kann ebenso auf Topinambur und Inulin zurückgreifen
Paleo orientiert sich an vermeintlicher Steinzeitkost und kann Low carb sein oder nicht. Da es Topinambur als Knolle gibt, die zu Rohkost verarbeitet werden kann, müsste sie auch in diese Kost passen
Stärke ist nicht gleich Getreide, wenn auch Getreide Stärke enthält.
Langkettige Kohlehydrate stehen dem Körper länger zur Nährstoffaufnahme zur Verfügung. Das hat pos. Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel, der dadurch langsamer ansteigt. Weißmehl ist schnell verdaut mit schnellem Blutzuckeranstieg, Insulin zieht nach und dadurch schießt Insulin übers Ziel hinaus, Folge schneller Blutzuckerabfall mit Hunger oder Gefahr der Unterzuckerung, Früchte in Maßen sind ok, aber auf Verträglichkeit achten. Außerdem therm. Verhalten. Vollkornprodukte enthalten viel Vit. B1. Zucker ist ein B1 Räuber. B1 Mangel macht Zuckersucht, insoweit kann Vollkorn über Zuckersucht helfen. Vitamine und Co am besten über Gemüse und Wildkräuter, roh. Aber der Darm muss langsam dran gewöhnt werden. Anfangs dämpfen. Aber auch hier therm. Wirkung beachten. Wenn P. friert, dann auch dünsten. Ernährung ist ein komplexes Thema. Viele Systeme widersprechen einander, dennoch wirkt jedes für sich. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden. Vorlieben, Lebensumstände etc. Spielen noch mit hinein.
Ernährungsberatung gehörter mich zum HP mit hinzu.
Sehr gut, als Basis unter allem finde ich die Blutgruppenernährung
 
Vielen Dank nochmal, Tina!

Eigentlich sind mir die Begriffe und die Eigenheiten schon geläufig, aber wahrscheinlich hab ich doch eher verwirrend geschrieben, entschuldige bitte.
Das trifft es genau: Viele Systeme widersprechen einander. Genau das ist mein Problem: Wie weiß man denn nun, wer "Recht" hat? Schon klar, so pauschal kann man das nicht sagen, aber welche Erkenntniss denn nun richtig sind, wäre halt schon toll zu wissen. Mir geht es da auch vor allem um die Brain-Gut-Axis, um die Entzündungen im Gehirn, denen eigentlich immer Entzündungen im Darm vorausgehen, und die immer mehr für psychische Störungen verantwortlich gemacht werden (was den Einsatz von Antidepressiva mehr als fraglich erscheinen lässt, aber gut, als Symptombekämpfung taugen sie allemal, deshalb wird da ja fleißig weiter verschrieben, Ursachen interessieren ja kaum:mad:).

Also, ich werde mich dann mal durch die ganzen Systeme pflügen und vergleichen und meine Schlüsse ziehen, soweit ich dazu ind er Lage bin.

Dankschön nochmal!
 
Wie weiß man denn nun, wer "Recht" hat?
es gibt kein Recht haben. es gibt kein richtig oder falsch - so pauschal. Alle Ernährungsrichtlinien sind genau das, sie geben eine Richtung vor. Welche Richtung die für den speziellen Menschen richtige ist, hängt von vielen Dingen ab. Allein eine einzige Ernährung als richtig zu benennen käme mMn einem Dogma gleich, welches dann über alle Menschen drüber gestülpt wird, ohne darauf zu achten ob es passt oder nicht.

Mir geht es da auch vor allem um die Brain-Gut-Axis, um die Entzündungen im Gehirn, denen eigentlich immer Entzündungen im Darm vorausgehen, und die immer mehr für psychische Störungen verantwortlich gemacht werden
Das ist keine Einbahnstrasse und ich wage zu bezweifeln, dass das immer so ist.
Ich kenne die Aussage, dass psychische Erkrankungen häufig körperliche Ursache haben (und die würde ich als erstes im Darm oder bei den Hormonen suchen) und das physische Erkrankungen häufig psychische Ursache, in Form von unerlösten seelischen Konflikten, haben. Ich persönlich finde, dass bei jeder Behandlung immer beides mit berücksicht werden darf.
Ob immer beides nötig ist, glaube ich nicht - egal ob psych. oder phys. - im Auge haben sollte es der Therapeut in jedem Fall.

Also, ich werde mich dann mal durch die ganzen Systeme pflügen und vergleichen
Was die Ernährung angeht, so finde ich es sehr hilfreich selber mehrere Systeme erlebt zu haben also selber mich einige Zeit in der Form zu ernähren - dann habe ich wenigstens einen Blick für die Alltagsmacken der Ernährung gefunden.

was den Einsatz von Antidepressiva mehr als fraglich...
Ich arbeite kinesiologisch und habe schon bei 2 Patienten die verschriebenen Antidepressiva getestet und sie waren richtig und gut für die beiden Patienten. Die Frage ist nur, ob man es dabei belässt oder ob man sie einfach als ein Mittel ansieht, was jetzt gerade richtig ist - für einen bestimmten individuellen Zeitraum.
 
Danke nochmal, Tina!

Etwas OT, aber nochmal zu den ADs: ich bin selber (ehemalige) Betroffene und weiß, dass es gerade bei psych. Sachen (ich sag noch nicht mal mehr Erkrankungen, mittlerweile weiß ich zuviel über den Themenkomplex) in unserem Gesundheitssystem an allen Ecken und Enden an Wissen mangelt. Die seelischen Konflikte gibt es eindeutig, mittlerweile bin ich aber überzeugt, dass das schwerwiegendere Problem ist, dass die Leute keine Werkzeuge an die Hand bekommen, mit denen sie die längst angewohnten negativen Verhaltens- und Denkmuster verändern können. Egal, ob ich ein paar Leichen aus der Vergangenheit im Keller liegen hab oder meine Hormone oder der Darm oder sonst etwas Physisches meinen Zustand verursacht hat, die Probleme machen die eigenen Gedanken, das Katastrohieren. Das ist immer das Gleiche und da muss angepackt werden. Selbstverständlich muss auch nach körperlichen Ursachen gesucht werden - bei mir war eine PPD diagnostiziert worden und ich weiß heute, dass mein lebenslanges fleißiges Sich-Sorgen-Machen und meine Hormone die Ursache waren. Ich war nie depressiv, aber ich hatte eine Angststörung und die hätte ich sehr schnell mit der richtigen Therapie ind en Griff bekommen können. Die Ärzte verschreiben ohne mit der Wimper zu zucken ADs, noch nicht mal bei frisch gebackenen Müttern kommt einer auf die Idee, mal wenigstens einen Hormonstatus zu machen, oder auch die SD anzusehen. Aussage einer Gynäkologin auf die Bitte einer betroffenen Mutter: "Solange Sie Ihre Tage bekommen, ist alles in Ordnung."
 
ja, traurig aber wahr. Aber da können wir als HP ansetzen und es anders machen :)(y)
 
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