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Grüne Schule - berufsbegleitend

Salbei2018

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich träume seit einiger Zeit von einer Ausbildung zur HP und langsam aber sicher werden die Gedanken konkreter.
Bislang habe ich mich im Internet informiert und mit verschiedenen Bekannten gesprochen, die in unterschiedlichen Schulen entweder HP oder HPP lernen/gelernt haben.

Mein Problem: ich muss und möchte die Ausbildung berufsbegleitend machen - komme aber nicht aus Hamburg und habe ziemlich Respekt davor, die Ausbildung mit über 2 Stunden Fahrtweg (Hin- und Rückweg) + Lernzeit zuhause + Abendunterricht in 2,5 Jahren zu bewältigen.
Leider bietet die Grüne Schule keinen WE-Unterricht an - sehr schade! :(Das wäre super - längere Laufzeit und mehr Zeit zwischen den Unterrichtsterminen.

Wieviel Wochenstunden habt ihr neben einer berufsbegleitenden Ausbildung in der Grünen Schule gearbeitet?
Und: kommt ihr alle aus HH? Ich frage wegen der Prüfungsvorbereitung - ich müsste die Prüfung für Schleswig-Holstein machen und soweit ich weiß, ist die Prüferin in Husum nicht ohne, sodass ggf. eine konkrete Vorbereitung für genau diese Prüfung notwendig wäre? Keine Ahnung...

Viele Grüße
Salbei
 
Liebe Salbei,

ich komme nicht aus HH und habe meine HP auch nicht in der grünen Schule gemacht.
Dennoch möchte ich meinen Senf dazugeben :)

Im ersten Beruf bin ich Bautechnikerin und techn. Betriebswirtin. Beide schulischen Ausbildungen habe ich berufsbegleitend neben einer Vollzeitanstellung gemacht. Für die erste bin ich 3x die Woche, 4 Jahre lang 25km von NE nach KR gefahren, für die zweite jedes bis jedes zweite Wochenende Sa und So, 2 Jahre lang von NE nach D. Die Strecke war also damals kein Thema.
Neben Arbeiten und Schule gibt es auch einen nicht zu unterschätzenden Lernstoff. Vieles kannst / könntest Du während Deiner Autofahrten über Audiodateien vertiefen ABER vor der Vertiefung des Stoffes muss dieser inhaltlich verstanden sein.

Du schreibst nichts zu Deinen familiären Begebenheiten und auch nichts zu Deiner Anstellung (brauchst Du auch nicht) und ich möchte Dich auffordern in Deine Betrachtung auch diese mit hineinzunehmen.
- Hast Du einen Beruf, in dem auch flexibler Einsatz notwendig ist zB weil Terminarbeit gegeben ist und der Abgabetermin nicht verschoben werden kann?
- Hast Du einen Arbeitgeber, der Dich untersützt? Ich hatte diese in beiden Fällen. Der Erste hat mich sofort unterstützt und gefördert und über die 4 Jahre Weiterbildung und weiteren 3 Jahren danach davon partizipiert. Der Zweite hat mich auch unterstützt, obwohl sich abzeichnete, dass ich bei Ende der Weiterbildung sehr wahrscheinlich die Stelle aufgebe für Neues. Ich war aber auch branchentreu in dem was ich lernte. Das ist beim HP nicht oder nur in seltenen Fällen gegeben, da die klass. Schulmedizin mit ihren Stellen nicht gerade auf HPs abfahren (wenn Du verstehst, was ich meine)
- Hast Du ein soziales Umfeld, welches Dich trägt, unterstützt und Dir auch die Freiheit lässt, über die Zeit keine Zeit für sie zu haben?
Ich habe beide Male in einer Lebensgemeinschaft gesteckt und der Partner hatte Verständnis und hat die Zeit für sich genutzt. Ferner habe ich Handball gespielt und auch dort war es ok, dass ich weniger trainiert habe. Allgemein muss das Leben straff und gut organisiert werden und nicht selten ist mein Partner und Freunde auf Events gegangen und ich habe zu Hause gelernt. Das sollte Dir klar sein, denn 2,5 Jahre sind eine lange Zeit und Du weißt auch noch nicht sicher, ob Du es in 2,5 Jahren schaffst.
- Zur Ausbildungsdauer: ich habe die Ausbildung während der Kiga-Zeit meines Sohnes in einer "Vollzeitschule" gemacht, wir hatten an 2 Tagen die Woche vormittags Unterricht und die anderen Tage habe ich vormittags gelernt. Die Nachmittage waren meinem Sohn gewidmet. Ausnahme die letzten 4 Monate vor der Überprüfung. In der Zeit ist mein Sohn ganztags betreut worden und ich habe den ganzen Tag gebüffelt. Ich habe einen regen Verstand und kann mir als Autodidakt sehr schnell sehr viel Stoff (sofern er mich interessiert) hereinziehen und Verknüpfen. Frage Dich ehrlich:
wie gut kannst Du lernen?
wie gut bekommst Du dich motiviert?
wie frei bist Du und Dein Mind um Neues anzugehen?
Bist Du ein Schnelllerner oder ein eher Langsamlerner?
Es ist weder schlecht das Eine oder Andere zu sein, aber es macht in der Vorplanung einen Unterschied. Bist Du schnell im Lernen und hast eine hohe Auffassungsgabe, so rechne ruhig mit den 2,5 Jahren in Abendform, bei der ausschl. Beschäftigung mit der Ausbildung? Gehörst Du zu den Langsamlernern, so gönne Dir die Zeit, denn berufsbegleitend heißt, dass Du auch manches Mal nach stressigem Berufsalltag und gefülltem Hirn von den Problemen des Berufes, diese abschütteln musst um sofort frei zu sein für das Neue bzw. den Lernstoff, der gerade ansteht. Auch hier wird es Themen geben, die sich Dir schnell offenbaren und Themen an denen Du rumhängst. Dafür ist ein gutes lernumfeld wichtig. Was meinst Du, wie Du mit Mitschülern über die Distanz von 200km lernen kannst. Ok, Skype und Co... aber dann bist Du letztlich da, wo Du bei einer Fernschule auch bist.
Apropos Fernschule. Der Vorteil einer Präsensschule gegenüber der Fernschule besteht darin, dass Du in der Schule auch Praxisseminare buchen kannst. Die sind meistens an den Wochenenden und werden kursübergreifend genutzt. Das hieße auch dafür 200 km fahren.
- Fachausbildungen: in den neuen Überprüfungsrichtlinien kommt hinzu, dass eine Therapie erlernt sein darf und dass auch fachübergreifend geprüft wird. Kalkuliere das bitte mit in Deine Überlegungen ein und plane entsprechend länger.

Viel Spaß bei Deinen Überlegungen
LG Tina
 
Hallo Tina,

danke für deine ausführliche Antwort!
Ich bin medizinisch betrachtet ein absoluter Laie und möchte langfristig in die Pflanzenheilkunde/Ernährungsberatung und in Richtung psychosoziale Beratung. Die "klassische" Heilpraktikertätigkeit (zumindest das, was ich bisher so kenne) wäre das nicht, aber ich habe den Eindruck, ich brauche das Hintergrundwissen und die Prüfung beim Gesundheitsamt um nicht nur auf den Bereich "Wellness" reduziert zu sein. Nur HPP wäre mir zu wenig medizinisches Wissen, nur Beratung wäre mir auch zu wenig medizinisch...
Ich werde mich mal noch mehr informieren, was man mit welcher Berufsqualifikation jeweils darf und v.a. was nicht.

Ich bin derzeit mit 39 Stunden voll berufstätig und zwar in einem Job, der sich auch nur bedingt reduzieren lässt. Maximal 35 Stunden wären wohl machbar. Der Job hat so gar nichts mit Heilpraktiker zu tun und da wird von Seiten des Arbeitgebers auch keine Unterstützung kommen - außer eben, dass sie mich gerne behalten möchten und ich für mein Lebensglück eben noch mehr als nur diesen einen Job mit 39 Stunden haben möchte :)

Ich hätte grundsätzlich nichts dagegen, einfach auch länger als 2,5 Jahre zu brauchen - mein Leben drum herum ist stabil und würde das mittragen, aber auch mein Tag und meine Nacht haben nur 24 Stunden. Ich brauche schon einen Rahmen - habe zwar schon diverse Weiterbildungen über Fernstudium erfolgreich absolviert, aber ich schätze den Austausch mit anderen HPAs und auch den direkten Kontakt zum Dozent. Und ne Überprüfung meines Wissens ist schon auch nicht verkehrt!
Hatte schon überlegt, ob ich mir einfach das Material aus einem Fernstudium "kaufe" und schon mal vorlerne, damit ich dann - bei einer Ausbildung in einer Schule - schneller mitlernen kann. Aber das ist finanziell natürlich nicht so ganz ohne und vielleicht auch sonst Quatsch,...

Was meinst du mit den Fachausbildungen? Was wird fachübergreifend geprüft?

Liebe Grüße
Salbei
 
Was meinst du mit den Fachausbildungen?
Therapieverfahren
Ich wurde bei meiner Überprüfung gefragt womit ich therapieren will und auf das Verfahren hin geprüft.
Das ist jetzt überall so und in 2-3 jahren wird sich das auch weiter etabliert haben

Fachübergreifend heißt, dass der HP Grundlagen der psych-Diagnose wissen muss und der HPP der phys./org. um diese vom eigenen geschehen abgrenzen zu können. DD geht nur mit Hintergrundwissen

Gibt es in Schleswig-Holstein keine Schulen?
 
Hallo Tina,

doch, in SH gibts natürlich auch Schulen... einige sogar. Ich werde dort mal Informationsabende besuchen; je konkreter ich mir die Fahrt nach HH überlege, desto unrealistischer ist das. Ich habe nur bislang keine Schule gefunden, die nach der Ausbildung ein Ambulatorium/Lehrpraxis anbietet.

Und wie würde der Wissensstand zum entsprechenden Verfahren geprüft? Meinem Eindruck nach ist die Prüfung sehr schulmedizinisch ausgerichtet und wenn ich bspw. Homöopathie als Therapieverfahren angegeben würde - evtl. kennt sich der Prüfer gar nicht damit aus weil Schulmediziner?
Hier gibt es einige Schulen, die zu 90% eine schulmedizinische Ausbildung anbieten, damit die HPAs die Prüfung in Husum überhaupt irgendwie bestehen können.

Für mich ist das stimmig, da ich gerne einen sehr soliden schulmedizinischen Teil hätte. Allerdings möchte ich später ja nicht als "kleiner Schulmediziner" nur schauen, ob der Mann mit Herzproblemen schleunigst in die Klinik muss, sondern wünsche mir schon Einblicke (oder noch besser: fundiertes Wissen) zu verschiedenen Verfahren. Wusstest du von Anfang an, wo du hin möchtest / welche Verfahren du lernen möchtest?

Darf man als Heilpraktiker eigentlich irgendetwas nicht, was man als "Nicht-Heilpraktiker" (z.B. Wellnessmasseur) dürfte?:kopfkratz: In die rechtlichen Rahmenbedingungen muss ich mich mal noch einlesen...

Viele Grüße
Salbei
 
Und wie würde der Wissensstand zum entsprechenden Verfahren geprüft?
Die Frage kann Dir niemand beantworten, denn sie ist so individuell, wie die Anzahl an prüfenden Amtsärzten.
Ich könnte Dir erzählen, wie meine Überprüfung gelaufen ist - ich habe bestanden im ersten Anlauf.
Im gleichen Überprüfungszeitraum hat eine Freundin nicht bestanden, weil sie das Grundprinzip der klass. Homöopathie nicht erklären konnte. Jeglicher Hinweis, dass sie nicht klass. homöopath. arbeiten will, ist auf taube Ohren gestoßen.
Ich bin zu meinen genannten Therapieverfahren auf Indikation und Kontraindikation und innerhalb von Fallbeispielen auf Notfall geprüft worden. Außerdem nach Alternativbehandlungen zu Erkrankungen gefragt worden zB Mukoviszidose

Meinem Eindruck nach ist die Prüfung sehr schulmedizinisch ausgerichtet
Bisher war das so. Aber mit der neuen Durchführungsverordnung ändert sich schon einiges...
Ich habe nur bislang keine Schule gefunden, die nach der Ausbildung ein Ambulatorium/Lehrpraxis anbietet.
Ich war auch in einer Schule mit Lehrpraxis. Wir haben die damals zusammen mit der Schule auf die Beine gestellt - soll heißen vor uns gab es die nicht... Vllt. ist ja auch bei den Schulen, die noch keine Lehrpraxis haben was möglich.

Allerdings möchte ich später ja nicht als "kleiner Schulmediziner" nur schauen, ob der Mann mit Herzproblemen schleunigst in die Klinik muss, sondern wünsche mir schon Einblicke (oder noch besser: fundiertes Wissen) zu verschiedenen Verfahren.
niemand braucht einen kleinen Schulmediziner
natürlich solltest Du fundiertes Wissen zu Therapieverfahren haben, die Du anwendest.
Ein größeres Spektrum an Therapien ist auch empfehlenswert. Wie sagt Rudolf hier aus dem Forum immer: wer nur einen Hammer hat, sieht überall nur Nägel. Erst wer Hammer und Schraubendreher hat, erkennt dass es auch Schrauben gibt.
Kein Handwerker würde nur mit Hammer und Schraubendreher losziehen. Zum Anfangen reicht es aber erstmal

Wusstest du von Anfang an, wo du hin möchtest / welche Verfahren du lernen möchtest?
:LOL: nein... :rolleyes:

Ich habe einige Ausbildungen, die bei mir inzwischen eingestaubt sind.
Ich habe mir selber einen anderen Kernbereich gesucht, als das Leben für mich parat gehalten hat.
Wir alle haben unsere Einzigartigkeit. Dies muss sich teils aber erst noch freilegen.
Keine der Ausbildungen war umsonst - und wenn sie nur dafür gut war, dass ich mich irgendwann dagegen entschieden habe...

Ich bin eine ganze Weile einem allgemeinen Bild vom HP hinterhergelaufen. Ich mag keine invasiven Maßnahmen. Ich habe 3 Seminare Injektionstechnik besucht und Eigenblut ebenfalls mit Injektionstechnik kombiniert. Ich habe immer gedacht, ich müsste es machen / können... Technisch kann ich es. Praktisch liegt es mir nicht und ich gehe gegen mein Inneres an.
Heute arbeite und lebe ich eine Therapieform, die sehr meinem Naturell entspricht. Ja klarer ich wurde, umso passender wurden auch meine Patienten.
Darf man als Heilpraktiker eigentlich irgendetwas nicht, was man als "Nicht-Heilpraktiker" (z.B. Wellnessmasseur) dürfte?
Ja, zum Beispiel keine Heilversprechen macht. Wenn ich manche grauen Heiler betrachte und deren Seiten im www angucke, so sind die voll mit Heilversprechen. Wir müssen uns an die Regeln halten, an HWG, UWG, HPG, IfSchG usw usf
Theoretisch müssen die das auch... Praktisch ist es aber ein Graubereich
Ein grauer Heiler, der zB Geistheilung macht, kann überhaupt nicht belangt werden, denn Geistheilung gibt es per Gesetz nicht...
Aber ich bin mir nicht sicher, ob Deine Frage darauf abzielte.
Wellness dürfen auch HPs anbieten. Allerdings jenseits der Therapie unterliegt das der Gewerbepflicht. Die Abgrenzung erfolgt mittels Diagnose. Die dürfen wir stellen und ein Arzt aber kein Wellnessanbieter
 
Danke Tina für deine ausführliche Antwort! Ich grübel immer noch ein bisschen (oder auch ein bisschen mehr... :kopfkratz:) vor mich hin. Ich hatte bereits mein erstes Infogespräch, das nächste folgt kommende Woche. In der zweiten Schule sind zumindest einige Heilpraktiker/-innen angedockt, sodass ggf. auch eine andere Praxiserfahrung möglich sein wird. Gute Idee, einfach auch nochmal neu zu denken - vielleicht entwickelt sich dort ein Ambulatorium, oder ich kann über befreundete HPs mehr reinwachsen,...

Je tiefer ich in die "Veränderungen rund um den Heilpraktiker" eintauche, umso mehr Möglichkeiten tauchen auf. 24 Monate Vorbereitungskurs und anschließend Fachverfahren (in meinem Fall auf jeden Fall Fußreflexzonen und Phytotherapie:love:) oder erst Fachverfahren und dann Vorbereitungskurs, damit das medizinische Wissen frisch bleibt? Oder, oder, oder?

Hattest du in deiner Prüfung deine Fachverfahren also vorher genannt? Was fandest du in der Vorbereitungszeit auf die Prüfung generell denn am wichtigsten?

Liebe Grüße und einen schönen Abend
 
Hattest du in deiner Prüfung deine Fachverfahren also vorher genannt?
ja und Nein. Ich habe Verfahren genannt - aber nicht alle. Ich war mitten in einer gr. Ausbildung in humanistischer Psychotherapie. Da ich die HP-Überprüfung gemacht habe, wollte ich nicht auf Psychotherapie geprüft werden und habe diese Ausbildung nicht genannt

Was fandest du in der Vorbereitungszeit auf die Prüfung generell denn am wichtigsten?
Die Vorbereitungzeit bis zur schriftlichen Übersprüfung:
- das Vernetzen der einzelnen Themen und das freie Wiederholen des Stoffes - also nicht nur den Stoff runterleihern und die MC-Fragebögen der letzten Jahre durchackern, sondern auch zB die Zusammenhänge SD mit NN oder NN mit Pankreas oder Darm mit Hirn oder Darm mit Haut oder oder oder... das kann unendlich fortgeführt werden. Je mehr Du querverbinden kannst, umso lockerer gehst Du in die Überprüfung und vor allem später in die Mündliche. Dort musst Du nicht runterleihern, was klass. Texte vorgeben sondern Du trittst in Interaktion mit den Prüfern. Das kann auch durchaus so sein, dass Du zusätzliche Fragen stellst. Innerhalb der Anamnese bist Du ja auch erstmal dabei, die Infos wertungsfrei zu sammeln. Für mich spielt es keine primäre Rolle mit welcher schulmedizinischen Vordiagnose der Patient kommt. Ich richte danach schon meine Frage aus, nur versuche ich Schubladen zu vermeiden. Unser Vorteil gegenüber einem Großteil der Ärzte liegt ja darin, dass wir nicht einen kleinen Spezialbereich haben, sondern dass wir den Menschen als eine Gesamtheit aller ihn ausmachenden Anteilen sehen und auch so behandeln.
Beispiel: ich hatte eine P. mit seit 20 Jahren Schmerzen im Bewegungsapparat, einigen OPs und viel Physiotherapie und seit 15 Jahren fast tgl. Schmerzen. Ich arbeite nicht am Bewegungsapparat. Ich mache schon Diagnose aber keine Physiotherapie. Nach 3 Monaten Behandlung mit ca. 1 Termin pro Woche war sie das erste Mal 3 Wochen am Stück schmerzfrei.
Der Körper besteht aus vielen miteinander vernetzten Teilbereichen und alles wirkt auf alles. Je umfassender Du die unterschiedlichen Beeinflussungen kennst, umso freier kannst Du denken.
Die Vorbereitungzeit nach der schriftlichen bis zur mündlichen Überprüfung:
- praktisches Üben, am Besten in einem Kurs. Wir haben aus den Kursteilnehmern ein Plenum zusammengestellt und "Prüfungssituation nachgestellt". Die prüfenden Teilnehmer bekamen von der Seminarleiterin das Thema genannt (und wurde anhand ihrer Fragen mitüberprüft) und die Prüflinge durften sich einer Prüfungssituation stellen. (Vor dem Raum auf das Aufrufen warten, in den Raum eintreten usw usf)
Ich habe einige mündliche Prüfungen in meinem Leben gehabt und bei denen vor dem HP kannte der Prüfer mich und mein Wissen immer. Ich bin mit Vornoten zw. 1-2 in die Prüfung gegangen und hatte IMMER einen Blackout - und das obwohl ich immer mindestens einen der Prüfer kannte...
Bei der HP-Überprüfung kennt Dich keiner, einen Totalausfall kann sich keiner leisten...
Ich habe dann 1 Monat vor der Mündlichen eine Gestaltsitzung mit meinem Ausbilder gehabt und bin dahinter gekommen, warum ich den Blackout habe. Ich hatte dann immer noch einen kleinen Blackout, war aber nicht mehr handlungsunfähig sondern konnte ihn einfach verbalisieren und die Prüfer haben Verständnis gezeigt und nachdem ich mich durch die ersten 3 Themen gehangelt habe, fielen die Bretter vorm Kopf und alles Wissen war klar zugänglich.
Meine Erfahrung ist die, dass vielmehr geguckt wird, wie Du mit Stress und Druck in kritischen Situationen umgehen kannst.
Wissen das uns fehlt können wir überall nachlesen, schnell und effektiv. Viel mehr geht es darum, die eigenen Grenzen zu kennen und bewusst zu sein.
 
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