Essen hat ja auch eine soziale Komponente. Ich hab dann in der Folgezeit 20Kg zugelegt.
Nein, meine Schlangen habe ich waehrend der Zeit als Vegetarier immer weiterhin mit lebenden Maeusen gefuettert. Fuer mich war es eine Ernaehrungsweise und keine Religion.
Gruss,
--Joerg
P.S.:
Essen als soziale Komponente: interessanter und sehr wichtiger Aspekt. Da sitzt man also zusammen am Tisch, man unterhält sich, kommt sich im Gespräch näher, verbringt Zeit zusammen... usw. Nicht umsonst legen doch auch heute noch etliche Familien Wert darauf, wenigstens einmal am Tag sich am Essenstisch einzufinden . Es ist auch jedem klar, dass die eigene Stimmungslage während des Essens erheblichen Einfluss hat auf Wohlbefinden und Verdaulichkeit hat. So wird jemandem, der in Hektik, angespannter Stimmung, unter Stresseinfluss oder mit Wut im Bauch isst, sein Mageninhalt später sicher sauer aufstossen.
Gemeinsames Essen kann verbinden- aber auch trennen. So werde ich zum Beispiel alljährlich von einem alten Schulfreund zu seinem Geburtstag eingeladen. Zum Spanferkelessen. Ich habe das einmal erlebt, auf einer arbeitsbedingten Betriebsfeier und habe mir gesagt: nie wieder. Da war also ein wenige Wochen altes Milchferkel aufgespiesst, der Spieß vorne beim Maul rein, hinten aus dem Popo wieder raus. Die leeren Augenhöhlen fein mit Petersilie garniert und einladend steckten Messer und Gabel im kleinen Oberschenkel.
Irgendwann ging der erste hin und schnitt sich von diesem Ferkelchen die erste Scheibe ab. Ohne mit der Wimper zu zucken, klaute sich auch die Petersilie und nahm neben mir Platz. Den Platz zu wechseln hätte wenig Sinn gemacht, weil das Jahre her ist und ich die einzige (damals) Vegetarierin im Betrieb.
Unter sozialer Komponente des gemeinsamen Essens verstehe ich auch, Gemeinsamkeiten zu entwickeln, festzustellen, auszubauen, zu teilen, usw. Gemeinsamkeiten mit anderen kann ich zumindest hier, in so einem Fall für mich nicht sehen. Die Gemeinsamkeiten, die es möglicherweise doch auch in anderen Bereichen geben mag, bewegen sich daher an der Oberfläche, bleiben da auch und reichen nicht aus, um in die Tiefe zu gehen oder engere Bindungen zu ermöglichen.
Es fehlt aus meiner Sicht einfach die grundlegende Basis, die
prinzipielle Übereinstimmung .
Wäre ich zum Beispiel mit Leib und Seele Mutter, zählten zu meinen engsten Freunden sicher keine Menschen, die Kinder auf den Tod nicht austehen können und sie nur als lästige laufende Meter betrachten. Es fehlte die Basis für dauerhaften sozialen Kontakt.
Ich selbst bin ja Anhänger der südländischen Esskultur und mir fällt, bzw. fiel immer wieder auf, wie sehr es manchem in unseren Breitengraden oft an dieser, aber auch an adäquaten Tischmanieren mangelt. Da werden megagroße Portionen aufgetischt, als gälte es, sich für die nächste Hungersnot zu wappnen. Da wird reingeschaufelt, was das Zeug hält in atemberaubendem Tempo. Während des Kauens muß man natürlich auch noch reden und Einblick ins Innere der Mundhöhle bieten, ab und an sammelt sich Verdächtiges in den Mundwinkeln an oder verflüchtigt sich schon mal das Kinn runter. Danach sitzt man pappsatt und ist erst mal schier bewegungsunfähig.
Vielleicht überspitztes, etwas überzogenes Bild, aber kein seltenes.
Welche soziale Komponente könnte ich aus so einem Zusammentreffen für mich ausmachen? Keine. Im Gegenteil. Daher:
wenn ich es vermeiden kann, jemandem beim Abnagen eines Hühnerknochens zusehen zu müssen, während das Fett an Fingern und im Mundwinkel klebt, dann tue ich das .
Soziale Komponente des gemeinsames Essens- ja. Aber für mich- und viele andere- ist dies mit Fleischessern am gemeinsamen Tisch einfach nicht gegeben.
Grüße
Julia