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EMDR als HPP in mündlicher Prüfung HPP Niedersachsen

Zanni

Neues Mitglied
Hallo! Schön, dass es dieses Forum gibt.

Ich bin bisher wingwave-Coach (und arbeite daher bisher mit Gesunden mit der Technik des EMDR ("Winken") als zweiter Bestandteil des wingwave-Coachings.
Nun möchte ich mich noch einmal in der EMDR-Therapie zur Arbeit mit Klienten, die eine Anpassungsstörung haben oder bei Burn Out (leichten Varianten) weiterbilden. Also in diesem engen Bereich auch therapeutisch als HPP tätig sein.
Es wäre die einzige psychotherapeutische Ausbildung, die ich bei der Anmeldung zur Prüfung und damit auch mündlichen Prüfung HPP vorweisen könnte (neben Grundlagen der Gesprächstherapie) und vielen anderen Ausbildungen in Gesprächsführung, Coaching mit Vertrauen, Empathie, Wertschätzung - aber das ist halt mit Gesunden.

Meine Frage: Hat jemand von Euch Erfahrung (vielleicht auch in Nidersachsen), wie EMDR als Verfahren der dritten Welle der Verhaltenstherapie in der mündlichen Prüfung bei HPP ankommt, wenn man sagt, man möchte im Bereich Anpassungsstörung damit arbeiten?
Wird man "zerlegt", weil viele Ärzte in der mündlichen Prüfung meinen, dass EMDR nur in Hände von Psychotherapeuten und Ärzten gehört und die Anwendung durch HPP auch bei "nur" Anpassungsstörungen nicht erlaubt und an einen Arzt/Psychotherapeuten verwiesen werden muss?
Ich habe bisher nur einen Hinweis aus 2017 gefunden, da warnte man eher davor, EMDR in der mündlichen Prüfung HPP zu erwähnen.

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen!
 
Problematisch könnte werden, dass es für EMDR betr. Anpassungsstörung keine wissenschaftliche Anerkennung in Deutschland gibt. Woanders schon, aber das interessiert ja in D nicht. EMDR ist hier ausschließlich für PTBS anerkannt.

Da du ja mit Bestehen der Überprüfung behandeln darfst hättest du nur ein Verfahren mit einer äußerst geringen Indikationsbreite an der Hand.

Ich rate immer, kognitive Verhaltenstherapie zu lernen. Das ist das Verfahren, bei dem eine etwa 70 %ige Indikationsbreite besteht.
 
Hallo Henry,

erst einmal DANKE!
Und oje....ich bin zwar als sehr gut und lange ausgebilder Coach mit Gesunden absolut fit in den Methoden und dem Vorgehen der Rational Emotiven Verhaltenstherapie (RVT Ellis), z.B. ABC-Modell, Grundannahmen erkennen und in Frage stellen, neue finden, dadurch neue Emotion und/oder neues Verhalten und wende das Vorgehen auch schon lange bei Gesunden im Coaching an (irgendwie geht es ja in den meisten Fällen um Grundannahmen und deren Auswirkungen auf Emotionen und Verhalten). Könnte das "EMD-Winken" und den gesamten EMDR-Prozess theoretisch also bereits perfekt in das Verfahren einer VT einbetten.
Aber ich habe dazu halt keinen Nachweis in Richtung Therapie. Und vergleiche mich selbstverständlich auch nicht mit einem darin lange ausgebildeten Therapeuten.
Und 2 Jahre minimum kogn. Verhaltenstherapie lernen und erst dann die Prüfung HPP absolvieren können....das ist in meinem Alter hart ;)
Mir geht es bzgl. der HPP-Erlaubnis halt auch um die Grauzone, bei der man sich als Coach manchmal bewegt...manchmal sind die Grenzen zur Therapie sehr fließend und nur Nuancen - hab ich den Einruck.

Eine Zwickmühle....
 
Wingwave enthält zwar einige Elemente aus dem EMDR, ist aber kein EMDR. Wingwave ist im Prinzip ein auf die Anforderung des Coachings reduziertes EMDR. Für Störungen mit Krankheitswert ist es nur bedingt geeignet

Eine EMDR-Therapie besteht aus 8 Phasen und ist speziell auf psychopathologische Störungen ausgerichtet.

Du hast recht, EMDR möglichst sollte in eine Verhaltenstherapie – oder eine andere Basistherapie – eingebunden sein.

Ausbildungen in kognitiver Verhaltenstherapie gibt es bereits mit dem Umfang von 3 Wochenenden, wovon ich allerdings die Finger lassen würde, da man danach nicht viel mehr weiß, als wie „kognitive Verhaltenstherapie“ richtig geschrieben wird ;)
Qualifizierte KVT Weiterbildungen fangen so bei 8-10 Wochenenden an und sind durchaus in einem halben Jahr zu absolvieren. Diese verlangen aber in der Regel, dass man eine Heilerlaubnis bereits hat oder sich dazu in Ausbildung befinden muss.
 
Ausbildungen in kognitiver Verhaltenstherapie gibt es bereits mit dem Umfang von 3 Wochenenden, wovon ich allerdings die Finger lassen würde, da man danach nicht viel mehr weiß, als wie „kognitive Verhaltenstherapie“ richtig geschrieben wird ;)
Ja, das sehe ich genauso.

Aber mit Deinen Hinweisen hast Du mir bereits sehr geholfen. Es wird zusätzliche qualifizierte KVT-Ausbildung geben, in die ich dann den EMDR-Prozess einbinden kann.
DANKE dir!
 
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